Der ultimative PSA-Guide für Pokemon in Deutsch

PSA Deutsch
29 min readFeb 21, 2019

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1. Vorwort

Herzlich Willkommen zu meinem ultimativen PSA-Guide für Pokemon in deutscher Sprachausgabe! Da die Nachfrage nach “PSA” im deutschen Raum zurzeit förmlich durch die Decke geht, jedoch der Großteil der Sammler nicht genau weiß, was es mit PSA überhaupt auf sich hat, dachte ich mir, einen umfassenden Guide zu schreiben, um interessierte Sammler das Thema PSA näher zu bringen & damit vertraut zu machen. Behandeln werde ich allgemeine Gesichtspunkte wie “Was ist PSA?” und “Warum PSA?”, bis hingehend zu Kontroversen wie “Sollte ich in PSA-Karten investieren?”.

Dieser Guide beruht lediglich auf meinem Wissen als leidenschaftlicher Sammler über das Thema PSA, und dient weder als finanzieller Ratgeber, noch sind aus diesem finanzielle Ratschläge zu entnehmen. Das Pokemon-Sammelkartenspiel gilt grundsätzlich als unregulierte Wertanlage-Klasse und Pokemon-Karten sind Subjekt von Wertspekulation. Ihr selbst seid 100% verantwortlich für eure eigenen finanziellen Entscheidungen. Ich selbst bin in keinster Weise mit PSA zu assoziieren, ich bin lediglich ein privater Sammler, der nun aufgehört hat zu sammeln und nun seine Sammlung verkaufen möchte. Nun aber auch genug um den heißen Brei geredet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

2. Was genau ist PSA?

“PSA” steht kurz für “Professional Sports Authenticator”, auf deutsch soviel wie “Professioneller Memorabilia-Bewerter”, und ist objektiv betrachtet die größte sowie einflussreichste Memorabilia-Bewertungsfirma der Welt. Sie spezialisiert sich auf die Bewertung historischer Artifakte aus dem Sportbereich, sei es alte Baseballs aus den 60er & 70er’n, alte Baseball-Spieler Karten, aber auch auf moderne TCG-Karten von Pokemon, Magic und Yugioh. Da es hier in diesem Guide ausschließlich um Pokemon geht, werde ich auch nur dieses Thema hinsichtlich PSA behandeln, da die komplette Spannweite von PSA diesen Guide deutlich sprengen würde, und ich diesen natürlich so prägnant wie möglich für euch Leser halten möchte.

Hier die offizielle Webseite von PSA zum Selbststöbern:

https://www.psacard.com/

Sobald eine Pokemon-Karte von PSA bewertet wurde, wird sie in eine Hartplastikhülle, auch genannt “Case”, eingekapselt, die dann rüttelfest & sicher vor weiteren Schäden in der Hartplastikhülle verbleibt in dem Zustand, in welchem die Karte sich aktuell befindet (bitte nicht verwechseln mit “laminieren”, eine laminierte Karte ist im Grunde genommen zerstört, da sich der Kleber unwiderruflich an die Karte haftet, was bei PSA-Karten nicht der Fall ist. Die Karten erleiden keinerlei Schäden, nachdem sie für die Ewigkeit eingekapselt wurden). Die Karte in dem Case kann nur wieder entfernt werden, indem man das Case vorsichtig aufbricht und dadurch automatisch das Case zerstört, um die Karte eventuell von einer schlechten und/oder unfairen Bewertung zu befreien, und dann diese wieder lose im Ordner zu verstauen oder sie erneut bewerten zu lassen (Tutorials zum Aufbrechen des PSA-Cases gibt es in Hülle und Fülle auf Youtube). Das Case selbst ist robust, kann also auch gerne mal durch die Gegend geworfen werden (würde ich selbst nicht empfehlen), jedoch ist es nach Sagen nicht wasserdicht (probiert es lieber nicht aus, zum Wohle eurer Karte), und ist beschriftet mit allen wichtigen PSA-Bewertungsdetails, mehr dazu im nächsten Kapitel.

3. Die PSA-Karte im Detail

Die PSA-Karte. Als Beispiel nehmen wir mein Charizard Goldstar MINT PSA 9 in Englisch. Wie ihr sehen könnt, wird die bewertete Karte fest in einer Schutzhülle verschlossen, und mit den nötigen Zusatzinformationen zu der Karte versehen, überhalb der Karte. Bei Erhalt einer frisch-bewerteten PSA-Karte ist diese nochmal zusätzlich in eine Schutzfolie gepackt, wie in den oberen Bildern zu entnehmen ist. Es ist völlig unmöglich, ein PSA-Case zu manipulieren ohne dieses vollständig zu zerstören, das heißt Karten in diesem auszutauschen, was zum Beispiel beim EGS-Case leider der Fall ist (auf welches ich in einem späteren Kapitel nochmal darauf eingehen werde).

Oben links auf der Vorderseite der PSA-Karte findet ihr die offizielle Bezeichnung der Karte, inkludierend dessen Erscheinungsjahr & Set. Beim Glurak Goldstar ist dies: “2006 Pokemon Goldstar Charizard Holo Ex Dragon Frontiers”. Oben rechts findet ihr Zusatzinformationen wie Set-Nummer, PSA-Bewertung & PSA-Registrierungsnummer. In diesem Fall: “#100 MINT (PSA) 9 42494942”.

Hier könnt ihr überprüfen, ob eure PSA-Karte auch wirklich echt ist. Diese werden aufgeführt unter https://www.psacard.com/cert/ (Karten-Zertifizierung).

Auf dieser Seite geben wir nun “42494942” ein und der PSA-Filter überprüft, ob die Karte offiziell von PSA bewertet wurde, oder eine Fälschung vorliegt.

Das Ergebnis findet ihr hier: https://www.psacard.com/cert/42494942/

Die Karte ist in der PSA-Datenbank aufzufinden und demnach legitim. Jede Zertifikatsnummer ist einmalig, das heißt es kann nicht zweimal die gleiche Nummer existieren. “42494942” ist demnach auf Ewigkeiten einem einzigen Exemplar von “Charizard Goldstar MINT 9 (English)” zugeordnet. Außerdem findet ihr hier auch die exakte Population bis zum heutigen Datum für diese exakte Version in besagtem Zustand & Sprache, nämlich 282. Es existiert lediglich 282-mal ein Charizard Goldstar in PSA 9 Englisch. Und diese Zahl wird sich wohl in Zukunft kaum erhöhen, da die meisten bewertbaren Goldstars schon bewertet wurden. Und da es mal wieder ein Glurak & eine Goldstar ist, noch unwahrscheinlicher, dass es in den nächsten Jahren überhaupt jemals diese 300-mal in PSA 9 geben wird. PSA-Karten sind auf jeden Fall der erste Schritt zur eigenen Realisierung, dass alte Karten, vorallem im Top-Zustand starke Mangelware auf dem Markt ist. Und da Preis definiert ist aus Nachfrage pro Angebot, die Nachfrage gegen “unendlich” & das Angebot gegen 0 geht, wird der Preis in den nächsten Jahren noch sehr markant in die Höhe schießen. Zurzeit befinden wir uns in der Übergangsphase von alt (“Vintage”) zu neu (“Modern”), und alte Karte werden in sogenannten Ausverkäufen (“Buy-Outs”) leergekauft. Spannende Zeiten voraus. Aus Erfahrung kann ich auch noch sagen, dass in der Zukunft auch niedrigere Bewertungsstufen wie PSA 5 einiges an Wert gewinnen werden. Später geht es hauptsächlich um Authentizität, und um ein Teil von epischer Historie sein Eigen küren zu können.

4. Wieso PSA und welche Vorteile bringt PSA?

Die meisten hier werden sich wohl fragen, wieso man sich überhaupt den ganzen Riss geben sollte, seine eigenen Lieblinge an eine für einen selbst unbekannte Bewertungsfirma wie PSA zu schicken, dafür einen gewissen Betrag zu zahlen und ein paar Monate zu warten, bis sie wieder bei einem eintrudeln, und/oder sich bereits bewertete Karten selbst anzuschaffen.

Folgende Aspekte sprechen für PSA:

1. Wertanlage (“Value”)

PSA-Karten genießen aufgrund der Bewertung mindestens ein Premium von ca. 20€, da dies über dem Daumen der überschlagene Preis inklusive Aufwand & Zeit ist, eine Karte von PSA bewerten zu lassen. Es gibt verschiedene Abstufungen wieviel eine Karte zu bewerten kostet, jedoch zur Vereinfachung werde ich im Laufe dieses Guides nur den günstigsten & effektivsten Weg für uns Europäer erläutern. PSA-Karten variieren preislich sehr stark, abhängig von bewerteter Stufe & um welche Karte es sich allgemein handelt. So bringt ein PSA 10 Rayquaza Goldstar in Englisch bereits knapp 10.000€ ein, während der berühmte PSA 9 Illustrator zurzeit auf 1.000.000€ oder mehr geschätzt wird. Jedoch gibt es auch weitaus günstigere Alternativen wie die die Full Art Poncho-Pikachus in PSA 10, die schon ab ca. 100€ zu erwerben sind. Außerdem haben PSA-Karten allgemein die besten Fundamentalien in den nächsten Jahren sehr stark anzusteigen, einfach aufgrund des Mangels alter Karten und die Nachfrage nach bewerteten & authentischen (originalen) Karten. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

2. Authentizität (Originalität)

Natürlich wächst der Schatten des Pokemon Sammelkartenspiels auch mit. Je größer das Genre, desto mehr kursierende Fake-Karten. Damit man 100% auf der sicheren Seite ist, kauft man seine Lieblinge am besten PSA-bewertet. Damit ist zu 100% garantiert, dass die Karte original ist, und man nicht für mehrere Hunderte oder gar Tausende über’s Ohr gehauen wird (ist leider schon oft genug vorgekommen. Eine famöse Geschichte ist der Verkauf eines vermeintlichen “Pre-Release Raichu”, welches für mehrere Tausende an jemanden verkauft wurde, und es sich herausgestellt hat, dass diese Fake ist. Es gibt bis heute kein eindeutiges Indiz dafür, dass es jemals ein originales Pre-Release Raichu gab. Es wird davon ausgegangen, dass es keine originale Version gibt, und deswegen bewertet PSA das vermeintliche Pre-Release Raichu auch nicht. Sozusagen eine totes Sammlerstück. Falls ihr euch dafür interessiert, hier die gänzliche Geschichte dazu:

Es ist so ziemlich das schlimmste Gefühl als Sammler einen hohen Betrag für eine Fake-Karte ausgegeben zu haben. Erst kürzlich tauchte auch ein Fake 1. Edition Glurak Englisch Shadowless (“Schattenlos”; seltene/leicht abweichendes Aussehen der Karte, gab es nur in Englisch in den USA an der West- & Ostküste als “Testlauf” des Pokemon Sammelkartenspiels) in einer Facebook-Gruppe auf, und das hatte ein relativ offensichtliches Fake-Holobild. Jedoch für den Durschnittssammler ohne großes Wissen nicht unterscheidbar zum Original. PSA macht einmalig damit Schluss und garantiert 100% Originalität. PSA bewertet keine Fake-Karten und wird es zum Wohle & Legitimität des Hobbys auch nie vorhaben. Versuchte Fake-Karten werden direkt abgelehnt. Vorallem Karten wie das berühmte 1. Edition Glurak Englisch Shadowless hat spezielle Bewerter bei PSA, die sich auf High-End Karten spezialisiert haben und in Sekunden Fakes herausfiltern können. Hier der Unterschied, links die Fake, rechts das Original:

“Auch wenn man ein Fake-1st Edition Shadowless Charizard hat, hat man immer noch nicht ein 1st Edtion Shadowless Charizard.”

— Scott “smpratte” Pratte

Es ist von höchster Priorität eines Sammelkarten-Hobbys eine professionelle Instanz zu haben, die ein für alle mal den Fakes das Licht ausmacht, realisierbar durch einen PSA-Standard, der immer mehr Akzeptanz & Verlangen in den höheren Sammlerbereichen findet, auf welchen ich gleich noch genauer eingehen werde.

3. Zustands- & Zeit-Konservierung

Moment, ich verstehe nur Bahnhof, was sollen diese Punkte genau heißen? Das ist einer der nicht so offensichtlichen Unterpunkte. Stellt euch vor ihr habt eine Karte in absolutem Top-Zustand. Ausversehen rutscht ihr ab und drückt ausversehen euren Fingernagel leicht in die Karte. Die Karte hat nun eine Minidelle, und die Karte ist plötzlich weitaus weniger wert. Wenn euch das jemals passiert oder passiert ist, Amen. PSA-Cases sorgen dafür, dass die Karte sicher angefasst werden kann, ohne direkt paranoid sein zu müssen, erspart einem viel Stress, wenn man sich die Karte gerne länger in Ruhe betrachten möchte, ohne ständig im Hinterkopf haben zu müssen, sie ausversehen zu beschädigen. Der Zustand ist konserviert bis in die Ewigkeit.

Was ist denn bitte Zeit-Konservierung? Das Basisset gibt es bekanntlich nicht mehr im Handel kaufen. Die einzigen Anlaufstelle für dessen Karten sind private Anbieter. Eine antike PSA-Karte, die nicht mehr beschädigt werden kann, ist der Hingucker für jeglichen ernstzunehmenden Sammler. Sie kann verziert werden im Wohnzimmer, oder beliebig anders als Trophäe & Teil relevanter Geschichte. Und in dem Fall wird die Karte immer die Zeit konservieren, wie z.B. ein 1999 Glurak aus dem Basisset, ohne dass die Karte leicht zerstört werden kann durch äußere mittelstarke Einwirkung und/oder Missgeschicke.

4. Die professionellste Drittmeinung ist unterbewertet

Die Unterpunkte werden ja immer kurioser. Aber auch dieser fällt nicht von heiterem Himmel. Ich wage zu behaupten, dass die professionellste Drittmeinung eines Hobbys “undervalued” (unterbewertet) ist. PSA genießt den Vorteil, mit Pokemon aufgewachsen zu sein (“First-Mover Advantage”), und ist demnach die bevorzugte Bewertungswahl. Desweiteren wie auch schon zuvor beschrieben wurde, gibt es PSA schon seit mehreren Jahrzehnten, und dessen Professionalität ist kaum mehr zu überbieten. Es mag zwar wahr sein, dass Bewertungsanbieter wie “BGS” (Beckett Grading Service, zu deutsch “Beckett’s Bewertungsangebot”) auch hoch angesehen ist, da es bei Beckett vier Unterkategorieren gibt, die die finale Bewertung ergeben. Vorallem beliebt ist das “BGS 10 Pristine Black Label” (BGS-Case mit schwarzer Aufschrift), welche nur möglich ist, wenn alle vier Unterkategorien eine 10 sind. BGS ist aus den erfahreren Sammlerkreis nur zu empfehlen, wenn man eine sehr wertvolle Karte wie das 1. Edition Glurak Englisch Shadowless besitzt, und es eine realistische Chance auf eine BGS 10 hat, da es damit sogar einen noch höheren Wert als PSA 10 erzielt, also sozusagen in mehr als perfektem Zustand. Jedoch ist für alles andere BGS relativ “nutzlos”, sollte man darauf aus sein, seine Lieblinge durch Bewerten wertvoller machen zu wollen, da PSA wie gesagt den First Mover Vorteil in Pokemon genieß und demnach durchschnittlich eine Karte wertvoller macht. In Magic war BGS der First Mover. BGS bewertet zwar jegliche Pokemon-Karte unabhängig von Sprache & Set, jedoch kann man gerne mal bis zu einem Jahr warten, und die Preise sind soweit ich weiß auch ein bisschen höher.

Von “EGS” (European Grading Service, zu deutsch Europäisches Bewertungsangebot) möchte ich erst garnicht anfangen, da dieser Bewertungsservice einige “Red Flags” (Warnzeichen) aufweist. Im späteren Kapitel, in welchem PSA, BGS & EGS nochmals verglichen werden, werde ich auf EGS nochmal zu sprechen kommen.

5. PSA als Zukunft des Pokemon-Sammelkarten-Hobbys

Verkauf Fall A — Joe hat ein Glurak aus dem Basisset und möchte diese verkaufen. Er behauptet, seine Karte ist in absolutem Top-Zustand. Timmy möchte diese Karte kaufen, jedoch entdeckt er einen Kratzer im Holobild, und ein paar weiße Stellen auf der Rückseite. Timmy behauptet nun, die Karte ist nicht in Top-Zustand. Joe wiederum besteht auf seiner Meinung, sie sei top. Es kommt kein Verkauf zustande.

Verkauf Fall B — Joe hat ein Glurak aus dem Basisset und möchte diese verkaufen. Er schickt diese PSA und erhält eine PSA 8. Timmy ist interessiert, da er für sich selbst das Thema PSA entdeckt hat, und sich seine erste PSA-Karte kaufen möchte. Der Zustand ist klar (PSA 8), es wird ein Preis ausgehandelt und es findet ein Verkauf statt.

Da Joe sein Glurak bewertet hat, konnte objektiv der Zustand ermittelt werden, es kam kein Disput um den Zustand zustande, und Timmy besitzt nun seine erste PSA-Karte. Da Karten mit der Zeit verloren, kaputt & beschädigt werden, ist eine Konservierung deren unausweichlich. Alle Karten eines physische Sammelkartenspiel welches überlebt, endet irgendwann in einem eingekapselten Case zum Schutz und Verbildlichung der Karte. Je mehr das Hobby in die Jahre zieht, desto weniger alte Karten in gutem Zustand gibt es, und eine natürliche Nachfrage nach professioneller Drittmeinung um den Zustand existiert, ein neuer Markt und eine neue “Value-Perception” (Wert-Wahrnehmung) beginnt sich in den Köpfen von Sammlern zu entwickeln.

6. Das “perfekte” Case

Wie schon zuvor erwähnt, ist das PSA-Case äußerst stabil und fühlt sich in der Hand sehr angenehm an, also auch sehr handlich (iPhone-Nutzer könnten hier gegebenfalls Analogien feststellen), sozusagen “perfekt” zum Verstauen und lässt sich einfach stapeln. Außerdem hat das PSA-Case glatte, klare Oberflächen, ist fest verschlossen zur Vermeidung von Manipulation (sobald das PSA-Case geöffnet wurde ist es unwiderruflich zerstört), und hergestellt aus solidem Acryl.

7. PSA-Karten als Museumsmemorabilia

Jetzt dreht der Autor wohl schon völlig durch. Museumsmemorabilia? Pokemon? Das ich nicht lache. Nun — Die Frage ist, was genau hat “Value”, also einen Wert, für einen selbst persönlich? Korrekt, das, was man kennt, mit dem womit man aufgewachsen ist und positive Erfahrungen gesammelt hat. Deutsche, die heute um die 20 Jahre alt sind, sind so ziemlich alle mit Pokemon aufgewachsen und/oder hatten Kontakt damit, das ist ein Fakt. Ich denke jeder hat noch das Kopfkino, in der ersten Klasse zu sein und garnicht abwarten zu können bis die große Pause angefangen hat, um auf dem Schulhof Pokemon-Karten zu tauschen. Man selbst hatte natürlich nie das tolle Glurak aus dem Basisset, aber der große Fünftklässler hatte eins, der einem dies nie getauscht hat, und einen damit aufgezogen hat. Der größte Traum des Erstklässlers war wohl, ein Glurak selbst mal zu besitzen. Dieses Verlangen zieht sich durch das ganze Leben, was auch letztendlich der Grund ist, wieso man in ein Sammler-Hobby aus Kindheitstagen immer wieder zurückkehrt; es ist Teil eines Selbst. Nun sind aber schon zwei Jahrzehnte seitdem ins Land gezogen, und die Karten die man aus 1999 kennt, sind nur noch kaum zu bekommen. Die Karten sind also selten, und da Pokemon überlebt hat, umso begehrter als damals, da die Artworks eine gewisse Historie mit sich bringen. Kunstgemälde bilden eine Analogie dazu. Sie sind selten und begehrt, wahrgenommen als Historie seiner Zeit, und deswegen Museumsstücke. Wieso sollten also Pokemon-Karten, die eine komplette Generation verrückt gemacht haben, keine Museumsstücke sein? Sie teilen die gleichen Attribute wie ein begehrtes Kunstgemälde. Ich hoffe es hat euch geholfen, alte Pokemon-Karten aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

8. Der PSA-Bewertungsstandard

“PSA — Der Standard”. Was bedeutet das? Die meisten Sammler, die bereits mit bewerteten Karten zu tun hatten, haben bereits eine PSA-Sammlung. Diese wollen ihre PSA-Sammlung vergrößern und keine andere hinzufügen, da diese aus dem Rahmen springen würde. Vorallem da man PSA-Cases auch sehr komfortabel stapeln kann, oder einen kompletten Raum ins Pokemon-Superparadies verwandeln kann. PSA ist First Mover, und genießt demnach auch dessen Vorteile. PSA gibt den Markt für bewertete Karten vor, und wird in naher und wohl auch in ferner Zukunft die bevorzugte Pokemon-Bewertungsmarke sein für die meisten Karten, sozusagen der Gold-Standard im Pokemon-Sammelkarten-Hobby.

5. Welche Karten lohnt es sich bewerten zu lassen?

Puh, endlich ist dieses philosophische Geschwafel vorbei. Mal Scherz beiseite: Wenn ihr euch vorheriges Kapitel vollständig durchgelesen und dessen Sinnbezüge verstanden habt, dann Hut ab. Jetzt versteht ihr, wieso der ganze Aufwand, und ihr könnt nicht mehr warten, eure eigenen ersten PSA-Sammlerstücke endlich in den Händen zu halten, da ihr nun begriffen habt, wie wertvoll professionelle Drittmeinung ist. Also kommen wir nun zu euren Schätzen. Habt ihr Karten, die es sich lohnt zu bewerten? Sei es aus kommerzieller Sicht oder für den Eigengebrauch, für eine möglichst hohe Bewertung oder lediglich zur Authentifizierung? Allgemein gilt, bewertet nur Karten, die Sinn für euch selbst machen. Das heißt kein halbkaputtes Raupy aus dem Basisset, außer es ist Shadowless/1. Edition, und/oder eure absolute Lieblingskarte/Karte aus eurer Kindheit zur Konservierung. Die meisten Leute die mit PSA-Karten zu tun haben sind jedoch auf Profit aus, das bedeutet ihre Karten wertvoller zu machen, was auch der Hauptzweck von PSA-Grading ist (Kapitalzugewinn/“Capital Gain”). Für diesen Fall macht es wohl Sinn, Karten zu bewerten in bestmöglichstem Zustand, und ausschließlich Karten, die selten & begrenzt sind. Das bedeutet keine neuen GX beispielsweise, außer es handelt sich um Karten wie das Rainbow Rare Charizard.

Allgemein gilt: Je seltener/wertvoller/”mint”er, desto besser.

Zu beachten ist, dass PSA nur englische & japanische Karten bewertet, außer beim originalen Basisset, dafür sind jegliche Sprachen zugelassen, inklusive deutsche Karten. Bitte fallt nicht auf Sprüche herein wie “PSA ist doof, die bewerten nicht meine deutsche Lv.X, ich gehe lieber damit zu BGS oder EGS”. Wünscht diesen Leuten am besten viel Erfolg, jemals 1 Cent Profit damit zu machen. Erinnert euch, PSA ist der Bewertungsstandard für Pokemon.

6. PSA-Bewertungsrichtlinien

PSA bewertet Karten streng nach folgenden vier Kriterien:

1. “Card Centering” (Zentrierung der Karte)

Karten mit einer schlechten Kartenzentrierung werden wohl keine PSA 10 werden. Ist die Kartenzentrierung zu schlecht, erhält die Karte den Zusatz “OC” (“Off-Centered”, zu deutsch ungenaue Zentrierung). Das ist nichts Schlimmes, lediglich ein Vermerk, damit die Karte in der Bewertung durch das starke Off-Centering nicht zu sehr in die Tiefe rutscht. Es gibt aber natürlich auch Sammler, die speziell nach “OC” Karten her sind.

2. “Corners” (Ecken)

Jeder kennt oder besitzt sogar Karten mit angeschlagenen Ecken, was die Eleganz jeglicher Karte zunichte macht. Und nicht nur dessen Eleganz, sondern auch die Chance auf eine PSA 10. Eine angeschlagene Ecke, die man relativ stark erkennen kann, wertet die Karte durchschnittlich auf mindestens PSA 6 ab, also untersucht eure Karten gründlich nach beschädigten Ecken.

3. “Edges” (Kanten)

Das Kanten-Thema ist wie das Zentrierungsthema von sekundärer Wichtigkeit, im Gegensatz zu Ecken & Oberflächen, die primär die endgültige Bewertung beeinflussen. Natürlich ist die Gesamtendnote eine Mischung aller 4 Kriterien, jedoch werden Kanten & Zentrierung nicht so stark in Konsolution genommen wie Ecken & Oberflächen. Der Grund für die Herabstufung der Relevanzpriorität von Kanten liegt darin, dass die meisten alten Karten schon mit silbernen Rändern aus dem Booster so gezogen wurden bzw. das Set allgemeine schlechte Druckqualität besitzt, und demnach eine geringere Gewichtung in der Bewertung hat. Natürlich ist es immer besser, Karten ohne silbernen Rand zu haben, jedoch ist eine PSA 10 immer noch möglich mit silbernen Kanten, sollten diese nur leicht ausgeprägt sein. Beschädigte Kanten jedoch stuft eine Karte signifikant herunter auf mindestens PSA 7.

4. “Surfaces” (Oberflächen)

Oberflächen ist ein sehr umstrittener Bewertungspunkt, jedoch legt PSA diesen auf die Goldwaage und ist oft ein Grund, wieso Leute verwundert sind, dass ihre “perfekte Karte” nur eine PSA 9 erhielt, anstatt eine PSA 10. Eine Karte ist nur “Gem Mint” (PSA 10), wenn die Oberflächen auch “Gem Mint” (auf deutsch juwelen-mint) sind. Vorallem sind minimale Kratzer im Holo-Bild oft No-Go’s für eine PSA 10, und wird demnach mit einer PSA 9 vertröstet.

7. Persönliche Einschätzungs-Herangehensweise

Wie geht ihr also nun heran, zu entscheiden, welche Karten sich lohnen zu bewerten? Falls ihr wie gesagt nur auf Authentizität aus seid, dann braucht ihr den Zustand nicht beachten. Jedoch für potentiellen Wertanstieg, geht wie folgt heran:

  1. Filtert zunächst Karten aus eurer Sammlung heraus, die selten & begrenzt sind, und der allgemeinen PSA-Bewertungszulassung entspricht (englisch/japanisch beliebiges Set, deutsch/beliebige Sprache Basisset)
  2. Schlagt allgemeine Preistendenzen von Karten nach von der unbewerteten Version im Vergleich zu der von euch eingeschätzten Bewertung. Wieviel % an Wert generiere ich für welche eingeschätzte Bewertungsstufe? Damit es sich lohnt, sollte eine zu bewertene Karte zu der Einschätzung mindestens 50% (x1.5) auseinander sein, im Optimalfall 100+% (x2+).

Beispiel: Ihr besitzt ein unbewertetes Pikachu Goldstar Englisch in “Top-Zustand”, mit reellen Chancen auf eine PSA 9 oder 10. Dies verkauft sich unbewertet zurzeit für ca. 250€ (300€ sind auch nicht selten gesehen, da die Karte wahrlich selten & limitiert ist), oder mehr in unbewertet Near Mint Zustand, Englisch. Die zugehörige PSA 9 liegt bei über 500€, die PSA 10 über 1000€. Sollte die Karte eine PSA 9 erhalten, habt ihr den Wert eurer Karte verdoppelt (100% Anstieg bedeutet Wert x2), solltet ihr Glück haben und die Karte erhält eine PSA 10, dann habt ihr den Wert sogar vervierfacht (300% Anstieg bedeutet Wert x4). Eine perfekte Karte, die sich lohnt zu bewerten, da das Risko-Belohnungs-Verhältnis (“Risk-Reward Ratio”) für euch favorabel ist, also in eurem Gunsten liegt. Natürlich gibt es leider diese Karte nicht wie Sand am Meer, man muss also wachsam sein, direkt zuschlagen und nicht zögern, sollte man eine solche Chance oder auch in Fachkreisen genannte “Opportunity” sichten.

3. Überprüft die Karte nun gründlich anhand den 4 Bewertungskriterien, und gebt eine finale persönliche Gesamteinschätzung ab, und überprüft, ob es sich für euch lohnt diese zu bewerten oder nicht. Oft ist es günstiger oder bequemer, direkt PSA-bewertet zu kaufen. Dies hat definitiv die beste Risk-Reward Ratio im Durchschnitt. Oft bedarf es viele Versuche einer Karte, diese in gewünschtem Zustand zu erhalten — oft ist eine kurze Suche auf Facebook die bevorzugte und auch einfacherere Variante.

Ihr könnt natürlich auch mit einer “Data-Approach” (zu deutsch Daten-orientierten Herangehensweise) an die Selbsteinschätzung gehen, und jede Sub-Grade (“Unterstufe”) einzeln bewerten, jede Sub gleichgewichten, und/oder auch Ecken & Oberflächen doppelt gewichten und daraus eine Tendenz ziehen. Die Rechnungen wären für dieses Beispiel:

Beispiel Fall A — Gleichgewichtung:

9 + 9 + 10 + 9 = Durchschnitt 9.25 (75% Chance auf eine PSA 9, 25% Chance auf eine PSA 10)

Beispiel Fall B — Ecken & Oberflächen doppelte Gewichtung:

9 + (9 + 9) + 10 + (9 + 9) = Durchschnitt ~9.17 (83% Chance auf eine PSA 9, 17% Chance auf eine PSA 10)

Fazit:

Die Chance auf eine PSA 9 liegt wohl zwischen 75% & 83%, die Chance auf eine PSA 10 zwischen 17% & 25%. Das bedeutet, die Karte wird wohl wahrscheinlich eine PSA 9 werden, in unserem Fall beschert dies uns ein Wertanstieg von 100%, also ein x2 (250€ auf 500€ geschätzter Wertanstieg).

8. Die Europa-PSA-Problematik

Nun seid ihr gewappnet mit sämtlichem nötigem PSA-Vorwissen, aber wie funktioniert das Ganze nun mit dem PSA-Hinsenden? Als Europäer, ohne PSA-Zentrale in Europa, haben wir einige fundamentale Probleme, die Karten zuverlässig in die USA schicken zu können, um diese dann von PSA bewerten zu lassen. Diese sind:

  1. Eine PSA-Membership (“PSA-Mitgliedschaft”) pro Jahr kostet $200+, und ohne diese spezielle Membership zahlt man $20 anstatt $7 im Bulk-Sending Tier (zu deutsch im “reguläreren Bewertungsrahmen”). $20 pro Karte? Das bedeutet, ihr zahlt für 100 Karten ca. $2000 nur um eure Karten zu bewerten. Ein bisschen zu viel, vorallem wenn man mehrere Karten auf einmal bewertet haben möchte.
  2. PSA nimmt nur Karten an, die in einem speziellen Card-Saver sind. Relativ kompliziertes Thema, da das “Einhüllen” in diese speziellen Card-Saver einiges an Übung verlangt, und man sehr leicht eine Karte beschädigen kann, vorallem wenn man sich die “Small Size” anstatt “Standard Size” Card-Saver Variante versehentlich kauft, und nicht weiß, dass es da einen Unterschied gibt. PSA selbst nimmt keine Toploader an. Schickt ihr Karten in Toploadern zu PSA, werden diese ohne Bewertung direkt an euch zurückgesendet, und ihr zahlt ggf. trotzdem die anfallenden Gebühren.
  3. Der Zoll. PSA wird zu 100% aus Versicherungs- & Rechtsfallgründen nicht 0€ auf das Paket schreiben, was zu euch zurückkommt. PSA notiert den vollen Marktwert auf das Paket, und nicht den Marktwert der Karten die ihr eingesendet habt, sondern den Marktwert der Karten in der jeweiligen PSA-Bewertung. Zahlt darauf mal 19% Zoll und ggf. weitere versteckte Zusatzgebühren, Gute Nacht.

Beispiel: 50.000€ Gesamtwert in PSA-Karten, der zu euch zurückkommt. Der Zoll will demnach von euch ca. 10.000€ extra (~19%), ansonsten geht es zurück an PSA und ihr habt ein wirkliches Problem. Miese Sache.

Nun haben wir drei fundamentale Hürden, die uns entgegenstehen, auch genannt “Entry Barriers” (Eintrittsbarrieren). Dadurch gibt es ein natürliches Verlangen nach einer alternativen & realistischen PSA-Lösung extra für Europäer. Diese wird im nächsten Kapitel ausführlich beschrieben.

9. Ludkins Collectables & Vertrauensfrage

Die Lösung für unser Problem ist kein anderer als Ludkins Collectables (zu deutsch: “Ludkins Sammelwaren”), dessen Unternehmen in Großbritannien residiert undvon Barney Ludkins im Jahre 2013 gegründet wurde. Ludkins Collectables ist ein offizieller PSA-Partner, und fungiert hauptsächlich als Zwischenmann für Grader weltweit, um den PSA-Prozess so simpel wie möglich zu gestalten, hauptsächlich wegen den geschilderten Problempunkten im letzten Kapitel.

Ludkins Collectables: https://www.ludkinscollectables.com/

Ludkins Grading-Guideline: https://www.ludkinscollectables.com/public/assets/public/pdfs/UK_EU_Grading.pdf

Ludkins auf Youtube: https://www.youtube.com/user/LudkinsCollectables

Ludkin’s Travel-Vlog #1, Authentifizierung eines 1. Edition Basisset Displays:

Ludkin’s Travel-Vlog #2 Authentifizierung eines 1. Edition Basisset Displays:

Natürlich gibt es beim PSA-Bewerten auch die “große Sorge”, dass alles so funktioniert, wie man es sich erhofft hat. Ludkins Collectables ist objektiv gesehen die beste Option für uns Europäer. Ich selbst kann nur positiv berichten, dass damals alles top lief, ohne irgendeine Mini-Schwierigkeit. Überzeugen müsst ihr euch jedoch selbst, und euch dessen bewusst sein, dass ihr mit einer professionellen Firma zu tun habt. Jedoch, solltet ihr euch entscheiden selbst Karten zu bewerten, solltet ihr definitiv die Basics der Englischen Sprache beherrschen und damit halbwegs kommunizieren können. Ihr müsst euch bewusst sein, dass das Hobby auf internationaler Ebene weitaus prestiger ist im Vergleich zum deutschen Sammlerraum, den wir kennen. In einem späteren Kapitel werde ich euch den “Sammlergott” Scott “smpratte” Pratte näher vorstellen. Er besitzt objektiv die wertvollste Sammlung der Welt, die sämtliche i-Pünktchen Trophäen-Karten beinhaltet, wie dreimal den PSA 9 Illustrator, №1–3 Trainer, Vollständige TMB & SSB Sets, mehrere Trophy-Kangaskhans & mehr. Um nicht noch weiter abzuschweifen und auf den Punkt zu kommen: Sobald ihr auf PSA-Karten ansteuert, seid ihr bereits im oberen Viertel des Sammlerbereichs, und ein fundamentales Verständnis der Englischen Sprache ist sehr, sehr empfehlenswert. Falls ihr große Probleme mit Englisch habt, dann könnt ihr euch ganz einfach & bequem bereits bewertete PSA-Karten kaufen, oder zur Notlösung Übersetzer zur Seite ziehen, wie Google Translate. PSA-bewertet zu kaufen ist oft die bevorzugte & die um meilenweit stressfreiere Variante, an PSA-Karten zu gelangen.

10. PSA-Vorbereitung, PSA-Sendung & Kosten

Nun kennt ihr schonmal den nötigen Kontakt, nämlich Ludkins Collectables, um eure Karten bewerten zu lassen. Lest euch auf jeden Fall sorgfältig die PSA-Broschüre von Ludkins durch. Die PDF findet ihr dazu im vorherigen Kapitel. Zusammengefasst solltet ihr folgendes sicherstellen:

  1. Ihr seid mit den AGBs von Ludkins Collectables einverstanden
  2. Ludkins Grading Kontakt: grading.ludkins@gmail.com
  3. Name, Adresse & Email beigefügt zu eurer Sendung zu Ludkins
  4. Ihr habt eure Karten zur Sicherheit mit Fotos/Videos dokumentiert & versichert euer Paket an Ludkins hoch genug um bei einem Paketverlust nicht den schwarzen Peter gezogen zu haben
  5. Lasst euch die Lieferaddresse für Europa durchgeben, denn die Addresse in der Broschüre ist nicht die, die ihr brauchen werdet

Diese fünf Punkte sind sehr wichtig. Überprüft diese für eure eigene Sicherheit. Jetzt wisst ihr schonmal mit was ihr in etwa schonmal rechnen könnt. Zu Ludkins schickt ihr am besten eure Karten in Toploadern. Ludkins Collectables wird dann den Übergang in die PSA-Card Saver selbst erledigen. Sobald ihr Kontakt mit Ludkins hergestellt habt, klärt die Details inkl. Gesamtkosten ab. Preise sind für Europa-Grading sind wie folgt:

  • 1–4 Karten: £12.99 pro Karte
  • 5–10 Karten: £11.99 pro Karte
  • 11–19 Karten: £10.87 pro Karte
  • 20–49 Karten: £9.99 pro Karte
  • 50 oder mehr Karten: £8.99 pro Karte

Diese Preise sind nicht verbindlich und nur eine allgemeine Richtlinie, fragt bitte genau nach, wieviel pro Karte es euch kostet und die Gesamtkosten zum Schluss für eure Anzahl an Karten, vorallem wenn ein paar spezielle Karten dabei sind, sollten diese ein bisschen höher abgesichert werden für die eigene Sicherheit, sozusagen alles ab einem “Rohwert” von 500+€.

Dazu kommt natürlich noch Versandkosten für eure PSA-Lieferung, sowie eure Post-Sendungsabsicherung auf Wert X zu Ludkins & Karten-Versicherung zu PSA. Genaue Details lässt ihr euch wie gesagt direkt von Ludkins selbst durchgeben, sowie die Lieferaddresse und sonstige wählbare Optionen wie Express (Priorität bei PSA & mindestens 14 Tage frühere Bearbeitung).

11. Wartezeit & Kommunikation

Solltet ihr euch für Express entscheiden, liegt die Gesamtwartezeit bei ca. 3 bis 4 Monaten. Nicht-Express kann teilweise bis zu einem halben Jahr dauern. Ludkins wird euch regelmäßig per E-Mail Up-To-Date halten. Ihr erhaltet auch direkt eine E-Mail, sobald die Karten bewertet wurden, mit den PSA-Karten- Endergebnissen. Nun dauert es auch nicht mehr lange bis die Karten endlich wieder zurück zu euch kommen. Herzlichen Glückwunsch!

12. Die Zukunft von PSA & Pokemon-Karten

Wie schon in Kapitel 4 beschrieben, endet jedes Sammelkarten-Hobby letztendlich bei einer vertrauenswürdigen Bewertungsfirma wie PSA für Pokemon & Yugioh, sowie BGS hauptsächlich für Magic. Da PSA auch immer bekannter & beliebter wird, und auch alte Karten immer seltener werden, werden PSA-Pokemon Karten preislich in nicht zu größeren Ferne mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Decke gehen. Ihr solltet euch also zweimal überlegen, ob ihr PSA-Karten ablehnt oder nicht. Ansonsten könntet ihr es relativ zeitnah bereuen, ggf. den doppelten oder dreifachen Preis zu zahlen. Die “PSA-Mania” ist noch sehr früh im Werke, und wird in Kürze wohl auch im deutschen Raum voll durchstarten. Hier eine Grafik, wie Marktzyklen im allgemeinen funktionieren. Bei PSA-Karten wird der komplette Marktzyklus geschätzt mindestens ein ganzes Jahrzehnt andauern.

13. PSA, BGS & EGS

PSA, BGS, EGS, was denn nun? Seid euch bewusst, dass PSA absoluter Spitzenreiter für Pokemon ist, und auch voraussichtlich immer bleiben wird, aufgrund des zuvor beschriebenen First-Mover-Vorteils. BGS ist nur zu empfehlen mit einer realistischen Chance auf das BGS 10 Black Label.

Was ist aber nun EGS? Macht euch selbst ein Bild davon. EGS-Cases sind manipulierbar & sitzen schief in ihrerem Case, wie einige Facebook-Nutzer zu ihrer Enttäuschung berichtet haben. Hier ein Bild dazu. Auch kostet eine Karte zu bewerten satte 20€, und sie haben bis heute nur ca. 3000 Karten bewertet. PSA 0.25 sozusagen. PSA ist & bleibt King für Pokemon.

14. PSA-Karten Preis-Horizont

PSA-Karten reichen preislich von sehr günstig ab ca. 50€ bis hin zu Liebhaberpreisen wie 1.000.000+€. Es kommt immer genau darauf an um welche Karte es sich handelt. Manche Karten haben einen fundamentalen Wert wie das Mudkip Goldstar, das in Excellent bis Near Mint alleine schon mehr als 200–300€ kostet. Manche Karten haben nur einen hohen Wert in höheren Stufen, es kommt definitiv auf die Karte im Speziellen an.

Scott “smpratte” Pratte ist ein US-Amerikaner, der sich auf die Investition & auf den Handel von High-End-Pokemon Karten spezialisiert hat, und auch gut davon lebt. Einen Einblick in smpratte’s Top-Sammlung gibt es hier in diesem Youtube-Video:

Seinen Berichten zufolge war er bereits zu den “dunklen Zeiten” des Pokemon-TCGs um 2003–2009 im Hobby, und hat die ganzen Schmuckstücke damals aufgekauft, welche nun ein Vielfaches des damaliges Wertes besitzen. Mit genug Zeit & Aufwand könnt ihr irgendwann auch eine Top-Sammlung besitzen wie smpratte. Wie ihr sehen könnt, jede Karte in einem PSA-Case. PSA ist unausweichlich für jegliche wertvollere Karte, und bildet die letzte Instanz für ein Sammelkarten-Hobby, “potentielle Museumsmemorabilia”.

Wertvolle Trophäen-Karten wie die TMB-Serie gibt es kaum noch auf dem Market zu finden. Man kann von großem Glück reden, wenn diese in irgendeiner Form nochmal auftauchen, und dann natürlich in relativ schlechtem Zustand für einen bereits 5-stelligen Preis wie hier für die authentifizierte TMB №2 Tropical Mega Battle (TMB)-Trophäenkarte für $60.000. Wichtig ist hier die Bestätigung von PSA, dass es sich um ein authentisches Exemplar handelt.

Natürlich sind solche Karten für fast alle Pokemon-Sammler keine Option. Jedoch sind auch “normale” Karten wie Goldstars betroffen von dem starken Preisanstieg von PSA. Beispielsweise erzielt ein PSA 10 Rayquaza Goldstar in Englisch bereits einen 5-stelligen Betrag (ca. $12000). Vor ein paar Jahren war diese noch im unteren 4-stelligen Bereich aufzufinden (ca. $1000–2000). Sammelt ihr also PSA-Karten, dann könnt ihr damit rechnen, dass eure Karten mit der Zeit immer wertvoller werden, was auch gut ins nächste Kapitel überleitet.

15. PSA-Karten als Investment

Die Vergangenheit zeigt, dass bisher PSA-Karten ein ziemlich gutes Investment waren und immer noch sind, da diese im Preis ständig nach oben gehen aufgrund des radikalen Schwunds von alten Karten, genauso wie originalverpackte Displays. Diese haben diese einen fundamentalen Wert, der ständig von Jahr zu Jahr höher wird, dasselbe ist geltend für PSA-Karten. Sie sind international angesehen und PSA selbst als professionelle Instanz hat den Test der Zeit überstanden, was preislich bedeutet volle Fahrt voraus und alle PSA-Karten an Bord, der Himmel ist das Limit. PSA-Karten sind immer noch stark unbewertet (“undervalued”, was bedeutet der aktuelle Wert ist noch geringer als dass die Fundamentalien den wirklichen Wert wiedergeben), da PSA vorallem im deutschen Raum noch für große Verwirrung sorgt, was das denn nun genau ist. Mit diesem Guide soll aber Schluss sein, “PSA is here to stay” (PSA ist hier und bleibt). Wenn ihr mit dem Sammeln irgendwann aufhört, könnt ihr ganz einfach eure PSA-Karten für einen weitaus höheren Wert verkaufen als den ihr sie gekauft habt, im Gegensatz zu den überdruckten modernen Karten wie GXs, die nach einem Jahr bereits 90–95% ihres Wertes verloren haben, aufgrund der Überdruckerei (“Overprinting”), die aktuell im Gange ist. Erinnert euch: Nachfrage pro Angebot ist die Definition von Preis.

16. Englisch, Japanisch & Deutsch

Natürlich sind im deutschen Raum deutsche Karten am meisten verbreitet. Jedoch werden deutsche Karten im Laufe der Zeit das große Problem haben, dass wenn Pokemon mal “out” ist im deutschsprachigen Raum, deutsche Karten massive Wertverluste erleiden. Wieso? Jeder will seine Sammlung direkt verkaufen, aber es gibt keine Abnehmer, denn die einzigen Abnehmer sind deutsche Sammler. Im Grunde genommen eine Ponzi, da letzendlich irgendwann ein Sammler auf diesen Karten sitzen bleibt, und diese mit starkem Wertverlust verkauft, um weiteren Wertverlust zu vermeiden.

“Ist das aber nicht bei englischen & japanischen Karten genauso?” Nein, im absoluten Gegenteil sogar. Wenn Pokemon mal “out” wird oder Pokemon sich von heute auf morgen dazu entscheidet, keine Karten mehr zu drucken, dann steigen englische & japanische Karten weiterhin an, und sogar umso stärker. Warum? Es wird international weiterhin Abnehmer geben, die horrende Summen für ihre Lieblinge zahlen werden. Und da englisch & japanisch die beiden Hauptsprachen sind für Pokemon, bleibt Angebot & Nachfrage dafür weiterhin stabil. Es wird wie schon erwähnt genau das Gegenteil eintreffen, denn durch den Verfall anderer Sprachen merken Sammler, dass sich nur von englische & japanische Karten in ihrem Wert halten, und dann diese umso stärker ansteigen, da die überbleibenden Sammler anderer Sprachen sich auf Englisch & Japanisch stürzen. Sozusagen eine Umlagerung & Wahrnehmungsveränderung des Hobbys für den Durchschnittssammler. PSA ist natürlich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr wegzudenken.

17. Bewertet & Unbewertet

“Soll ich Karte X bewerten oder unbewertet lassen?” Simpel gesagt, handelt es sich um eine wertvolle Karte wie ein Mudkip Goldstar, ist eine Bewertung auch im schlechten Zustand in der Zukunft für Relevanz. Wieso? Authentizität, siehe Kapitel 4. Eine normale neue GX beispielsweise kann und sollte man auch nach “Expertenmeinungen” unbewertet lassen, auch in ggf. gutem Zustand, da diese nicht wirklich sind begehrt und auch niemals begehrenswert werden, da sie übergedruckt (“overprinted”) wurden bis die Kartendrucker ihren Geist aufgegeben haben.

18. Sollte ich Karten direkt bewertet kaufen oder unbewertet um diese selbst bewerten zu lassen, und lohnt es sich überhaupt noch, nach unbewerteten Karten zu suchen?

Die Faustregel ist, am besten direkt bewertet kaufen. Dann müsst ihr euch selbst nicht den Stress geben, dauernd Ausschau nach unbewerteten Raritäten Ausschau zu halten (wovon es fast keine mehr gibt, da so ziemlich alle schon rausgekauft wurden), sowie seid ihr von dem ganzen Aufwand & der Arbeit befreit, euch mit dem Grading-Prozess rumschlagen zu müssen. Einfach auf Ebay, Ebay-Kleinanzeigen, Facebook, Discord, Instagram, Youtube, Shpock, Cardmarket & Bisaboard Ausschau halten, da solltet ihr definitiv fündig werden. Das sind die 9 bekanntesten Plattformen, auf denen ihr fündig werdet. Oder eben privat Leute fragen, ob diese zufälligerweise PSA-Karten zum Verkauf haben.

Natürlich könnt ihr auch nach unbewerteten Karten Ausschau halten, es kann sich definitiv lohnen. So könnt ihr beispielsweise eine Top-Mint Karte für einen guten Preis auffindig machen, eine PSA 10 absahnen und den Wert der Karte multiplizieren. Kann sich dann doch schon lohnen, vorallem wenn man auf den oben genannten 9 Plattformen Ausschau hält.

19. Wo kann ich am besten PSA-Karten kaufen, oder nach unbewerteten Karten suchen?

Wie bereits erwähnt sind Ebay, Ebay-Kleinanzeigen, Facebook, Discord, Instagram, Youtube, Shpock, Cardmarket & Bisaboard die so ziemlich einzigen Plattformen, die PSA-Karten für euch bereit halten könnten.

Da ich mich persönlich dazu entschieden habe, nun auch meine Haupsammlung zu verkaufen, die ich vor ca. einem Jahr fertig gestellt hatte und seit jeher weitweg gelagert wurde, werde ich diese nun verkaufen. Bilder sind vor ca. einem Jahr, und seitdem hat sich auch nichts mehr geändert. Bei Interesse einfach gerne auf Facebook anschreiben (“Psa Deutsch”) oder auf anderen Sozialen Medien mich kontaktieren. Hier sind die Bilder, exakt 168 Karten, aufgeteilt in 21 Bilder mit jeweils 8 Karten. Viel Spaß beim Stöbern!

PS: Das unbewertete Charizard Reverse Crystal Type & 1st Edition Shining Gyarados sind in Top-Zustand und könnten daher leicht eine PSA 10 werden.

20. Schlusswort

Bei Fragen, Anmerkungen und/oder mögliche Ergänzungen/Korrekturen, mir gerne Bescheid geben!

Dieser Artikel ist auf alleiniger freiwilliger Basis meinerseits entstanden, da ich mir dachte, endlich mal das Thema PSA dem deutschen Raum näher zu bringen, denn bisher herrschten immer noch große Unsicherheiten und Fragen zu Grading allgemein und vorallem was es mit PSA genau auf sich hat.

Wie schon im Vorwort explizit erwähnt wurde, dieser Guide dient in keinerlei Art & Weise als finanzieller Ratgeber. Ich selbst bin/war lediglich ein leidenschaftlicher Pokemon-Karten-Sammler in der Vergangenheit, der sich dazu entschieden hat, nun seine Hauptsammung auch aufzugeben, und mein aktuelles Wissen über Grading & PSA weiterzugeben. Ich bin kein gewerblicher Händler. Ich bin wie im Vorwort beschrieben alleinig ein privater Sammler, der nun leider keine Zeit mehr für dieses wunderschöne Hobby findet, und demnach seine PSA-Sammlung aufgibt. Ich gehöre nicht zu PSA. Ich werde nie mehr als diese Anzahl an PSA-Karten jemals besitzen. Also wenn ihr eine bestimmte PSA-Karte sucht und in den Bilder nicht fündig werdet, kann ich euch leider nicht weiterhelfen. Die obigen Bilder sind final, da diese schon seit einem Jahr gemacht wurden und ich sie seitdem auch nicht mehr gesehen habe, da diese fernweg sicher gelagert wurden.

Ich hoffe der Guide hat euch gefallen und gezeigt, dass PSA “the way to go” für das Pokemon-Sammelkarten-Hobbys bilden wird. In diesem Sinne:

Schnappt sie euch alle!

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