Waldbrandtapete, Milchmädchenrechner, O.K.-Tropfen — warum wir 10 Jahre einen Online-Shop mit Fake-Produkten betrieben haben.
Am 1.1.2019 hat Antipreneur “Unsolvenz” angemeldet. Wir haben unseren Online-Shop www.antipreneur.de für immer dichtgemacht. 10 Jahre haben wir dort exklusiv über 25 Fake-Produkte “verkauft” und Menschen beim Shoppen vor den Kopf gestoßen.
Warum, wieso, weshalb schreibe ich hier bis Ende 2019 noch im Detail auf. Wer jetzt schon was über die Hintergründe erfahren will, kann sich den letzten Antipreneur Vortrag auf dem Barcamp Rhein-Main 2018 anschauen.
Oder lesen, was die Fachpresse dazu schreibt!
Inspiriert von den Yes Men
Alles begann mit den großartigen Yes Men. Dank „Andy Bichlbaum“ und „Mike Bonanno“ lernte ich die Disziplin der “Kommunikationsguerilla” kennen. Das Schlüpfen in falsche Rollen (Identitätskorrektur) und das Übertreiben von Forderungen sind ihre zentralen Mechanismen, um Aufmerksamtkeit für Themen zu erzielen.
Von allen ihren Aktionen und Stunts gegen mächtige Organisationen und Konzerne hat mich der “Hoax” zum 20. Jahrestag der Tragödie von Bhopal am meisten beeindruckt.
Statt “klassisch” vor der Unternehmenszentrale von Dow Chemical zu demonstrieren, um auf die Tragödie und die immer noch fehlenden Entschädigungen an die Opfer hinzuweisen, entschieden sich die beiden für eine spektakuläre und unfassbar mutige Aktion.
Andy Bichelbaum verkleidete sich als falscher Dow-Chemical-Sprecher „Jude Finisterra“ und gab der BBC dieses Live-Interview!
Der Wert von Dow Chemical sank an der Börse um 2 MILLIARDEN(!) Dollar und der Konzern war gezwungen — aufgrund des Live-Interviews und der Reguliarien für Börsen-Konzerne — ein ganz hartes Demeti rauszugeben:
Dow Chemical wird die Opfer NICHT entschädigen!
Und damit war die Tragödie und die Verantwortungslosigkeit des Konzerns wieder wochenlang in der Presse. Ein inspirierendes Paradebeispiel für das David-gegen-Goliath-Prinzip.
Das nächste Kapitel folgt bald …