Indymedia — Von Freier Rede zum “Ministerium der Wahrheit”

Adrian Oertli
2 min readJun 26, 2016

Ursprünglich war Indymedia mal ein Projekt, welches Jedem und Jeder die Möglichkeit gibt, ihre Erfahrungen und Sicht der Dinge auszutauschen. Schon seit Jahren versuche ich dieses Medium zu nutzen, um auf totalitäre Tendenzen innerhalb linker Strukturen hinzuweisen. Nicht weil ich denke, dass Linke allgemein totalitär sind, sondern einfach weil ich es nie falsch finde, Strukturen diesbezüglich zu hinterfragen.

Naja… Das Resultat davon ist: Meine Beiträge werden schlichtweg zensiert. In einem kürzlich erschienen Artikel heisst es so auch über mich:

Als Referent über das Thema Linksextremismus tritt im Übrigen Adrian Oertli auf. Adrian inszenierte sich im Februar medial als „Aussteiger der Linksextremem Szene“. Er war lange auf der Suche nach Anschluss, konnte diesen aber nie finden und flog aus diversen Gruppen. Heute kann er sich als „Experte“ verkaufen und macht so seine Kohle. Bei rund 300 Personen, die an der Tagung teilnehmen und Teilnahmegebühren von 320.- bis 420.- bezahlen wird wohl auch ein kleiner Batzen für Adrian rausspringen.
Das Fazit der Tagung wird sein, dass der Extremismus auf dem Vormarsch ist und die Sicherheitsorgane aufrüsten müssen. Dies wird in Bern vor allem Reto Nause nutzen, um seine Law and Order Politik in Zukunft weiter voranzutreiben.

Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich kein Geld für den Vortrag bekam, sondern lediglich einen Schoggibären und ein Pack Pralinée. Ich ging vor allem an diesen Kongress, um meine sehr kritische Haltung zu Repression und Überwachung auszudrücken. Weil ich eben auch Angst habe, dass aus der Extremismusbekämpfung selbst ein Extremismus wird. An der Tagung war ich dann auch sehr erfreut, dass diese Angst vor einer Überreaktion auch von vielen anderen geteilt wurde. So wollte ich auch einfach mitteilen, dass das Fazit der Tagung ein völlig anderes war, als von den Autoren angenommen.

Naja… Dort kann ich das jetzt nicht schreiben. Schreibe ich es halt auf meinem Blog. Und ja… Diese persönlichen Diffamierungen… Unangenehm. Ich meine ich komm ja damit klar. Kann damit umgehen. Weiss ja selbst, was die für ein Quatsch sind. Aber dann wieder auf so einer rein menschlichen Ebene: Was soll der Scheiss? Wieso machen Menschen das? Schon mal was von positiven Vibes gehört? Das Zusammenleben feiern? Ist es so schlimm, respektvoll und wertschätzend miteinander umzugehen? Wie fühlen die sich dabei, wenn die so was machen? Es gibt Dinge, die werde ich wohl nie ganz verstehen…

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Adrian Oertli

Aussteiger aus dem gewaltbereiten linksextremen Milieu, Psychotherapeut, Gleitschirmflieger, Rapper, Teilzeitmensch