Alexander Sascha Hawemann
5 min readAug 22, 2019

LILIOM/FERENC MOLNAR

Budapest.Der Jude bekommt auf die Fresse.Der Nichtjude auch.Der große Gleichmacher-der Hieb ins Gesicht oder sonstwohinOb Mann oder Frau fragt die Hand nicht.Wie im Western,die Revolver liegen leicht in der Hand,routiniert,schnell ziehen.Schnell verglühen.Immer.Immer wieder.Lauf Linzmann-Jude lauf sonst hängt der Friscay dich mal auf.Nach ihm,dem Juden ist der Gleichhungrige dran,irgendein Krummrückenkumpel oder ein zartes Wesen.Die lassen sich wunderbar knicken und küssen.Ode an die Geschlagen.Ein Lied für die blutige Braut.zart ist die Versöhnung.Ein Lecken von Wunden das Heiratsbersprechen.Ich werde deine Wunden lecken bis das der Tod uns scheidet,das leise Gebet für den gefallenen Scooterman,dennGott darf mich nicht hören,oder will es nicht…Strohhalmhimmelspfort irgendwo zwischen Riesa und Bottrop.Himmelspforten trösten die Witwen der Strassenkrieger,Plattenbauboys.Der mit den wenigsten Pengö/der Bekommt aufs Maul,von dem,mit dem wenigsten Pengö.Das ist urkommunistisch.Dazu trällern Bartok oder Lehar das ist klassisch.Das macht die Erde zum Mond,das nicht haben.Die Eigentumsfrage,ohne Besitz ist Menschen besitzen,Liebe und Hiebe besitzen Opium in der Tiefe trost für das billige Discounterfressen,im tägliche Kampf,beim tägliche Ekel.Das macht Kraterfressen.Kraterfressen ölen sich mit Oil of Olaz oder anderen Produkten die Wunden weg.Meine Mutter kann sich diese PuderCremesundQuasten nicht leisten,die Rente ist mies.Ich schenk ihr zu Weihnachten Glück und ein wenig Jugend.Ein Zauberkunsstück-präsentiert im PraterPlänterTivoli„Zur Kraterfresse mit viel Licht und wenig Leuchten“Die Menge klatscht,der Rubel rollt und der Herzmuskel erstarrt.L.-eine Stadt an der tiefen blauen Donau sucht das Glück,hat sich wohl versteckt in den Begoniengärten der Rechtsanwälte und Zahnmediziner,die besuchen ab und an das Stück L. Oder schnüffeln am Dreck,Im Stück…meist Bullen oder Beamte.Kurz mal die Nase reingestreckt,in den Dreck,man weiss ja nie-schnappt oder Schwappt er über in die geleckte Altstadt,der Dreck der Tiefenmenschen,Randleute Wohltuend die zahnlose Heurigkeit eines Dramas für die Satten.Alfred P.hat es umgemünzt für das leichte goutieren,für den kleinen Schauer,prickelnd wie frischer Tattinger.Schampussfressen oder Scheissesaufen.Wie spielt man eigentlich Scheissesaufen,oder ist das Bier Scheisse.Das Bier ist auch scheisse geworden,den Satz hörte ich in den 80igern in der DDR,Anfang der 90iger in Neudeutschland und seit ungefähr drei Jahren.

Ohne Pengö und Verkehr,dem geschlechtlichen,fliegt die Faust in die Nacken. Schlammnacken.Lachnacken.Liebnacken.Hiebnacken.

Warum eigentlich in den Nacken.

Warum dieses Kopfabhacken simulieren.

Bei meinem Onkel Miša im Belgrad war das Freude,bei Rene in der Pappelallee

Wertsteigerung im fünften Hinterhof…seine Schwester Heike hatte Sex mit dreizehn,hat mit dem Nackenhieb nichts zu tun…ist auch so ein Rand der Hinterhof,der vierzehnte Stock.

Die hungrige Meute springt auf und ab,den Mond erhaschend zieht die doch Schwerkraft zurück in das BLATO.

Deutsch:Zurück in Den Schlamm.

Sie springen auf und ab.

Hardcore oder Schwedenelektronik.

Laute Totentänze,Lebenstännze…schwitzte zu Ihnen in den 90igern als meine Kindheit ausradiert,meine Eltern stumme unglückliche Fische wurden.

Flugversuche in der Petöfi Straße.Otto Lilienthal lässt ein Heissluftmüllbeutel steigen,das geht.

Das Fliegen.

Fliegen im Stadtpark,dafür ist das Schaukelschubsen da-für den Mondflug der armen Prekarier,den Höhenflug zu den Sternen,grüß mir die Sonne alter Kumpel.

Ich Wink dir von unten,dein Alter Kumpel Friscay.

Erhascht man sie nicht,muss man sie klauen…Himmelsgestirne klauen,dass muss man können oder wollen.

Profitum,eingeführt ca.1825 mit der Dampfmaschine oder später in Manchester.

Petöfi hieß eigentlich Petrović.So wie Buda und Pest,Vielvölkerunglück selten mitbedacht bei dem Drama,die Namen verratens,das Viele in Wenigen.

Liliom.Juli,Muškat,Wolf,Bardonczi.

Schlammenschen sind sie aus dem Vielvölkermoloch einer oder mehr Ungarn,eine Slowakin,mehrere Deutschösterreicher,ein Jude.ein Böhmin.

Einsam macht ihre Sprache.

Ungarisch.

MAGYAR.

Klingt auch härter auf finnougarisch,wie Wölfe in Karelien-Das Stück,noch nicht heurig eingeseift,noch ohne HansAlbers Folklore.Unser aller Clark Gable vor Stalingrad.

Die erlernte Sprache,auserwählter geliebter Autorenschlüssel zum Mehrheitssein,Herzkammersein,unjüdisch flanieren und parlieren.

Ferenc schreibt sich frei.Es scheint ihm gelungen,bis 1933 spielen sie das Stück hoch und runter,die Arierfressen und Antisemiten zwischen Reeperbahn und Prater.

Der dicke Jud schreibt das Herschmerzromänchen bis er irgendwann in fremden Betten in New York aufwacht.Gottseidank ist Oswiecim hinter dem großen Teich,doch schlaflos bleiben die Nächte unter dem großem Lichthimmel.Im Stadtpark in Budapwst wärmen sich die Pfeilkreuzler an den Stücken,Novellen,Artikeln des Kaffehausmodernisten.

DEr hat dann sein Karussel gefunden,der Dichterliliom in Long Island.

Unter dem kunterbunten Scootern von Übersee sammelt sich das Knochenmehl.

Zurück nach Budapest.

Heller Mond,verkratert die dunkle Seite.

Mittendrin im Karussel steht der Offizier frischlebendig von der galizischen Front,

Die Mödchen und Jungs kreischen im bunten wirbelndem Licht.

Kaum jemand vernimmt die Geschichte erzählt an der kreischlauten Kassa des Karussells von dem Dorf bei Przemysil ,in dem der Offizier 500 Männer,Frauen und Kinder an alles aufhängen ließ,wo man sonst eine Socke oder Unterhose hätte aufhöngen können.

Früchte des Krieges nannte es wohl Goya.

Der Offizier setzt sich auf das goldrote Holzpferd.

Macht einsfünfzig.

Der Federbusch fliegt.

Die Welt dreht sich.

Singt vom Leben und Sterben.

In Chernowitz spielte man die erste deutschsprachige Molnarkomödie.

Chernowitz sprach zuerst Jiddisch und dann deutsch,Ferenc sprach zuerst Jiddisch und dann ungarisch.Seine alte Heimat blieb ihm treu.Von seinen treuen Zuschauern überlebten zwei oder drei der Rest wurde verscharrt.Während die Einsatzkommandos in den Wäldern Generationen rodeten spielte man im Stadttheater von Chernowitz keinen Molnar mehr.die Nase passte den neuen alten Herren nicht mehr,man spielte eine andere griffige Komödie gegen den schlechten Geruch der umliegWälder und kleinen Orte ringsrum.

Wenn es mehr als sechzehn Jahre gewesen wären,kehrte Liliom in eine Welt ohne seinen Dichtervater und dessen Brüder und Schwestern zurück,die Welt in Buda und Pest nach Belsen und Treblinka oder in die Welt eines

Dichters aus Ostberlin,der lacht man während das Zahngold von Ausschwitz hell leuchtend als Commerzbankreklame über sein oder unsere smartmüden Häuptern die Runden dreht.

Kunst nach Buda 1944

Ferenc nach Auschwitz.

Vielleicht zuviel des Guten,aber gedacht war es wenigstens.

Mein Name ist nicht Polgar.Ich muss ihn mir nicht lustig deutschsehen den jüdischen Erfolgsschriftsteller mit ditzendfachen Selbstmorfversuchen,sieben Ehefrauen,den auf dem Plätzen verbrannten,Witzemillionär.Pirandello aus Danubien,auch vergessen diese Dichterleistung,wie so vieles.Monetäramnesie.Geld regiert die Welt,beim 60ten Satz über Kronen,Zaster ist der Schlag Befreiung,der Geschlechtsakt Trost im Dämmern unter dem gleißendere Licht des reichen Kristallpalastes.Da fliegen die Motten um das Licht und die dicken Fliegen sitzen ganz oben auf dem Kristalleuchter.Budapest leuchtet 1909 so hell wie Frankfurt am Main und die Ratten paaren sich zu flotter Musik.Der geschlechtliche Akt tröstete im bleiernen Sozialismus,der erstarrten Versprechung des besseren Morgen,der Akt tröster auch bei Hartz IV und Neudeutschland.Verotten die Utopien leuchten die Jahrmärkte…das Ringspiel ist die Grundbewegung,Trabanten kreisen und werden hinausgeschleudert aus der Umlaufbahn,oder verlieren die Lust am Mitdrehen.Der kommende Revolutionär ist ein Bandit,der eklig spricht.Die neue Unsprache ist ein Bildungsrest,verfault am Smartphone.Kassandra fragt Siri nach dem Schicksal,dem Morgen.Denn sie gehört einem auch nicht mehr,die Sprache.Enteignet vom Kaufen und Verkäufers,Sprache des Blendens und Einschläferns.Da ist man wer,im Gesülze.Da ist man mehr im SCHWEIGEN.

HABE NIcht nur das Geld gezählt im Stück auch das Schweigen und die Pausen,Inflationsgefahr…Aufhalten ist Widerstand.Fressen und Moral,Saufen und SeinDer Triumph im Fastfoodbrei,Heldenfest der Kirmeskönige,bei Nummer 53 und 62 doppelt gebacken wird geschmiedet,der verkommene Magen brüderlich vereint mit vertrocknetem Hirn.Lange hat es gedauert die Gehirne zu verkleistern und nun spielen wir wieder die Geschichten der Tiefenmenschen,Sklavendramen mit Märchenschluss.Gebrüder Grimm statt Marx,Hannele statt Rosa.Himmelfahrt ohne Himmel.Liebe einziges Leuchten.

Vielleicht.Ich schenk dir nen Sternund der ist geklautTöchterchen