Ist dein Team schon ein High Performance Team? Wie das QLab Teams zu Höchstleistungen bringt

Boris Gloger
QLab Think Tank GmbH
4 min readMar 15, 2022
Photo by Annie Spratt on Unsplash

Woran erkennst du, ob dein Team ein High-Performance Team ist, oder ob es eines ist wie jedes andere? Gibt es Anzeichen, die erkennen lassen, dass Dein Team auf dem richtigen Weg ist?

Das QLab-Team hat in den vergangenen Monaten dazu eine sehr persönliche Sicht auf dieses Thema gefunden. Wir meinen erkannt zu haben, dass wenige, sehr konkrete Faktoren entscheiden, ob ein Team miteinander arbeiten und entsprechend auf hohem Niveau liefern kann.

Wie kreieren wir unsere Teams?

Das QLab stellt Teams aus jeweils fünf international ausgewählten Studierenden zusammen. Diese kommen aus allen Teilen der Welt, unter anderem aus Indien, Mexico, Brasilien, Peru, Costa Rica, Deutschland und vielen weiteren Ländern. Wir achten darauf, dass wir möglichst viele unterschiedliche Disziplinen an Board haben und dass wir keinem Gender-Bias verfallen. Diversität ist der Schlüssel!

Nachdem sich unsere Teammitglieder eine Stunde kennengelernt haben, stellt unser Kunde ihnen die Aufgabe (Ziel des Teams), die sie dann in nur fünf Wochen lösen müssen. Das heißt, dass sie bis zu diesem Zeitpunkt weder einander, noch das Thema oder ihr Arbeitsmodell wirklich kennen.

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Wildfremde Menschen beginnen also ein Abenteuer, dass am Ende ein exzellentes Ergebnis für QLab‘s Kunden hervorbringen muss. Doch wie gelingt das? Ist es der Prozess, sind es die Themen oder einfach nur Glück?

Die Zusammenstellung des Teams

Wir beginnen bereits bei der Auswahl der Studierenden. Ohne Garantien hoffen wir, dass die Personen, die wir finden, die Eigenschaften mitbringen, die unser Team erfolgreich macht.

Welche Eigenschaften man für einen erfolgreichen Sprint braucht fassen wir hier für euch zusammen. Wir denken, dass die folgenden Faktoren die Grundlage für High Performance Teams bilden.

  • Die Bereitschaft, Wissen zu teilen und zu kooperieren

Dass Teams miteinander kooperieren müssen, ist ein no-brainer. Doch entscheidend ist, dass alle Teammitglieder auch die Bereitschaft mitbringen zusammenarbeiten zu wollen. Oft entsteht dadurch das Committent jeder einzelnen Person, sich für das Ziel einzubringen.

Jedes Team erhält einen klar formulierten Arbeitsauftrag und stellt sich entsprechend darauf ein. Die Qualität und Präzision dieser Zielformulierung ist mitentscheidend: Je spezifischer dieser Auftrag formuliert ist, desto schneller kommt das Team ins Arbeiten.

  • Die Bereitschaft, die Komfortzone zu verlassen

Innovative Lösungen entstehen jedoch nicht, wenn das System sich selbst in seinem Wirkungsbereich beschränkt. Während die Studierenden bereits unterschiedlichste Backgrounds und damit Expertisen mitbringen, wissen sie von dem Projekt-Thema in der Regel so gut wie nichts und müssen sich völlig neu einarbeiten.

Das gelingt nur, wenn sie ExpertInnen befragen. Doch selbst ExpertInnen, die in ihrem Gebiet genial sind und die Sachlage bestens erklären können, kennen immer nur einen Teil der Sicht auf das Problem. Dadurch können sie häufig die Verbindungen ihres Felds zu anderen Domänen nur bedingt erkennen.

Das bedeutet für unsere Teammitglieder: Sie müssen nach außen schauen. Während einer ersten Internetsuche identifizieren unsere Studierenden ProfessorInnen, CEOs oder SpezialistInnen für bestimmte Perspektiven. Dann geht es darum, diese Schlüsselpersonen mithilfe von LinkedIn genauer einzuordnen und zu einem Interview zu bewegen.

Innerhalb von Gesprächen, die oft nur wenige Minuten dauern, müssen unsere Studierenden dann herausfinden, was diese völlig fremden Menschen wissen. Für viele im Team erfordert das eine gigantische Überwindung.

  • Die Bereitschaft, sich als Person einbringen

Es ist erstaunlich wie sehr ein jedes Team miteinander wächst. Sie erzählen sich unablässig persönliche Geschichten, erklären woher sie kommen, was sie bewegt und was sie erlebt haben. Auf diese Weise entstehen Beziehungen.

Es ist kein Geheimnis, dass Menschen in Beziehungen lernen und genau das geschieht in diesem vertrauensvollen Umfeld miteinander, welches die Teams sich weitestgehend selbst schaffen, in dem sie sich als Personen einbringen und einander öffnen.

Leadership, nicht Micro-Management!

Wir lassen das Team nicht allein. Meetings werden moderiert, es gibt Modelle zu Vorgehensweisen und wir achten darauf, dass wir Aufgaben klar formulieren und die Kommunikation im Team strukturiert ist.

Es gibt auch mal die ein oder andere Intervention. Wenn wir Blockaden entdecken oder wir sehen, dass eine Person zu dominant wird, schreiten wir ein. Doch das ist weit weg von Micro-Management und beruht auf den Prinzipien, die Boris schon in Selbstorganisiert braucht Führung besprochen hat.

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Selbstwirksamkeit schnell erleben

Dieser Führungsstil und das agile Vorgehensmodell bringen die Teammitglieder nicht nur ins Tun, sondern zeigen ihnen schnell, wie wirksam sie sind. Sie merken, dass sie an echten Ergebnissen arbeiten, spüren sich selbst als Creator und arbeiten dadurch noch fokussierter.

Kritik an ihrer Arbeit ist dann bloß ein Datenpunkt, der integriert werden kann, denn er kritisiert nicht sie als Personen. Die Wirksamkeit selbst ist das was zählt, nicht das Ergebnis. So erleben sich die Studierenden von Anfang an und erfahren sofort einen Nutzen durch das Arbeiten im Team.

Das Bedürfnis, voneinander zu lernen

Die interessanteste Beobachtung ist aber, dass die Teammitglieder ein großes Bedürfnis haben, voneinander zu lernen. Sie sind offen für die Kompetenz der anderen, interessiert an deren Persönlichkeiten und neugierig zu erfahren wie sie leben, denken und handeln.

Das erfordert die Bereitschaft, zuzuhören und das gehörte zu integrieren. Allen ist dabei klar, dass sie durch die gegenseitige Offenheit gewinnen und inter-persönliche Andersartigkeit verliert schnell an Schrecken.

Fazit

Diese wenigen Elemente sind es, die unsere High Performance Teams ausmachen. Vieles steht bereits in unzähligen Büchern. Doch entscheidend ist, dass ihr es mit euren Teams umsetzt.

Es ist einfach: Ladet zu einer schwierigen Aufgabe ein, nehmt ein agiles Vorgehensmodell und unterstützt die Teammitglieder die obigen Elemente zu leben. Dann wird euer Team schnell zum High Performance Team!

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Boris Gloger
QLab Think Tank GmbH

Entrepreneur, Author & Scrum Consultant. Working with organizations in Germany, Switzerland and Austria to create new ways of working.