300er Brevet im Emsland

Christian Timmer
4 min readMay 5, 2018

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Bei bestem Wetter ging es am 05. Mai 2018 von Lohne im Emsland in die Niederlande. Die vielen bekannten Gesichter von vorherigen Brevets stimmten auf einen perfekten Tag ein.

Gleich vorneweg: Was für kompromisslose Autofahrer die Niederländer doch sind. Es passierte bereits kurz vor der Grenze, noch auf der deutschen Seite, dass uns entgegenkommende PKW aus NL anhupten, weil wir in Zweierreihe fuhren. Die Holländer verhalten sich wie kleine Nazis, wenn es darum geht, Radfahrer von der Straße zu hupen, zu drängen oder einfach nur schnell und knapp zu überholen. Das Verhalten kann ich entfernt nachvollziehen, wenn ein Radweg vorhanden ist und nicht benutzt wird. Leider ließ es sich nicht darauf beschränken. Ich hatte immer so ein positives Bild von diesem radverrückten Land; alles komplett zerstört.

Landschaftlich zeigten sich die Niederlande von ihrer Sahneseite. Die Hinfahrt war wirklich spektakulär schön. Seenplatten mit vielen kleinen Booten, Gräften als Verbindung und nebenher führte stets ein Radweg.

Die erste Kontrolle nach 65 km an einem Golfplatz mit einem kleinen Café. Für 5 EUR gab es einen Cappuccino und ein Stück Apfelkuchen mit Schlag; super lecker. Und irgendwo hier muss ich 10 EUR verloren haben.

Nach 130 km hat sich mein Wahoo Elemnt Bolt verabschiedet. Das Gerät hatte keinen GPS-Fix mehr. Nach einem Neustart wurde der gefahrene Track wiederhergestellt und der Elemnt tat so, als wäre nichts passiert. Situation gerettet.

Die zweite Kontrolle nach 140 km war ein kleines Café/Restaurant mit Pommes als Spezialität. Hier wurde es teuer: Ich trank 3 Cola, dazu Pommes mit Frikandel Spezial, machte zusammen 18 EUR. Wie gern hätte ich mich an einer Tankstelle gelabt. Das war leider nicht möglich, zumindest wenn ich weiterhin Teil der Gruppe sein wollte.

Ab 165 km war der westlichste Punkt erreicht und es ergab sich nun die Gelegenheit, mich Richtung Osten in den Gegenwind zu werfen. Und ich hatte sogar Spaß dabei dank des Aufliegers. Vorausgesetzt ihr fuhr vorne, war die Griffposition ideal. Die Handgelenke (Ulnarnerv!) atmeten währenddessen sichtbar auf und feierten eine kleine Wellness-Party.

Kontrolle 3 wurde nach 220 km erreicht und präsentierte sich als ein weiteres Café. Wieder 20 EUR versenkt, dank 4 Cola und einem Stück Apfelkuchen mit Schlag, welcher geht so schmeckte.

Die letzten 40 km hatten einige schnurgerade Radwege zu bieten, wo der Auflieger seine Vorteile zeigte. Ich mag diese zwei Hörner mit den Liegepads nicht mehr missen. Auch wenn die Optik des Rades etwas darunter leidet, die Vorteile überwiegen. Das hat tatsächlich zum Schluss nochmal richtig Spaß gemacht.

Um 20:20 Uhr nach 308 km war das Ziel erreicht. Der Elemnt Bolt hatte noch 21 % Akku, was erstaunlich nach 12,5 Stunden war. Eine Gesamtlaufzeit von 15 Stunden müssten möglich sein.

Insgesamt ein sehr schöner Brevet, wenn die vierrädrigen motorisierten Verkehrsteilnehmer nicht gewesen wären (wofür der Veranstalter natürlich nichts kann).

Update: Ich habe den Beitrag etwas abgemildert. Die erste Version war mir nach ein paar Tagen zu offensiv.

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