Type and Wine @Buchstabenmuseum Berlin

Claudia Saar
3 min readMay 24, 2024

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Was kann ich mir als Typomaniac besseres vorstellen, als einen präsommerlichen Abend in einer meiner Lieblingssammlungen zu verbringen? Genauergesagt findet “Type and Wine” das neue Meetupformat mit kurzem Impulsvortrag und Miniworkshop auf der Wiese VOR dem Buchstabenmuseum statt und das ist bei diesen sommerlichen Temperaturen und einer (noch) überschaubaren Gästeschar ein großes Vergnügen.

Buchstabenmuseum Berlin. buchstabenmuse. Aus der Serie #wOrte by Claudia Saar / VG BILD

Die engagierte Gründerin der Sammlung Barbara Dechant und einige Teammitglieder haben für den Impuls von Hala al Afsaa — eine syrische Grafikerin, die ihr typografisches Projekt ‘PEACE’ vorstellt: https://www.instagram.com/p/C63qU89PaVE/ zu Wein — lecker — und Buchstaben — was sonst - eingeladen. Ich freue mich mit ihr, dass die Sammlung die unter den Stadtbahnbögen 242 ein schönes Zuhause gefunden hat erstmalig gefördert wird — zwecks Digitalisierung der Sammlung!

Ansonsten finanziert sie sich u.a. von den Fördervereinmitgliedern und ich bin amüsiert über die Gestaltung des Mitgliedsbeitrags: pro Buchstabe des kompletten Namens 1 €! Na, da danke ich doch meinen Eltern, dass ich keinen Zweitnamen und so einen kurzen Nachnamen habe. Wenn du zweimal im Jahr ins Museum gehst, hast du den Beitrag auch quasi raus, denn: die schönen Seitenveranstaltungen sind dann auch frei.

Neben der überraschenden Tatsache, dort Menschen zu treffen, die auch in Dortmund leben, und noch dazu gemeinsame Bekannte zu haben — erzähle ich wie ich vor Jahren drei große, schwere nicht mehr leuchtende Leuchtbuchstaben aus einem Schrottcontainer aus der Sprachschule im ehemaligen Oderberger Bad gerettet habe, wie kompliziert es war, die dann von Berlin nach Dortmund zu bringen ohne Unsummen dafür auszugeben und dann aufgab die je wieder zum Leuchten zu bringen, halte ich aus fachkundiger Hand genau dazu zwei, drei entscheidende Hinweise und einen Hinweis auf einen Menschen, den ich fragen kann — in Dortmund! Ich bin begeistert! So liebe ich das — in überschaubarem Rahmen über Lieblingsdinge reden mit Typonerds!

Kaum jemand versteht, wie emotional das sein kann, drei Bananenkisten mit einer Sammlung von absolut hochwertig gestalteten und gedruckten Papiermusterbüchern von Zanders und Fedigroni wegwerfen zu müssen, wie ich vor zwei Wochen wegen Wasserschaden im Keller! Mir fiel dabei auf, dass ich nicht mal Fotos gemacht habe von den aneinanderklebenden und teils sogar verschimmelten Kisten! Aber hier scheint jeder was zu sammeln, was mit Buchstaben zu tun hat. Nun gut — außer dass ich wohl die einzige bin, die ESSBARE Buchstaben sammelt. “Buchstabennudeln? Das ist ja immer das erste woran die Leute denken, wenn man Buchstaben erwähnt.” meint Barbara.

Eine weitere Schnittmenge ist recht neu und direkt im Foyer sichtbar: Theater und Typografie! Ein Bühnenteil aus der Volksbühne hat es ins Buchstabenmuseum geschafft. Und ich lerne, dass Coca Cola in Russland tatsächlich Koka Kona heisst und man kann sehen, wie spannend es ist, die ikonischen Schwünge des Logos zu transformieren.

Wöchentlich am Donnerstag wiederholt wird diese wunderbare Veranstaltung von 17 bis 20 Uhr bis August 2024.

Und von mir wird es hier und demnächst als Postkartenedition Photos aus meiner Serie #wOrte geben.

Denn das ist erst der Anfang.

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Claudia Saar

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