Schulinformationssysteme
Ein Schulinformationssystem, was ist denn das? Üblicherweise versteht man darunter eine (Web-)Anwendung, zu der alle oder ein Teil der “Mitspieler” im Schulbetrieb, d. h. die Schülerinnen und Schüler, die Eltern, die Lehrkräfte, die Schulleitung und das Schulsekretariat Zugriff haben, um bestimmte, vordefinierte Arten von Informationen auszutauschen. Darunter fallen z. B. Krankmeldungen, Elternbriefe, Kurznachrichten, Stunden- und Vertretungspläne, schulische Termine, Noten usw.
Ein Schulinformationssystem ersetzt somit verschiedene Kommunikationswege (Telefon, Papier, E-Mail, Homepage, Messenger, …) durch ein einheitliches System. Es definiert klar, wer mit wem welche Informationen austauschen kann, und gibt Strukturen für diese Informationen vor. Alleine das führt schon zu einer enormen Vereinfachung und Beschleunigung von Verwaltungsabläufen in der Schule. Weitere Synergieeffekte entstehen, wenn das System die Informationen verknüpft und auswertet und z. B. für jede Lehrkraft einen jederzeit aktuellen, personalisierten Stundenplan inklusive Vertretungen anzeigen kann.
Zur Einführung eines Schulinformationssystems an zwei beruflichen Schulen habe ich eine kleine Marktrecherche gemacht. Ich war sehr überrascht, wie groß das Angebot ist. Systeme, die nur einzelne Funktionen abdecken (z. B. nur ein Schulmessenger, oder nur Terminbuchungen) habe ich vor vorne herein nicht berücksichtigt, ebenso Anbieter, die sich nicht an den deutschen Markt richten. Ich habe nach System gesucht, die möglichst Elternbriefe, Krankmeldungen durch Eltern, eine Absenzenverwaltung durch das Sekretariat und ein digitales Klassenbuch abdecken. Mit ein wenig Suchen im Internet habe ich folgende über 20 (!) Angebote gefunden:
AlekSIS
Cat4School
ClaXss
DieSchulApp
edjufy
edoop
Edupage
elternCampus
Elternnachricht
Eltern-Portal
Isy Schule
schood
SchoolFox
schul.tools
schule.io
Schule-Intern
Schulmanager Online
Sdui
Stay Informed
SWOP
WebUntis
Nahezu alle dieser System sind SaaS-Webanwendungen (“Software as a Service”), d. H. sie laufen in einem Rechenzentrum des Anbieters und man erhält gegen eine jährliche Gebühr Fernzugang zu einen Mandanten auf dem System. Meist ist der Preis davon abhängig, welche Funktionen man in Anspruch nimmt und/oder wie groß die Schule ist. Man kann für eine Schule mit Kosten von einigen hundert bis einigen tausend Euro pro Jahr rechnen.
Auffällige Ausnahmen sind AlexSIS und Schule-Intern. Beide sind Open-Source-Anwendungen, die man kostenlos herunterladen und selbst hosten kann. Sie werden jedoch auch jeweils als SaaS angeboten. AlekSIS hat (bisher?) nur einen sehr kleinen Funktionsumfang, der meine Mindestanforderungen nicht abdeckt.
Echte Zahlen zur Verbreitung habe ich nicht. Manche der Systeme haben jedoch dazugehörige Smartphone-Apps, deren Downloadzahlen man (grob) in den Stores sehen kann. Manche Systeme haben auch auf der öffentlichen Loginmaske die Möglichkeit, die Schule auszuwählen und dabei z. B. alle teilnehmenden Schulen einer bestimmten Stadt aufzulisten. Daneben habe ich die Diskussionen von Lehrkräften im damals noch bedeutenden “Twitterlehrerzimmer” verfolgt. Mein subjektiver Eindruck daraus ist, dass insbesondere Schulmanager Online, WebUntis und Edupage weit verbreitet zu sein scheinen. WebUntis hat dabei eine Sonderstellung auf dem Markt, da viele Schulen bereits das Untis-Stundenplanprogramm einsetzen.
Sicherlich gibt es noch weitere Systeme, die ich übersehen habe. Hinweise darauf gerne hier als Kommentar ergänzen!
