Auf Greta folgt Corona

Eine kritische Untersuchung der aktuellen Ereignisse

Daniel Stricker
9 min readMar 23, 2020

English Version

Vorwort

Es geht mir mit dieser Niederschrift nicht darum, das, was aktuell geschieht auf der Welt, zu verharmlosen, oder Schuldzuweisungen zu machen. Es geht mir mehr darum, dass wir uns Gedanken machen darüber, wie es dazu kommen konnte und was aktuell gerade geschieht. Ich werde wohl mit dieser Meinung bei vielen Lesern Emotionen auslösen. Es sind schwierige Fragen, womit wir uns in der aktuellen Situation beschäftigen müssen. Was sind wir bereit zu opfern in diesen Zeiten? Wie definieren wir unser Verständnis von Ethik, unsere gesellschaftliche Verantwortung? Wie weit geht die Maxime: Einer für alle, alle für einen?

Sammlung aus den Originalen Greta Foto und COVID-19 cartoon (LANDGREN, Worcester magazine, donlandgren.com)

Ein Blick zurück

2019 war geprägt von einer globalen Bewegung ungeahnten Ausmasses. Dabei gingen insbesondere Jugendliche und junge Leute auf die Strasse und demonstrierten für eine bessere Zukunft #FridaysForFuture. Der ökologische Fussabdruck, CO2 Ausstoss, Konsumwahnsinn, das waren Themen, welche auf der ganzen Welt diskutiert worden sind. Greta Thunberg reiste auf ihre ganz eigene Art um die Welt, um als Symbolfigur den Grossen und Mächtigen dieser Welt die Leviten zu lesen.

In Frankreich stemmten sich viele normale Bürger gegen ein zunehmend repressives System des Neoliberalismus. Die Bewegung der Gelbwesten war über Frankreichs Grenzen bis im Frühjahr 2019 ein Thema und verschwand danach aus den Mainstreammedien.

Der Zustand unserer Mutter Erde gibt definitiv Anlass zur Sorge, ebenfalls der Zustand der meisten der Globalisierung zugeneigten Gesellschaften, in welchen die Bürger als moderne Arbeitssklaven gehalten werden, welche mit seichter Unterhaltung am Mitdenken gehindert werden. Der Grossteil der Bürger arbeitet nicht aus einer inneren Motivation heraus, sondern aufgrund äusserer Zwänge. Konsum wird grossgeschrieben, und wer sich nicht alles leisten kann, gilt als Versager. Die Miete, das Auto, Essen, Unterhaltung, Kinderbetreuung, Vergnügen, Reisen, Besitz. All das muss finanziert werden. Dazu gibt es die Banken. Sie geben uns Geld durch Kredite und erschaffen so mit jedem neuen Kredit potenzielles Geld, welches in ihre Bilanzen fliesst.

Potenzielles Geld ist Geld, das erst in Zukunft erwirtschaftet werden wird. Solange die Wirtschaft funktioniert, kann beliebig potenzielles Geld geschaffen werden. Einzelne, kleine Fische, die auf Grund ihrer Verschuldung Bankrott gehen, kann das System ertragen.

Im Jahr 2008 hat die Wirtschaft zudem gelernt, dass das politische System bereit ist, Unmengen an Geld in sogenannte «systemrelevante» Unternehmen zu pumpen, damit das globale Wirtschaftssystem nicht zusammenbricht.

Soweit so gut. Das ist in etwa unsere Situation vor 2020.

Nun kommt Corona

Dazu eine kleine Anekdote:

Mutter Erde ging zum Arzt (Gott, Schöpfer, Allah, wer auch immer) und berichtete Ihm, dass sie auf ihrer empfindlichen Haut, braune Flecken entdeckt hat, welche sie unglaublich jucken. Der Arzt sieht sich das genauer an und stellt die Diagnose Homo Sapiens, eine Autoimmunerkrankung. Zwar ist der Homo Sapiens in kleinen Mengen für Mutter Erde unschädlich, bei grösseren Ansammlungen verhält sich der Symbiot aber extrem schädigend für die empfindliche Haut von Mutter Erde. Der Arzt hat schnell eine Impfung parat. Er bedient sich seines Wissens, dass Coronaviren in etwa 10% bis 25% der Fälle von Erkältungen involviert sind. Der Doktor weiss auch, dass die Lungen der Homo Sapiens Symbioten in den Zentren der braunen Flecken am meisten geschädigt sind. Er beschliesst also Mutter Erde so ganz gezielt zu impfen, in der Hoffnung, dass die braunen Flecken auf der Haut von Mutter Erde verschwinden ohne aber die ganze Population des Homo Sapiens auszulöschen.

Homo Sapiens bedeutet ja bekanntlich weiser Mensch . Und die ach so vernünftigen Menschen drehen nun kollektiv durch! Doch ist das wirklich so? Oder wird nicht eher den Menschen suggeriert, sie sollen doch durchdrehen? Wieso lesen, sehen und hören wir nur die negativen Aspekte der Coronakrise und das in völlig verzerrter Form? Wieso kommen jene Wissenschaftler, welche die von der Politik angeordneten Massnahmen heftig kritisieren, nicht ausreichend zu Wort? Wieso erfahren wir nicht, wieviele Tests, selbst in der selektiven Anwendung, negativ ausfallen? Wieso hören wir nur von den positiv getesteten Personen?

Das Fernsehen, und die Sensationsberichterstattung zielen darauf ab, uns mit den negativen Ereignissen auf dieser Erde zu konfrontieren. Der Fokus liegt auf Kriegen, Toten, Umweltkatastrophen. Dazu kommen die Wirtschaftsinformationen und die Börsenzahlen. Wir werden also darauf konditioniert, die Welt als Bedrohung wahrzunehmen und gleichzeitig darauf getrimmt, alles Mögliche zu tun, um der Wirtschaft keinen Schaden zuzufügen.

Das hat sich in den letzten 47 Jahren seit der Aufgabe der Preisbindung an das Gold 1973 (Goldstandard), zum Hyperkapitalismus entwickelt (Bretton-Woods-System, Aera des Gelddruckens). Einem Kapitalismus der einzig und alleine existiert, um das potenzielle Geld von unten nach oben zu verteilen. Schulden sind normal, wir alle haben das gelernt. Und wenn jene Bankrott gehen, welche das potenzielle Geld (Schulden) bilanziert haben, müssen diese gerettet werden, ganz besonders, wenn dies grosse Unternehmen sind. Zuviel potenzielles Geld würde sonst vernichtet werden.

Beispiel für die Entwicklung der Schulden, insbesondere seit 1973, nachdem das Bretton-Woods-Abkommen aufgegeben wurde Quelle

Hier soll die Frage erlaubt sein: Müssen wir wirklich alle retten, insbesondere systemrelevante Institutionen? Welche Institutionen sind denn «systemrelevant»?

Fluggesellschaften? Banken? Pharmafirmen? Autoindustrie?

Oder doch eher Bäcker? Bauern? Pfleger? Lastwagenfahrer? Briefträger? All die einfachen Leute, welche ein menschenwürdiges Zusammensein einer Zivilgesellschaft überhaupt erst ermöglichen?

Deckmantel Corona

Nachdem nun über Jahrzehnte ein Geldsystem installiert worden ist, welches einzig das Ziel hat, das von den einfachen Bürgern verdiente Geld von unten nach oben zu verschieben, zielen die Massnahmen nun unter dem Deckmantel Corona auf ganz was anderes ab. Ganz kurz vor dem Systemkollaps, so ganz zufällig, kommt ein Virus daher, welches dazu führt, dass ganze Wirtschaftszweige runtergefahren werden und die gesamten Gesellschaftlichen Strukturen und Aktivitäten zum Erliegen kommen. Die Folge wird sein, dass nur die grossen, starken diesen Schock überleben werden. Die kleinen, gehen Bankrott und da sie am Ende nicht «systemrelevant» sind, werden sie auch nicht im grossen Stil gerettet.

Die Staaten werden zwar mit ihren Staatsbanken einspringen und insbesondere «systemrelevante» Unternehmen retten. Aber auch hier wird es am Ende so sein, dass dieses potentielle Geld (also die Kredite, die die Staaten jetzt gewähren) in diesen unverhältnismässigen Mengen dazu führen werden, dass vieles davon abgeschrieben werden muss. Eine Inflation wird die Folge sein und die Bürger werden am Ende wieder bezahlen müssen, in Form von Steuererhöhungen und exorbitanten Preisen.

Statt Geld direkt von den Bürgern abzuschöpfen werden nun also die Staaten geschröpft, welche ihrerseits zwar nicht Bankrott gehen können, aber trotzdem darauf angewiesen sein werden, sich das Geld irgendwie zurückzuholen. Alles im Namen Coronas. Die Schuldenfalle wird potenziert. Kleine Fische werden sterben, grosse werden überleben. Ganz wichtig dabei ist, dass all jene, welche das Geld jetzt schon besitzen im Nachgang an die Coronakatastrophe noch mehr Geld abschöpfen können, welches durch diejenigen erzeugt werden wird, welche die Krise überlebt haben und dann schnell an Wert gewinnen.

Die getroffenen Massnahmen

Der Bürger bezahlt es mit sozialer Verarmung. Das Risiko für häusliche Gewalt wird mit der Zeit zunehmen, ebenso das Misstrauen gegenüber den Mitmenschen, je länger dieser Ausnahmezustand andauert. Die Solidarität unter den Menschen jedoch wird abnehmen, sobald die Ressourcen knapp werden und die Inflation steigt, ebenso die Chancen für eine gerechte Zukunft für unsere Kinder, welche nun von überforderten Eltern, geschult werden müssen, während diese gegenüber ihren Arbeitgebern in der Pflicht sind.

Berichterstattung

Alles wird Corona zugeschrieben. Obwohl in wohl 99% der Fälle der Tod eines mit covid19 infizierten Patienten nicht allein dem Virus, sondern in erster Linie schwerer Vorerkrankungen zugeschrieben werden muss. Wir sehen nur die Zahlen der positiv getesteten Personen und nicht jene all derer, die negativ getestet worden sind. Bsp: Schweiz. Aktuell (Artikel vom 22. März 2020) ist die Schweiz in der Lage pro Tag ca. 7000 Tests durchzuführen. Von diesen 7000 Tests fallen vielleicht 700 positiv aus, das heisst, 90% der Tests sind negativ. Von den 700 positiv getesteten werden ca. 5% einen schwereren Krankheitsverlauf haben, davon vielleicht 50% sterben. Das wären bei 7000 Tests 17 Tote. Dabei spielt bei den Menschen, die sterben, nicht der Coronavirus die entscheidende Rolle, sondern die Vorerkrankungen, welche diese Menschen mitbringen, welche zum Teil so schwer sind, dass sie alleine früher oder später zum Tod geführt hätten. Sehen sie dazu auch die Aussagen von Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi. Er leitete 22 Jahre lang das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Johannes Gutenburg Universität Mainz und gehört zu den international angesehensten Infektiologen und meistzitierten Medizinforschern Deutschlands.

Die Inzidenz, also die Anzahl positiv getesteter Personen auf 100'000 Personen, hängt zudem stark davon ab, wie getestet wird. Ein Vergleich dieser Zahlen ist nicht zulässig, da jedes Land, ja sogar innerhalb der Länder unterschiedliche Regionen, unterschiedlich Vorgehen bei der Testung, Erfassung und auch beim Berichten der Testergebnisse.

Abwägung

Natürlich ereignet sich jetzt gerade eine menschliche Tragödie. Und es tut unglaublich weh, zu sehen, dass so viele Menschen sterben, welche selber Opfer unseres ungesunden Lebensstils, und unseres kurzsichtigen Umgangs mit den Ressourcen dieser, unserer Erde, geworden sind. Viele von Ihnen haben sich ein Leben lang geopfert für Ihre Familien und ihre Liebsten, mussten vielleicht in einer ungesunden Umgebung mit hoher Luftverschmutzung leben, waren sich dieser Probleme vielleicht auch nicht bewusst, hatten vielleicht nicht die Möglichkeiten, immer auf Ihre Gesundheit zu achten, oder diese war ihnen vielleicht auch nicht so wichtig. Letztlich muss aber die Frage erlaubt sein, ob es nicht sinnvoller wäre, diesen schwerkranken Menschen ein letztes Mass an Würde zurückzugeben, einschliesslich ihrer Liebsten, und sie Abschied nehmen zu lassen von denen, die sie ein Leben lang begleitet haben, und diesen auch die Trauer angemessen zu ermöglichen, anstatt alle voneinander zu trennen, die Menschen zu isolieren und jeden Einzelnen in der absoluten Einsamkeit sterben zu lassen? Heute herrscht social distancing, morgen social isolation, und übermorgen der isoliert, kollektive Selbstmord. Was gerade jetzt geschieht entspricht absolut nicht der Natur des Menschen und schon gar nicht der Natur der Kinder. Diese sollen miteinander spielen dürfen und nicht dem homeschooling überforderter Eltern ausgesetzt sein. Die Kinder sind unsere Zukunft, sie sind keine Gefahr auch nicht unter der Bedingung, dass Corona regiert.

Wenn wir diesen Aktionismus weiter betreiben, wird Corona nicht nur massgeblich unser Verständnis von Ethik, sondern auch unser Wirtschaftssystem, unsere politische Landschaft und in tiefgreifendem Masse auch unser gesellschaftliches Selbstverständnis verändern, wenn nicht sogar umstürzen. Am Ende liegt es an jedem Einzelnen dafür zu sorgen, dass diese Krise am Ende dazu beiträgt, dass sich die Menschen und ihre Gesellschaften in eine positive Richtung entwickeln.

Postcorona Szenarien

  1. Nach Corona werden Schuldige gesucht, Staaten beschuldigen sich gegenseitig. Insbesondere USA und China. Der Krieg der folgt, wird Europa faktisch auslöschen und der gesamten Nordhalbkugel massiven Schaden zufügen.
  2. Die Staaten bleiben zwar vernünftig, es entstehen aber totalitäre Systeme, der Weg zurück zu den Grundrechten der Bürger vieler Demokratien wird steinig. Firmen werden verstaatlicht, mit dem Argument, dass ja der Staat die Rettung überhaupt erst ermöglicht hat.
  3. Der Weg zurück zu den normalen Bürgerrechten wird zwar gewährt, am Finanzsystem ändert sich aber nichts. Die Schulden dem Staat gegenüber werden den Systemrelevanten grossen Firmen erlassen, der normale Bürger bezahlt die Wiederaufbauhilfe mit hohen Steuern. Die Reichen und Mächtigen schöpfen ab, wie bisher.
  4. Der Wert jedes einzelnen Bürgers wird anerkannt. Es etabliert sich mehr und mehr eine Gesellschaftsform, in welcher die tägliche Sorge der allermeisten Bürger nicht mehr die Sicherung der eigenen Existenz für den folgenden Tag bedeutet. Das bedingungslose Grundeinkommen kommt.
  5. Ganz im Sinne der Gewaltentrennung (Exekutive, Legislative, Judikative) gibt es den nächsten Schritt: Die Machttrennung, das entflechten von Wirtschaft, Politik und Geldsystem. Staatsbanken werden abgeschafft, es wird eine einheitliche Währung kreiert, welche weder allein durch mächtige Firmen, noch allein durch mächtige Personen, noch allein durch mächtige Staaten kontrolliert wird. Die Menschheit beginnt sich als das zu sehen was sie ist, eine Schöpfung der Natur, welche nur in Einklang mit uns selbst und der Natur eine Daseinsberechtigung auf Mutter Erde hat.

Ich selbst habe keine Angst vor Corona. Ich fürchte viel mehr den blinden Aktionismus der Entscheidungsträger, von denen jeder versucht sich in dieser Krise zu profilieren und von denen wir doch so abhängig sind. Ausserdem macht mir die unkritische Haltung und der blinde Gehorsam des Volkes Angst. Die Situation zeigt in eindrücklichem Masse, wie mit Angst das Verhalten der normalen Menschen auf dieser Welt kontrolliert werden kann.

“Wir haben die Wahl! Also denken und handeln wir!”
Es liegt an uns, dass dies nicht ersetzt wird durch
“Wir haben Angst, also gehorchen wir und halten den Mund!”

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Daniel Stricker

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