2016 — die ersten Male

Zum zweiten Mal: Ein Blick zurück auf das vergangene Jahr anhand von Dingen, die ich zum ersten Mal getan oder erlebt habe (also die Fortsetzung von 2015 — die ersten Male).

David Bauer
Die ersten Male
4 min readDec 22, 2018

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  • Ich habe — wirklich erstaunlich, dass es so lange gedauert hat — erstmals Radiohead live gesehen. Sie haben bestimmt schon bessere Konzerte vor empfänglicherem Publikum gespielt als am OpenAir St.Gallen, erinnerungswürdig war’s allemal.
  • Ich bin zum ersten Mal am Aescher vorbei spaziert. Ist hübsch, aber wow-technisch komplett chancenlos gegen den Seealpsee (wo ich ebenfalls zum ersten Mal war und dessen Name mich nachhaltig verstört hat).
Seealpsee. Noch bevor Roger Federer da war.
  • Ich wurde zum ersten Mal von einem Freund zu seiner Hochzeit eingeladen. Geht das also doch noch los. You know who you are (und ich komme natürlich sehr gerne — aber nur weil du’s bist).
  • Zum ersten Mal, seit ich denken kann, macht mir ernsthaft Angst, in welche Richtung sich Europa, die Schweiz, die Welt bewegen. Wie überall zunehmend ein «Wir» gegen «die Anderen» angestachelt wird, wie Hass offen zur Schau getragen wird und Empathie verloren geht.
  • Ich arbeite seit Dezember zum ersten Mal in einem Team mit gleich vielen Frauen wie Männern.
  • Ich bin zum ersten Mal von hoch oben ins Wasser gesprungen. Von der Ponte dei Salti in die Verzasca. 14 Meter. Hab ich zum Glück aber erst danach gegoogelt.
  • Ich bin zum ersten Mal Tuktuk gefahren.
  • Ich habe mein erstes 360-Grad-Bild geschossen. Am Strand von Tangalle in Sri Lanka. Lässt sich hier nicht richtig einbinden, drum bitte kurz rüber bei Google schauen gehen. Ein faszinierendes Medium, gerade in Kombination mit Virtual-Reality-Brillen. Habe mir drum eine richtige 360-Grad-Kamera gekauft und mir vorgenommen, 2017 weiter damit zu experimentieren.
  • Ich habe zum ersten Mal am Ufer des Rheins gezeltet. Hat man davon, wenn man die Wohnung in Basel aufgibt, gewissermassen.
  • Weil — wie manche von euch wissen — dieses Züri was kann, habe ich zum ersten Mal einen «Double Rainbow» gesehen und wie alle anderen auf Instagram gestellt.
Dieses Züri, das kann was.
  • Ich habe erstmals meine CD-Sammlung nach Farben sortiert. Ich weiss gar nicht, was daran seltsamer ist: die Sortierung nach Farben oder, dass ich überhaupt noch CDs besitze. Dazu muss man wissen: Es ist eine lange Geschichte. Ich habe es jetzt geschafft, mich von gut zwei Dritteln zu trennen, mit der simplen Regel: Nur CDs, zu denen ich eine Geschichte erzählen kann, dürfen bleiben.
  • Zum ersten Mal gegessen: ein Tomahawk-Steak. Ein ziemlich furchteinflössendes Ding.
  • Zum ersten Mal gekocht: Boeuf Stroganoff.
  • Und weil wir grad beim Verzehr von Fleisch sind: Ich besitze zum ersten Mal in meinem Leben einen eigenen Grill.
  • Zum ersten Mal getrunken: einen Cocktail aus einer Parfumflasche, passenderweise Eau de Cocktail genannt. In der Hemingway Bar in Prag, wo ich zwar zum zweiten Mal, aber zum ersten Mal unter ganz anderen Vorzeichen war (in Prag, nicht in der Bar natürlich).
  • Ich war zum ersten Mal im Nationalpark in Graubünden. Die Hirsche hatten sich Ende Oktober bereits versteckt, dafür war auch keine Menschenseele mehr auf den Wanderwegen unterwegs. Traumhaft schön.
  • Ich bin zum ersten Mal mit anderen Journalisten in einer Sauna gesessen. Klingt schlimmer als es ist. Und wir hatten Bier. Kontext: Die beste, tollste halb-geheime Journalismuskonferenz, die eigentlich gar keine Konferenz ist.
  • Zum ersten und ganz bestimmt letzten Mal: ein Fallrückziehertor gegen den FC Swissair geschossen. Es gibt keine Beweisbilder, aber die Zerrung spüre ich jetzt noch. Bin nicht mehr so wendig wie früher. Aber die Swissair ja auch nicht.
  • Ich war zum ersten Mal in der Zukunft. Die in Zürich. ¯\_(ツ)_/¯
  • Wenn wir grad bei der Zukunft sind: Um ein paar «erste Male» für 2017 bereits ins Trockene zu bringen, habe ich zum ersten Mal einen Flug nach Hawaii gebucht.

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