2017 — die ersten Male

Für einen Zürcher gehalten worden und eine Skisprungschanze hochgerannt — ein Blick zurück auf das vergangene Jahr anhand von Dingen, die ich zum ersten Mal getan oder erlebt habe.

David Bauer
Die ersten Male
4 min readJan 2, 2018

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Frühere erste Male: 2015 | 2016

  • Ich war zum ersten Mal länger als einen Monat auf Reisen. Wirklich wahr. Ein Roadtrip entlang der Westküste von Vancouver bis Los Angeles und anschliessend vier Wochen auf Hawaii. So eine Reise eignet sich natürlich hervorragend, um eine ganze Liste von ersten Malen zu füllen. Zum Beispiel:
  • Ich habe zum ersten Mal Wanderstöcke gekauft. Für die unfassbar spektakuläre Wanderung auf dem Kalalau-Trail auf Kauai. Dass einer der beiden Stöcke bereits nach einem halben Kilometer den Geist aufgegeben hat, war dann wohl Frührenterpech.
Kalalau Trail: der Weg und das Ziel.
  • Ich habe zum ersten Mal ein Buch gelesen, ohne zu wissen, ob es von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde. Erfrischende Erfahrung. Und ganz abgesehen davon die intensivste Leseerfahrung seit langem. (Welches Buch? Natürlich «A Little Life»)
  • Ich habe zum ersten Mal in einem Nationalpark übernachtet. Zuerst im Yosemite (wow!), dann im Death Valley (wow!), dann im Volcanoes National Park (wow!). In letzterem bin ich zum ersten Mal durch einen Vulkankrater spaziert und habe zum ersten Mal Lava gesehen.
Yosemite National Park
  • Ich stand zum ersten Mal auf einem 4000er. Allzu schweisstreibend war es nicht. Beim Mauna Kea auf Hawaii braucht man dafür nicht mehr als ein Auto mit Vierradantrieb.
Top of Mauna Kea, Hawaii
  • Ich stand zum ersten Mal auf einem See, und das gleich zweimal. Im Sommer mit dem Wakeboard (und dem mit Abstand grössten Kater des Jahres) auf dem Zürichsee, im Winter auf dem zugefrorenen Oeschinensee.
  • Ich bin zum ersten Mal eine Skisprungschanze hochgerannt. 400 Meter, 140 Höhenmeter, die anstrengensten 8 Minuten meines Lebens. Schlimmer als die Strapazen war nur das zufriedene Grinsen von Nic im Ziel, der damit in unserem Duell der hirnrissigen Herausforderungen ausgleichen konnte.
Hochfirstschanze Titisee-Neustadt
  • Ich habe zum ersten Mal vor Aktionären der NZZ gesprochen. Darüber, was wir da so machen in diesem Storytelling-Team. Beim Apéro danach hat mich eine Aktionärin wegen meines Dialekts für einen Zürcher gehalten. So weit ist es schon (mit mir? mit den Aktionären der NZZ?).
  • A propos Scheinzürcher: Ich bin zum ersten Mal innerhalb Zürichs umgezogen. Heisst wohl, dass ich gekommen bin um zu bleiben. Es kann ja auch was, dieses Züri. (Ebenfalls zum ersten Mal: ein Umzugsunternehmen gebucht. Besser konnte man 2017 Geld nur in Bitcoin anlegen.)
  • Ich habe zum ersten Mal aufgrund von Instagram-Bildern spontan entschieden, Ferien zu buchen. Die Bilder aus den Dolomiten von Aleksandra Wisniewska waren so schön, dass ich dort hin musste. Zum ersten Mal, versteht sich. Lohnt sich, sehr.
Pragser Wildsee, Dolomiten
  • Ich war zum ersten Mal Langlaufen. Windschnittig gekleidet im 80er-Jahre-Einteiler meines Vaters. War sicher nicht das letzte Mal (also das Langlaufen).
  • Ich habe zum ersten Mal aus nächster Nähe einen Bartgeier, Steinböcke, Seelöwen, Delfine und Mantarochen gesehen. Nicht gleichzeitig, war aber auch so spektakulär genug. Insbesondere die Delfine, weil komplett überraschend. Eine menschenleere Bucht auf Big Island, wir am Schnorcheln und plötzlich sind wir umringt von mehreren Dutzend Delfinen.
  • Neue Städte: Ich war zum ersten Mal in Seattle, Portland, San Francisco, Oakland, Fresno, Los Angeles, Honolulu und Kopenhagen. Favoriten: San Francisco und Kopenhagen. Auf verstörende Art am faszinierendsten: Fresno. Gewissermassen eine gewucherte Strassenkreuzung mit 500’000 Einwohnern.
  • In Oakland habe ich zum ersten Mal ein Basketballspiel live gesehen. Es war eines der ganz wenigen in jener Saison, das die Golden State Warriors verloren haben. Stephen Curry mal live zu erleben war trotzdem allein das Eintrittsgeld schon wert.
  • Ach ja, 2017 habe ich auch zum ersten Mal in den Kronenhalle gespiesen. Been there, done that.

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