Das Gesamtpaket stimmt
CNG-Fahrzeuge im Fahrschullaltag seit Jahren bewährt
--
von Jens Voshage
18. Oktober 2019 | Heiko Brunkhorst setzt bewusst auf den CNG-Antrieb bei seinen Fahrschulfahrzeugen. Kosten und Klimaschutz spielen dabei natürlich eine Rolle. Doch er ist davon überzeugt, dass seine Fahrschüler beim Gasgeben auch bessere Fahrer würden.
“Im Einsatz gibt es keine Probleme, die Fahrzeuge sind sehr zuverlässig und ich spare richtig viel Geld durch CNG”, berichtet Heiko Brunkhorst über die langjährige Erfahrung mit Gasfahrzeugen bei Fahrschule Brunkhorst in Soltau und Schneverdingen. Ihn wundert nur eins: “Wieso steigen nicht mehr Fahrschulen auf CNG um?” Seit fast 20 Jahren schulen er und seine Mitarbeiter auf Gasautos — mehr als 30 CNG-Fahrzeuge hat er über die Jahre gehabt. Aktuell sind acht CNG-Zafira in seiner Fahrschule in Soltau im Einsatz. “Da Opel leider die Produktion eingestellt hat, habe ich zurzeit wieder zwei Diesel-Zafira. Aber ich möchte auch langfristig gerne weiter mit CNG fahren und schaue mich daher nach Alternativen zu Opel um”, erzählt Brunkhorst. Die Fahrzeuge laufen bei ihm rund 70.000 Kilometer pro Jahr — mit 100.000 bis 200.000 Kilometern auf der Uhr gibt er sie in der Regel ab. “Wir hatten noch keine Schäden, die mit dem Gas-Betrieb zu tun hatten. Viele Autos kaufen meine Fahrlehrer, denn sie wissen, wie gut die CNG-Autos fahren und wie günstig man damit unterwegs ist”, so der Leiter der Fahrschule.
Am Anfang war es für Heiko Brunkhorst ein Test. Die Stadtwerke Soltau hatten im Jahr 2000 eine Erdgas-Tankstelle eröffnet und der Opel-Händler seines Vertrauens machte ihm den Vorschlag, doch mal den Zafira als Erdgasauto zu testen. Er sei grundsätzlich Neuem gegenüber nicht abgeneigt und so hat er zwei Erdgasfahrzeuge im Fahrschulalltag eingesetzt. Danach kaufte er keine Diesel-Pkw mehr, sondern bestellte immer wieder den Opel Zafira mit CNG-Motor. “Ich bin voll dabei”, sagt er auch heute noch und betont, dass er auch in Zukunft in seinem Unternehmen CNG-Fahrzeuge einsetzen will. Mit der Reichweite und dem Tankstellennetz sei alles o.k. — und das bezieht er nicht nur aufs berufliche Fahren, sondern auch auf private Fahrten oder den Weg in den Urlaub nach Österreich. “Nach drei bis vier Stunden ist doch eh eine Pause sinnvoll. Dann fährt man eben zu einer CNG-Tankstelle.” Überhaupt sei das Thema Tankstellendichte völlig überbewertet: “Ich weiß wo meine Tankstellen sind”, sagt Brunkhorst. Üblicherweise fahre man doch immer recht ähnliche Strecken. Wenn es da eine Tankstelle gibt, spricht aus seiner Sicht sowohl für den privaten als auch den beruflichen Einsatz alles für den klimaschonenden CNG-Antrieb. Und wenn man mal in einem anderen Gebiet tanken müsste, würden die Navis und Tankstellen-Apps helfen.
Entscheidend sei, dass man CNG einfach mal ausprobiere. Gerade als Unternehmer, Außendienstler oder Pendler fahre man das jeweilige Auto doch nur eine überschaubare Zeit und hätte praktisch kein Risiko. Für den Fahrschulbetrieb sei CNG natürlich optimal. Über die lange Zeit kann er die Aussagen, dass man gegenüber Diesel rund 1/3 der Tankkosten und gegenüber Benzin sogar die Hälfte einspart bestätigen. Daher legt er den CNG-Antrieb aber auch Berufspendlern nahe: “Die fahren viele Kilometer im Jahr; häufig pendeln sie aus dem ländlichen Raum in städtische Regionen, müssen sich dort vielleicht sogar mit Fahrverboten für Diesel-Pkw rechnen — da ist CNG wirklich eine hervorragende Alternative”, sagt Brunkhorst aus Überzeugung.
“Als Unternehmer muss man seine Mitarbeiter schon sensibilisieren.” (Heiko Brunkhorst)
Welche Tipps hat Brunkhorst für andere Unternehmen, die überlegen von Benzin oder Diesel auf CNG-Fahrzeuge umzusteigen? “CNG erfordert schon eine Umgewöhnung, wenn man nur Diesel-Pkw gewohnt ist”, weiß der Fahrschul-Chef. Bei den Mitarbeitern müsse daher die Einstellung zu dem klimaschonenden Antrieb reifen. “Als Chef muss ich meine Mitarbeiter gedanklich abholen und da hinbringen, wo ich mit dem Unternehmen hin will”, stellt er fest. Ob nun aus Gründen des Klimaschutzes oder weil es die Kosten minimiert, spielt dabei keine grundsätzliche Rolle — die Mitarbeiter müssten verstehen und akzeptieren, weshalb im Unternehmen CNG angesagt ist und was damit erreicht werden soll. Seine Fahrlehrer hätten sich am Anfang schon umstellen müssen. Doch mittlerweile fänden es alle Angestellten gut, dass CNG im Unternehmen Standard sei.
Bei den Fahrschülern haben die Kollegen dagegen überhaupt keine Probleme durch den Antrieb CNG. “Die Fahrschüler kennen es ja nicht anders. Die lernen gleich von Anfang an vorausschauend zu fahren. Auch das Tanken schreckt nicht ab : Die derzeitige Generation braucht bei vielen Tätigkeiten Bestätigung — da ist diese neue Situation ‘Tankstelle’ eh eine Herausforderung. Und beim CNG-Auto kann man wenigstens nicht den Schlauch verwechseln und aus Versehen Benzin statt Diesel tanken”, berichtet Brunkhorst aus dem Alltag eines Fahrlehrers. Und er hat auch an sich selbst festgestellt, dass er mit einem CNG-Fahrzeug viel ruhiger und gelassener unterwegs ist als mit einem Diesel. Ohne dadurch auf der Strecke Zeit zu verlieren.
Klimaschutz als Marketing-Aspekt
Demnächst will Unternehmer Brunkhorst den Klimaschutz durch CNG-Fahrzeuge stärker kommunizieren. Durch “Greta” sei das Thema bei den Jugendlichen doch mittlerweile sehr präsent. Und da die CO2-Emissionen bei CNG-Autos wesentlich niedriger als bei Benzin und Diesel sind, setzt sich das Angebot der Fahrschule Brunkhorst von der Konkurrenz positiv ab. Doch grundsätzlich spricht für ihn das Gesamtpaket für CNG:
- niedrige Kosten
- voller Nutzen
- Umwelt- und Klimaschutz
- ruhiger Fahrstil
- alternativer Antrieb
Und so steht eventuell in der Fahrschule Brunkhorst ein Wechsel an. Da Opel keine CNG-Fahrzeuge mehr anbietet, informiert sich Heiko Brunkhorst bei einem anderen Hersteller über die CNG-Modelle — ob es eher ein Fahrzeug aus der kompakten Mittelklasse wird oder ein kleines SUV, werden die Probefahrten zeigen.
Zur Webseite: Fahrschule Brunkhorst
-
Weitere Beiträge zum Thema: