Investor Florian Fritsch: Wie Unternehmer mit Tech-Startups die Weichen für die Zukunft stellen
Die Zukunft gehört den Mutigen. Um die Welt nachhaltig zu verbessern, müssen wir nicht nur über Ideen und Innovationen diskutieren, sondern aktiv deren Entwicklung fördern. Als Investor und Unternehmer unterstütze ich daher ambitionierte Tech-Startups in Europa mit Venture Capital. Mein Ziel: Das Schaffen zukunftsweisender Technologien mit nachhaltiger Perspektive. Wie das aussehen kann, zeige ich am Beispiel von Relayr.
Durch die zunehmende Digitalisierung befinden sich ganze Wirtschaftszweige im Umbruch: Von der Energiewirtschaft bis zur Mobilität stehen viele Branchen vor neuen Herausforderungen, gleichzeitig aber auch neuen Chancen. Deutschland und Europa haben die Möglichkeit entscheidend an den Zukunftsmärkten zu partizipieren. Voraussetzung dafür sind Investments in entsprechende Technologien. Doch da diese aufgrund der schnelllebigen Entwicklung mit einem gewissen Risiko behaftet sind, agieren wir in Deutschland zuweilen zögerlich — und verlieren so den Anschluss an den internationalen Wettbewerb.
Vorzeige-Startup Relayr
Die Antwort darauf kann aus meiner Sicht nur lauten: Mehr Risikobereitschaft und damit mehr Venture Capital Investments, die sich auf den hiesigen Markt konzentrieren. Dass sich Mut am Ende auch auszahlt, möchte ich anhand eines eigenen Investments veranschaulichen: 2013 wurde ich als Unternehmer auf das Berliner Startup Relayr aufmerksam, das heute in Deutschland ein Inbegriff im Bereich “Internet der Dinge” ist.
Relayr warben mit der ambitionierten Idee um Investoren, analoge Maschinen mithilfe intelligenter Sensoren ans Netz anzuschließen. Entsprechend mit der IoT-Lösung umgerüstete Anlagen können Beispiel frühzeitig Schäden melden. Das Überwachen des Lebenszyklus der Maschinen mithilfe der gewonnenen Daten hilft Wartungskosten zu reduzieren und Produktionsausfälle zu vermeiden .
Ich gehörte zu den ersten Investoren, die an das Potenzial der Technologie glaubten und Wagniskapital beisteuerten: Durch meine Vermittlung wurden Millionen Dollar in die Frühfinanzierung investiert. Zugleich schoss ich über meine Investmentgesellschaft KALROCK, deren Aufsichtsratsvorsitzender ich heute bin, selbst Geld bei. Nur ein Jahr später stieg der weltberühmte US-Risikokapitalgeber Kleiner Perkins ein. Weitere namhafte Partner wie die Munich Re und Deutsche Telekom folgten.
Im September 2018 schließlich der aufsehenerregende Exit: Der deutsche Rückversicherungskonzern Munich Re akquiriert 100 Prozent der Anteile an Relayr, lässt das Startup gleichzeitig die Freiheit weiterhin eigenständig zu agieren. Gesamtvolumen des Deals: 300 Millionen Dollar. Die Weichen für die erfolgreiche Zukunft sind gestellt. Ob die Gründer aus Berlin Kreuzberg ihren Weg ohne entsprechende Anschubfinanzierung so hätten gehen können, steht auf einem anderen Blatt.
Über Florian Fritsch
Florian Fritsch ist hauptberuflich als Investor und Unternehmer tätig. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender von KALROCK, einer internationalen Investmentgesellschaft für Vermögensverwaltung und Finanzberatung. Fritsch fördert schwerpunktmäßig passionierte Startups und Jungunternehmer aus den Bereichen Consumer Internet, SaaS / Enterprise Software, Clean Tech und E-Mobility. Privat findet er Erfüllung als Fotograf und Abenteurer. Zuletzt durchquerte er die Arktis. Außerdem engagiert sich Fritsch mit seiner Stiftung “BaumannFritsch Foundation” für Sozial- und Umweltprojekte. Mehr über Fritsch und seine Projekte: http://www.florianfritsch.com/de