Heute um 10:55 Uhr veröffentlichte das FPÖ-nahe Magazin Wochenblick einen Artikel in dem behauptet wird, dass der ORF in der deutschen Stadt Schwäbisch Gmünd Hochwasser-Aufräumarbeiten mit Asylwerbern nachgestellt hat.
Wochenblick beruft sich bei der Meldung auf die lokale Rems-Zeitung. Das Problem dabei: Der ORF kommt in dem Bericht der Lokalzeitung mit keinem Wort vor. Der ORF hat die Geschichte — als sie bei Facebook und Co auftauchte — auch online dementiert. Selbst die Kronen Zeitung berichtet um 13:24 Uhr darüber, dass kein österreichisches Fernsehteam involviert war.
Das Portal Mimikama hat alle Dementis und alle Richtigstellungen in einem Artikel gut zusammengefasst.
Die Primärquelle von Wochenblick scheint jedoch nicht die lokale Rams-Zeitung gewesen sein, sondern die rechte Wochenzeitung “Junge Freiheit”, denn die behauptete schon um 9:46 in einem Artikel, dass ein ORF-Team den Flüchtlingseinsatz inszeniert hat. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen Sprecher von Schwäbisch Gmünd. Schwäbisch Gmünd stellt auf seiner Webseite jedoch klar, dass der ORF bei dem Ereignis nicht dabei war.
Obwohl die Artikel von “Wochenblick” und “Junge Freiheit” nicht der Wahrheit entsprechen (die Portale haben mittlerweile die Artikel ergänzt), verbreiten die Spitzen der FPÖ diese Falschmeldung.
Mit folgenden Kommentaren haben Nationalratsabgeordnete und Partei-Länderchefs den Wochenblick-Artikel bei Facebook geteilt:
Der ORF-kritische Weblog “ORF Watch” hat Teile des Artikels von “Junge Freiheit” kopiert und daraus einen Beitrag gestaltet. Heinz-Christian Strache hat den Beitrag auf Facebook geteilt und hat diesen auf seiner Facebook-Seite als ersten Beitrag fixiert. “ORF Watch” hat im Gegensatz zu anderen Nachrichtenseiten nicht die Richtigstellung von der Stadt “Schwäbisch Gmünd” veröffentlicht.
Das von der FPÖ mitfinanzierte Portal “Unzensuriert” hat natürlich auch einen Artikel zu der Falschmeldung. “Unzensuriert” verzichtet im Gegensatz zu den anderen Seiten das Dementi des ORF oder die Richtigstellung der Stadt “Schwäbisch Gmünd” in einem Update hinzuzufügen. Das hält jedoch den offiziellen Account der FPÖ nicht auf die Geschichte zu verbreiten: