Lass dich nicht von regelmäßigen Sonderausgaben überraschen!
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In den vergangenen Jahren war mein Konto am Ende eines Monats eigentlich immer leer. In einem guten Monat. Ich habe von der Hand in den Mund gelebt. Oftmals wartete ich sehnsüchtig auf die rettende Steuererstattung oder die Auszahlung von Überstunden. Über das Jahr hielten sich Ausgaben und Einnahmen so irgendwie die Waage (inklusive kleinerer Rücklagen für die Rente), aber es fühlte sich nie wirklich gut an.
Irgendwann wollte ich an dieser Situation etwas ändern. Anfangs habe ich einfach versucht, hier und da etwas sparsamer zu sein. Ich war aber nicht sonderlich verschwenderisch und seltener auswärts zu essen half nur zeitweilig. Irgendwie landete ich irgendwann trotzdem wieder in den Miesen.
Daher versuchte ich die Wurzel meines Problems zu identifizieren.
Ich stellte fest, dass mich stets unerwartete Sonderausgaben herunterzogen.
“Unerwartete” Ausgaben, wie die Autoversicherung, die alle sechs Monate bezahlt werden mussten, oder die Sommerreise, die ich bereits seit einem Jahr plante…
Wie erwartet, war ich nicht der erste der dieses Problem erkannt hatte und das Internet hatte auch schon eine Lösung parat: http://www.getrichslowly.org/blog/2008/05/12/use-a-freedom-account-to-prepare-for-the-unexpected/
Inspiriert durch Mary Hunt’s (@DeptProofLiving) Buch “Debt-Proof Living” (mir ist keine deutsche Übersetzung bekannt), schrieb J. D. Roth (@jdroth) den oben verlinkten Blogpost, dessen Kernidee der FreedomAccount ist:
Ein zusätzliches Konto, auf dem man mittels der folgenden fünf Regeln für absehbare aber unregelmäßige Ausgaben vorsorgt:
1. Stelle deine ungewöhnlichen, unerwartete und periodischen Ausgaben fest.
2. Leg einen zweites Konto an.
3. Richte einen Dauerauftrag ein.
4. Führe Buch über die Ausgaben.
5. Leg jeden Monat etwas zurück.
Deine ungewöhnlichen, unerwartete und periodischen Ausgaben identifizierst du am besten, indem du deine Kontoauszüge und Rechnungen des gesamten letzten Jahres durchgehst und zusammenzählst. Ein Zwölftel dieser Summe überweist du dann als Dauerauftrag jeden Monat (direkt nach Gehaltseingang) auf das zweite Konto.
Dann musst du den Überblick über die Ein- und Auszahlungen auf dem FreedomAccount behalten. Das ist für zwei Dinge wichtig:
- Um die monatliche Einzahlung an die tatsächlichen Ausgaben anzupassen.
Spätestens nach zwölf Monaten solltest du Schritt 1 wiederholen und die notwendige monatliche Zahlung reevaluieren. Versicherungsbeiträge ändern sich und du kennst nun dein Auto, und dessen Reparaturbedürftigkeit, besser als noch vor einem Jahr. - Um die Ausgaben getrennt voneinander betrachten zu können!
Wenn dein Auto überraschend neue Bremsen braucht, dann solltest du nicht das Geld nehmen, das du auf dem FreedomAccount für deine Pflegeversicherung gespart hast. Denn: Die Pflegeversicherung musst du trotzdem noch bezahlen!
Stattdessen nimm alles was du für Autoreparaturen zurückgelegt hast und bezahle den Rest vom normalen Girokonto. Vergiss nicht: Geld das auf dem FreedomAccount liegt ist nicht wirklich gespart und keinesfalls zur freien Verfügung. Es ist bereits ausgegeben, nur halt noch nicht abgebucht!
My Freedom Account
Um möglichst komfortabel einen Überblick über die einzelnen Unterkonten des FreedomAccounts zu behalten, habe ich die folgende Excel-Tabellenkalkulation erstellt (die ein bisschen VBA verwendet).
Du bekommst einen Überblick über alle deine Unterkonten und den gesamten FreedomAccount.
Mit einem Klick kommst du zum jeweiligen detaillierten Arbeitsblatt.
Ein neues Unterkonte kannst du erstellen, in dem du auf den “New Knopf klickst.
Auf den Unterkonto-Arbeitsblatt fügst du Ein- und Ausgaben hinzu. Die monatliche Überweisung kann automatisiert mittels “Pay Now” ausgelöst werden.
Die nächsten Schritte…
Das Design und die Bennenung der einzelnen Elemente ist noch lange nicht perfekt. Ich plane, die Datei jedes Jahr mindestens einmal zu überarbeiten (spätestens im Dezember, wenn ich die Anpassungen für 2016 vornehme).
Ich überlege auch, eine VBA-freie Version zu machen. Diese würde zwar einige Funktionen verlieren, sollte dafür aber auf Excel Online, den mobilen Office Applikationen und unter Office für Windows 10 laufen können.
Woher nehmen…
Zum downloaden kannst du das GitHub Repository aufsuchen
oder aber den folgenden Direkt-Link nutzen:
Kompatibel mit…
Microsoft Excel 2010 und 2013. Mit diesen Versionen habe ich es bereits getestet. Wahrscheinlich funktioniert es auch mit älteren Ausgaben.
Feedback?
Ja, bitte! Ich würde mich sehr über Feedback freuen. Egal ob hier, auf Twitter oder unter GitHub.
Publication?
Ich würde mich freuen, diesen Artikel in einer Publication zu veröffentlichen. Wenn du eine passende managst, meld dich einfach!
