Das Videospiel METRO: 2033 Redux von 4A Games

my Idea of Things
8 min readFeb 16, 2019

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Wichtig: Dieses Spiel wurde von der USK ab 18 Jahren freigegeben. Da es für mich nicht möglich ist die Indentität bzw. das Alter des Besuchers dieser Seite oder Lesers dieses Artikels zu überprüfen, liegt die Verantwortung für die angemessene Nutzung des Internets und seiner Angebote bei jeweiligen Erziehungsbereichtigen.

Meine ersten Gedanken zum Spiel METRO: 2033 Redux, waren ziemlich gespalten und lange, habe ich dieses Spiel deswegen gemieden. Es erschien mir schlicht etwas “altbacken” und hakelig. Zudem, wurde es aus verschiedenen mehr oder minder seriösen Magazinen heraus als “Horror-Shooter“ beschrieben, was nicht so ganz zu meinen Präferenzen in Sachen Videospiele gehört. Hatte ich mit meiner Annahme recht? Ja und nein und ein bisschen von beidem!

Der Ego-Shooter selbst wurde am 29. August 2014 für die Xbox One, die PlayStation 4 und den PC veröffentlicht und stellt selbst eine Neuauflage des Spiels METRO: 2033 dar. Das zuletzt genannte Spiel wurde bereits am 19. März 2010 in Europa für die Xbox 360 und den PC veröffentlicht und erhielt einen Nachfolger namens METRO: Last Light, zu dem im Rahmen der Veröffentlichung im gemeinsamen Paket (METRO Redux) ebenfalls eine Überarbeitung erschien. METRO: 2033 basiert auf dem gleichnamigen Roman von Dmitri Alexejewitsch Gluchowski und erzählt die Geschichte von Artjom nach einem verheerenden Atomkrieg, sodass die gesamte „Oberwelt“ radioaktiv belastet ist und sich die Bewohner Moskaus in die U-Bahn Systeme der Stadt zurückgezogen haben. Doch auch hier, kommt es nicht etwa zur Besinnung der Menschen auf eine gemeinsame Basis, sondern es es tritt gar das Gegenteil ein. Die Nahrungsmittel sind knapp, mehr oder weniger neue, alte ideologisch verblendete Verbände, “Imperien”, wüten in den engen U-Bahn-Schächten, es bilden sich vermeintlich sichere U-Bahn-Stationen, die als quasi Zwergkomunen fungieren, radioaktive verseuchte Monster-Ratten-Viecher attackieren die Menschen, die letzten Überlebenden und zuletzt, sieht sich die Menschheit (wenn man diese überhaupt noch so nennen kann) einer neuen Bedrohung gegenüber, den Schwarzen. Was die ominösen Schwarzen sein sollen und wie mit diesen umzugehen ist (oder nicht), dem sieht sich der Spieler im Laufe dieses Spiels gegenüber. Gespielt wurde die Xbox One Version, auf der Xbox One X.

Story // Handlung

Wie die Einleitung zu dieser Kritik zum Spiel METRO: 2033 Redux bereits nahegelegt hat, spielt in diesem Spiel die Story eine hervorgehobene Rolle. Diese wird durch etwas veraltet wirkende Zwischensequenzen recht angenehm erzählt, bremst aber durch die Erzählweise das Spielgeschehen ein wenig aus. Zu oft folgt man verschiedenen Charakteren und hört ihnen zu und hört ihnen zu und hört ihnen zu und… Nach kurzer Zeit stört dieser Aspekt wirklich. Außerhalb dessen, stellt sich die Geschichte aber, als wirklich gut heraus, diese enthält einige unvorhersehbare Wendungen und vermag es über ganze Spiel hinweg zu fesseln. Besonderem inhaltsintensiv, erscheint sie dabei zwar nicht, zumindest gibt sie einem die Möglichkeit, eigene Schlüsse zu ziehen und aus diesen Schlüssen Bestätigungen oder Widersprüche abzuleiten. Dieser Vorgang, verleiht dem Geschehen eine etwas tiefere Bedeutung, die aber vom Spieler individuell abhängt. Im gleichen Zug, ist die Geschichte aber auch für jene Spieler geeignet, die einfach etwas erleben und nicht zu viel nachdenken wollen. Die Story bietet verschiedene Enden, die sich zwar von von einander Unterschieden und sich am Handeln in des Spielers orientieren, wirklich beeinflussbar wirkt die Welt aber nie. Es wird zwar klar, welche Entscheidungen, zu welchen Schlussfolgerungen führen, aber was die Folgen von dem allen sind, wird nie wirklich klar. Dies wird besonders daran deutlich, dass die Story des 2. Teils (METRO: Last Light) an das negative Ende (des Buches) anknüpft. Die Möglichkeit zwei Enden zu Verfügung haben ist also schön gedacht, aber sie bietet leider keinen wirklichen Mehrwert. Positiv zu erwähnen ist zuletzt noch, dass sich die Story sehr angenehm in der Spielwelt widerspiegelt. Wenn man einmal inne hällt und Gesprächen von nebenstehenden Charakteren lauscht, erfährt man einiges über die Welt und die Hintergründe der Handlung. Gleiches gilt für sammelbare Zettel, die Schicksale und Gedanken einzelner Personen dieser Welt widerspiegeln. Ihre Schicksale vermengen sich in positiver Weise in ein angenehmes, melancholisches Gesamtbild.

Charaktere // Figuren

Was für die Handlung gilt, ist zumindest ansatzweise auch für die Figuren anzumerken. Auf seiner Reise, durch mehr oder weniger dunkle U-Bahntunnel und bei Ausflügen an die Oberfläche, begegnet Artjom neben einigen Monstern auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Charakteren. Diese sind in zwei Kategorien einzuordnen. Auf der einen Seite seien vor allem auf den Stationen befindliche NPC’s, die sich recht passend zu ihrer jeweiligen Stellung, der Stellung der Stationen und entsprechend ihrem Kenntnisstand auf Artjom reagieren, mit denen der Spieler aber durch keine Interaktion verbunden ist, zu erwähnen. Andererseits, trifft Artjom mit einigen, mit der Handlung direkt verwobenen Figuren zusammen, sie agieren direkt mit dem Spieler und sind der eigentliche Träger der Geschichte. Sie bieten zumindest etwas Variation in ihrem Charakter und bilden ein angenehmes Gegengewicht zu Spielabschnitten, in denen man alleine durch die meist unterirdischen U-Bahntunnel streift. Teilweise führen sie sogar neue Gameplay-Kniffe ein, die sich (um nicht zu viel zu verraten) beispielsweise in der Einschränkung der spielerischen Bewegungsfreiheit äußern. Letztendlich, hätte das Spiel aber auch auf die Einbindung der meisten Mitstreiter in das eigentliche Kampf-Gameplay verzichten können, da sie in erster Linie zu einer merkbaren Einschränkung der sowieso schon beschränkten Freiheit der Spieler führen.

Gameplay // Spielgefühl

In diesem Punkt bin ich sehr geteilter Meinung. Die grundlegenden Spielmechaniken, sind gut umgesetzt und bieten durch verschiedene Hilfsmittel, sowie eine ausgreifte Gegnervariation einiges an Abwechslung. Insgesamt, ist das Gameplay durchaus fähig, den Spieler auf angemessene Weise zu unterhalten. Dennoch merkt man dem Spiel sein schon fortgeschrittenes Alter etwas an. Die Mechaniken, erscheinen etwas hakelig und besonders die zufällig auftretenden Ladehemmungen der Schusswaffen, die wenn überhaupt Shooter-Durchschnitt sind sich aber zumindest recht gut anfühlen, stören den Spielfluss, besonders auf höheren Schwierigkeitsgraden recht stark. Es werden Tode provoziert, die nicht beeinflussbar oder gar nachvollziehbar sind und das kann durchaus zu einigem Frust im Laufe des Spielverlaufs führen. Zudem ist zu bemerken, dass sie das Gameplay in manchen Situationen nicht ganz mit der Auswahl der Gegner verträgt. Gerade im Zusammenhang mit den eher trägen Spielmechaniken, Animationen und der Gehbewegung, erscheinen manche Gegner gezwungen unfair, was der Spielmotivation natürlich auch nichts Gutes tut. Der Kampf gegen menschliche Feinde ist zwar passé aufgrund der Thematik langweiliger und auch agieren sie nicht sonderlich klug, zumindest aber die Mechaniken funktionieren ausreichend gut.

Der Gegnerpool setzt sich aus verschiedenen mutierten Tier-Ratten-Vogel-usw.-Viechern sowie ein paar gegnerischen Fraktionen zusammen und könnte Größer sein. Der Schwierigkeitsgrad gewinnt aber an Gewicht, da die verschiedenen Gegnertypen auch unterschiedliche Taktiken benötigen, um bewältigt zu werden. Generell reicht der Schwierigkeitsgrad dabei von recht happig, bis hinzu sehr einfach, wirkt aber insgesamt relativ gut ausbalanciert. Am Anfang jedes Spieldurchlaufs lässt sich außerdem eine von zwei Ausprägungen des Gameplays, die die Mechaniken, die Ressourcenverteilung und den Schwierigkeitsgrad generell unterscheiden, auswählen. Das Spiel bietet bezogen auf die beiden Erfahrungen eine Ausrichtung auf ein klassisches Shooter-Gameplay oder einen stärkeren „Survival-Horror-Anstrich“, der als Standart angesehen werden kann. Der Horror-Faktor bleibt dabei aber auf einem sehr geringen Nivea, wobei das Spiel vor allem durch seine Atmosphäre den Horror erzeugt.

Leveldesign // Umgebungsgestaltung

Bei diesem Spiel handelt es sich um eine reine Singleplayer-Erfahrung, eine Singleplayer-Erfahrung in zwar recht weitläufigen und teilweise auch frei erkundbaren Arealen, aber in sehr linearen Leveln. Diese Linearität zeigt sich dabei nicht nur in den einzelnen Level, sondern auch im gesamten Spielaufbau. Außerden lässt sich teilweise leider nicht vermeiden durch sogenannte „Korridore of Duty“ zu stolzieren. Glücklicherweise bilden diese, aber starke Ausnahmen. Die Areale selbst bieten dem Spieler ein paar Geheimnisse, die jedoch wenig spektakulär sind und leider gibt es sonst auch nur wenig zu entdecken. An manchen Stellen ist es zwar durchaus möglich oder nötig sich ein wenig umzusehen, um das Level ideal erledigen zu können, sobald man aber den Kompass, der jederzeit zur Verfügung steht entdeckt, entbehren solche Aufgaben noch mehr Herausforderung als sonst bereits. Positiv zu bemerken ist, dass die Level trotz ihrer ausgeprägten Linearität einige Überraschungen für den Spieler bereithalten, so sollte man jederzeit gefasst sein auf Monsterangriffe quasi aus dem nichts, aber auch auf einige Geheimnisse. Die menschlichen Gegner im Gegenzug verschanzen sich oftmals in “Befestigungen”, die einem die Eroberung oder Überwindung der Stellungen etwas schwieriger machen sollen. Die Fallen allerdings sind des Spielers wirklicher Todfeind, da sie einen Insta-Death darstellen. Teilweise ist es osgar möglich, ohne Verluste vor allem an Munition die Feinde zu umgehen. Leider wirken diese Wege tatsächlich etwas aufgesetzt und geplant. Zumindest ist es aber eine durchaus willkommene Möglichkeit die knappste Währung im Spiel: Munition zu sparen.

Generell lässt sich aus diesem Grund folgern, dass das Spiel zwar nur wenige bis keine Anlässe oder gar Möglichkeiten gibt Level frei zu erkunden und eigene Wege zu finden. Zumindest aber, erhascht man teilweise das Gefühl von Freiheit in seinen Aktionen, was zumindest bemerkenswert ist. Zuletzt möchte ich den angenehmen Detailgrad der Level hervorzuheben.

Anmutung // Humor

Wie in vorherigen Schilderungen klar geworden sein sollte, ist das Spiel METRO: 2033 Redux sehr atmosphärisch. Nicht nur in Sachen quasi Horror setzt es auf die Schaffung einer passenden Atmosphäre, auch in tendenziell positiveren Teilen des Spiels, scheint ein besonderes Augenmerk auf die Inszenierung in diesem Sinne gelegt worden zu sein. Vor allem wird die dramatisch-melancholisch-kalte Anmutung durch eine passende Musik Untermalung, aber auch durch der sehr tristen, trotz dessen fast schon malerisch-detaillierte Gestaltung der einzelnen Welten, vermittelt. Überzeugend ist dabei besonders das Gefühl jederzeit angegriffen werden zu können oder zumindest angreifbar zu sein. Etwas mehr Horror wäre dennoch angemessen gewesen.

Technik // Qualität

Jener Punkt, der METRO: 2033 Redux am ehesten belastet ist die Technik. Zwar habe ich keine fundamentalen technischem Macken oder Game-Breakter feststellen können, gleichwohl merkt man dem Spiel sein Alter durchaus an. Viele Umgebungen wirken einserseits detailreich gestaltet, aber die dazugehörigen Texturen sind zumindest nicht mehr ganz zeitgemäß. Zudem besitzt das Videospiel keine Anpassung für die Xbox One X, was direkt mit ihrem Erscheinungsdatum zusammenhängt. Während die visuelle Gestaltung, zumindest nicht vollständig überzeugt, kann man dem Soundtrack keine Vorwürfe manchen. Der Soundtrack wird passend eingesetzt und wird, wirkt noch heute sehr gut produziert. Auch die Effekte und die Animationen (außerhalb der Gesichtsanimationen) wirken noch ausreichend frisch. Letztendlich bleibt nur die bereits angesprochene etwas angestaubte Steuerung, die zwar möglicherweise noch einer Überarbeitung bedürfte, aber dem Gesamtbild Spiel keinerlei Abbruch beschert.

Idea // Fazit

Insgesamt, hat mir das Spielen dieses Videospiels sehr gefallen und ich empfand es als einen wirklichen Mehrwert. Zwar ist es nicht ansatzweise perfekt, besitzt aber eben solche Stellen und ein großes Potenzial, das es vor allem aus dem Szenario zieht und zumindest noch nicht ganz ausgespielt hat. Trotzdem empfinde ich das Spiel als ein Muss für jeden Shooter-Spieler mit angemessenen Präferenzen und einem Faible für etwas düstere Shooter. Spätestens bei einem Sale sollte jeder nur teilweise Interessierte zuschlagen.

Anmerkung:

Alle getroffenen Angaben sind ohne Gewähr und von subjektiver Natur. Sie spiegeln meine Meinung zu dem Produkt zum jetzigen Zeitpunkt (15.02.19) wieder. Ich garantiere weder Vollständigkeit, noch Richtigkeit der Angaben (auch wenn ich bemüht bin diese Anforderungen zu erfüllen). Der richtige/verantwortungsvolle Umgang mit den gegebenen Informationen liegt vollständig in der Verantortlichkeit des Lesers. Schadenersatzforderungen oder ähnliche Ansprüche sind ausgeschlossen.

Ich wurde weder bezahlt, noch verleitet o.ä., dieses Produkt zu testen oder es in einer gewissen Art oder Ausprägung zu bewerten. Die Kosten zur Finanzierung des Produkts habe ich selbst übernommen.

Quellen:

Wikipedia: Metro 2033 (aufgerufen am 15.02.19)

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In Huldigung des Konsumismus. // In homage to consumerism. // En hommage au consumérisme. <ℹ️ https://www.idea-behind.com>