Das Videospiel Sniper Elite Zombie Army (Zombie Army Trilogy — Episode 1) von Rebellion

my Idea of Things
8 min readMar 9, 2019

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Wichtig: Dieses Spiel wurde in Deutschland mit einer USK-Freigabe ab 18 Jahren. Eben diese Version wurde von verfassungsfeindlichen Symbolen bereinigt.

Lange nun, hatte ich vor dieses Spiel zu spielen. Besonders nachdem ich in meinem ersten Test das Spiel gleichen Entwicklers Strange Brigade vorgestellt habe, erscheint es mir nun folgerichtig auch den quasi Vorgänger zu behandeln. Genauer, gibt es aber nicht nur einen Vorgänger, sondern in direkter Verwandtschaft ganze drei Spiele. Ich spreche hier von der Sniper Elite Zombie Army Reihe, die vor einiger Zeit schon als Zombie Army Trilogy mit einigen Verbesserungen versehen veröffentlicht wurde.

Fakten // Details

Zombie Army Trilogy wurde bereits am 6. März 2015 von dem Entwicklerstudio Rebellion Development veröffentlicht und beinhaltet die Spiele der Sniper Elite Serie, genauer die Spin-Off Titel zur Spielereihe Nazi Zombie Army. Der erste Titel dieser Reihe wurde bereits am 28. Februar 2013 als Standalone Spiel zu Sniper Elite V2 veröffentlicht und bildet somit die Grundlage für die erste Episode des heute behandelten Spiel.

Spielprinzip // Art des Spiels

Wo es sich bei der Hauptreihe Sniper Elite um eine stärker realistisch angehauchte Spielereihe handelt, da erscheinen der Zombie Ableger sehr “Acadelastig”. Im allgemeinen, handelt es sich bei allen Spielen um Third-Person-Shooter, in denen es vor allem mittels Sniper Gewehren gilt die Gegner auszuschalten. Anders als bei den klassischen Sniper Elite Spielen, steht bei dem Zombie Army Ablegern das Kämpfen eben gegen Zombies im Vordergrund. Es gilt eine Zombie-Apokalypse, ausgehend vom anbahnenden Verlieren des Zweiten Weltkriegs durch die Deutschen und dadurch dem Einsetzen einer Superwaffe, einzuschränken bzw. Apokalypse zu bekämpfen. Besonders, ist in diesem Spiel, dass es auf einen Mehrspielermodus angelegt ist. Also im besten Fall ganze vier Spieler zusammen gegen jene Horden von Untoten antreten.

Welt // Setting

Wie sich schon durch vorherige Schilderungen ergeben hat, spielt das Spiel in einer dystopischen, alternativen Vorstellung der Vergangenheit, in der die Nazis zwar wie auch in Realität, am Ende des 2. Weltkriegs militärisch am Ende waren, der Führer aber noch einen Trumpf im Ärmel hat. Eine Superwaffe, die die Gefallenen (Soldaten) wieder zum Leben erweckt und durch teuflische Macht nun eine unaufhaltbar scheinende Horde von wandelnden Leichen auf den Rest der Welt loslässt.

Story // Handlung

Ähnlich wie beim neuesten Spiel von Rebellion spielt die Story in diesem Spiel keine große Rolle. Sie bietet gerade nicht mehr als den Einstieg und den Anlass zum Spielen der insgesamt 5 sehr ausschweifenden Level des Spiels und fällt sonst noch weniger auf, als bei Strange Brigade. Eingeleitet wird das Spiel durch eine Zwischensequenz und manchmal sind sehr geringfügige Gesprächschnipsel in Dialogen der Protagonisten vorhanden. Inhaltliche Relevanz ergibt sich aber in keinem Fall.

Charaktere // Figuren

Wo die Story sehr rudimentär daherkommt, da ist es nicht verwunderlich, dass auch die Charaktere nur sehr oberflächlich vorhanden sind. Es gilt je einen Mann oder eine Frau der Siegermächte und des Deutschen Reichs zu wählen und sogar bietet das Spiel eine kurze Erweiterung durch kleine Textschnipsel zu den Hintergründen der Figuren. Auch von Gameplay unterscheiden sich in den Figuren nicht, sie sind eben da und sehen etwas anders aus. Sie bieten keine Besonderheiten und sind leider auch nicht storyrelevant.

Gegner // Herausforderung

Auch in diesem Punkt verschenkt das Spiel einiges an Potenzial. Wie bei Strange Brigade ist ein Setting geben, dass beinahe unbegrenzte Möglichkeiten in der Gegnerausgestalltung offenbart, letztendlich aber nicht ansatzweise ausgenutzt wird. Neben dem normalen Durchschnitts-Zombie, der nur in großen Massen eine wirkliche Gefahr darstellen kann und dann nur im höheren Schwierigkeitsgrad, existieren noch ein paar andere Fleischbollen. Zu erwähnen sind beispielsweise einen Bulletsponge-Gegner, mit Maschinenpistole, der einfach nur “nicht befriedigend“ zu bekämpfen ist, und leider auch keinerlei spielerische Herausforderung bietet. Außerdem gibt es Sniper Zombies und beispielsweise Nazi-Selbstmörder-Zombies, die durchaus nervig werden könnten. Im Allgemeinen, agieren die Gegner auch nicht sonderlich intelligent, sondern oftmals sind irre Laufrouten sehr verwirrend oder vielmehr frustrierend, als irgend etwas anderes. Denn, sie scheinen sich wie auf Gleisen zu bewegen und verschiedene Wege abzulaufen und drehen teilweise ihren Körper in absurder Geschwindigkeit, sodass auch kein wirklich gezieltes und reflektiertes Vorgehen durch den Snipermöglich ist.

Gameplay // Spielgefühl

Auch das Gameplay, ist er ein zweischneidiges Schwert, bietet aber zumindest einige positive Punkte und sticht dementsprechend bisher, gerade im Gegensatz zu den eher negativen vorherigen Punkten hervor. Die Spielmechaniken funktionieren wirklich gut und vor allem ist hier die Sniper Mechanik hervorzuheben. Alle Design-Entscheidungen wirken gut und nachvollziehbar und das Gameplay wirkt ziemlich intuitiv. Besonders sind sie Tötung-Kameras hervorzuheben, die, adaptiert aus der Hauptserie, immer wieder einen befriedigenden Eindruck hinterlassen. Generell wirkt das Gameplay ziemlich rund. In den anfänglichen Stunden ist es einfach befriedigend durch gezielte Kopfschüsse oder auch Schüsse in andere Regionen der Gegner oder auch durch zwei von wenigen Mittel- bis Kurzdistanzwaffen, die Untoten zu Fall zu bringen. Trotzdem, wird das Gameplay noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. So fallen auch und vor allem die etwas unvorteilhafte Trägheit oder “Ruckeligkeit” der Spielfigur auf und zusammen mit etwas ungünstigen Entscheidungen wie demgameplaytechnisch ungünstig gelösten Nahkampf, ergibt sich ein doch nur mittelmäßig gutes Bild. Dabei, möchte ich hier aber einen Punkt hervorheben, der für mich jene Spielereihe ziemlich interessant gemacht hat. Denn in gewissermaßen stehen sich als Zombie und als Sniper zwei recht unterschiedlich, bis hin zu im Gegensatz stehende Paare gegenüber. Denn gleichzeitig sind sie sowohl die ihr größer Freund, als auch ihr größter Feind. Einerseits, sind Zombies nicht in der Lage, einen Sniper von größerem Entfernung gefährlich zu werden und sind dementsprechend letztendlich eigentlich recht schnell weg vom Fenster. Auf der anderen Seite, spielen die Zombies ihren Vorteil vor allem im Nahkampf aus, wo der Sniper eben das Nachsehen hat. Beispielsweise dieser Punkt lässt sich auch im Gameplay erkennen, da dementsprechend möglicherweise auch die er starren Mechaniken einzugliedern sind. Auch, scheint das Spiel generell auf diesen Gegensatz angelegt zu sein, da selbst jener Zombies mit Maschinengewehr eben auf weitere Distanzen nicht mehr sonderlich gut zu treffen in der Lage ist. Meiner Meinung nach wurde er sogar ganz gut geschafft, diesen Gegensatz zwischen Feingefühl und oftmals gar schmerzlosen Tod und Gewalt und einem grausamen Schicksal darzustellen. Generell lässt sich festhalten, dass die Dynamiken des Gameplay im Zusammenspielen mit den Gegnerhorden ein wenig wie der Zombie Modus in Call of Duty anmutet. Zwar gibt es fundamentale Unterschiede die sich vor allem in den direkten Spielmechaniken widerspiegeln und auch die für Third-Person-Perspektive als solche betreffen oder auch das generelle Agieren der Gegner in den Blick nimmt, aber wie auch in Call of Duty ist in diesem Spiel Crowd-Control von fundamentaler Bedeutung. Es gilt die Langsamkeit seiner blutleeren Widersacher auszunutzen, um sich selbst eben als Sniper entsprechende Vorteile zu sichern.

Spielaufbau // Spielablauf

Ähnlich wie Strange Brigade, baut dieses Spiel auf eine recht starre Level Struktur auf. Diese Level sind recht ausführlich und dementsprechend bewegt man sich durchaus einmal 40 Minuten bis eine Stunde durch die Level. Generell, gilt es meistens einfach alle Gegner auszuschalten oder zu überleben, also alle Gegner auszuschalten oder die Stellung zu halten, also alle Gegner auszuschalten. Manchmal, gilt es auch kleine Aufgaben zu lösen, die zwar gar nicht derart stupide sind, wie es den Anschein hat, trotz dessen weiterhin sehr stupide sind und die man oftmals bereits in anderen Videospielen gesehen hat. Insgesamt, zeigt sich hier eine große Schwäche des Spiels: die Monotonie. Zwar versucht sich das Spiel darin, durch die sehr begrenzte Auswahl an Gegnern und Gegner Kombinationen etwas frischen Wind in das Gesamtbild hineinzubringen, durchgehend, erfolgreich klappt es aber nicht.

Leveldesign // Umgebungsgestaltung

Ein ähnliches Problem zeigt sich auch beim generellen Leveldesign auf. Wo das Spiel eine recht annehmbare Auswahl an verschiedenen Schauplätzen in den einzelnen Levels zu bieten hat, ist man teilweise sogar so begeistert, dass man, mit Vorfreud darauf spekuliert, welches Szenario sich, ich die Entwickler wieder einfallen lassen haben, wirklich gut, werden die Level aber leider nicht. Abgesehen, vom Offensichtlichen, dass die Level nicht sonderlich detailverliebt gestaltet worden sind und manche Häuser wirklich nur wie schlechten 08 15 Word Bewerbungsvorlagen entsprechen, ist der Aufbau leider nur okay und wirkt durch sehr lineare Level derart eintönig, dass der Fakt, dass man sogar so ein Minimum an Collectibles finden kann, nicht mehr wertschätzt. Es gibt zwar Flaschen und Gold zusammen, ein wirklichen Anreiz dazu, bietet das Spiel jedoch nicht, und man kann auch nichts über die Hintergründe der Welt oder eben des, im Spiel erfahren. Viele Objekte, wirken deplatziert und generell entfaltet sich ein wenig das Gefühl in einer nur halb gebauten, nicht bewohnten… kurz: Geisterstadt namens Berlin (und Umgebung) herumzustreunen. Der Aufbau ist hingegen zumindest in Ordnung und bietet verschiedene Möglichkeiten der Abhandlung die ich mit dem Gameplay als Sniper korrelieren.

Anmutung // Humor

In diesem Punkt spielt das Spiel einen wirklichen Trumpf aus. Die musikalische Gestaltung ist zwar “nur” in Ordnung und wirklich nicht sonderlich erwähnenswert, da sie zwar sehr adrenalin-steigern wirkt, aber irgendwann auch ziemlich monoton wird. Auf der anderen Seite aber, hat das Spiel eine sehr düstere Atmosphäre, die sich in jedem Winkel Zeitpunkt zwar keine Horroratmosphäre entfaltet, manche Überraschungen entlocken dem Spieler aber durchaus einen Schrecken. Gerade am Anfang, wirkt das ganze Szenario ungewohnt, gerade wenn man es mit anderen spielen jene Art vergleicht und die Hilflosigkeit im Nahkampf entfaltet sich wirklich toll. Auch sehr unscheinbare und anscheinend im Umgebungslärm untergehende Stimmen und das Wispern von vergessenen Seelen, geben dem Ganzen spiel einen wirklich unangenehmen und dem Szenario angemessenen Touch.

Technik // Qualität

Kurz, man merkt dem Spiel sein Alter durchaus an. Wo die PC-Version noch relativ ungestört gespielt werden kann, zwar nicht mehr ganz so taufrisch aussieht, aber trotzdem immer noch gut und verständlich Spielballs, stellt sich das Ganze bei der Xbox One etwas anders da. Natürlich, man könnte folgen technische Mängel oder Einschränkungen auch auf die anfangs sehr geringe Leistungsfähigkeit der Plattform Xbox in der neuen Generation schieben, leider wirkt so ein Spiel auf der Xbox One X dann sehr deplatziert. Auf der einen Seite, sehen die Animation immer ziemlich gut aus auch die Effekte sind noch recht in Ordnung, aber die allein die schlechte Texturqualität und auch das Kantenflimmern sind heute nicht mehr voll angemessen. Ich hatte während meines Spieldurchlaufes einige, zugegeben wenige Abstürze und das Spiel läuft zwar flüssig aber auch nicht überragend. Generell, würde ich aus diesem Grund sagen, dass man es durchaus noch spielen kann, dann aber eher auf die PC- oder der Playstation 4-Version greifen sollte. Die Xbox Version ist zwar immer noch spielbar aber nichts mehr zeitgemäß, zudem ist das Spiel nicht auf die Xbox One X angepasst. Das Spiel ist schlichtweg (auch wenn es verhältnismäßig nicht sonderlich alt ist), nicht so gut gealtert, als dass man es noch ganz ohne Vorbehalte durchspielen kann. Die Grafikqualität, soll sich aber in den folgenden Episoden verbessert haben.

Idea // Fazit

Nein, Sniper Elite Zombie Army ist kein wirklich gutes Spiel. Es hat einige Schwächen und besonders die Monotonie kann einem das Spiel wirklich mieß machen. Gleichzeitig, bietet es aber weiterhin eine tolle Coop Erfahrung für zwischendurch und das vor allem mit Freunden. Die Story Kampagne ist zwar das wenigste, was hier zu erwarten war und auch nicht sonderlich viel Inhalt vorhanden (1. Episode), gerade aber in der somit Trilogy-Kollektion, ist dieses Spiel weiterhin wirklich Einblick wert.

Anmerkung:

Alle getroffenen Angaben sind ohne Gewähr und von subjektiver Natur. Sie spiegeln meine Meinung zu dem Produkt zum jetzigen Zeitpunkt (9.1.19) wieder. Ich garantiere weder Vollständigkeit, noch Richtigkeit der Angaben (auch wenn ich bemüht bin diese Anforderungen zu erfüllen). Der richtige/verantwortungsvolle Umgang mit den gegebenen Informationen liegt vollständig in der Verantortlichkeit des Lesers. Schadenersatzforderungen oder ähnliche Ansprüche sind ausgeschlossen.

Ich wurde weder bezahlt, noch verleitet o.ä., dieses Produkt zu testen oder es in einer gewissen Art oder Ausprägung zu bewerten. Die Kosten zur Finanzierung des Produkts habe ich selbst übernommen.

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