Was dich Kinder über Business lehren

Jiri Siklar
6 min readNov 8, 2020

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Selber habe ich noch keine Kinder. Doch vor einigen Wochen ertappte ich mich dabei, ein Kind von einem befreundeten Paar zu beobachten.

Eigentlich wollte ich nur kurz bleiben und “Hallo” sagen. Der kleine Johannes spielte gerade mit seinen Bauklötzen am Boden und seine Mama, Petra, bat mich kurz auf ihn aufzupassen, während sie kurz etwas im Geschäft gleich neben an kaufen holte.

Aus dem geplanten “5 min Hallo sagen” ist dann plötzlich eine Stunde geworden.

Fasziniert schaute ich Johannes beim Spielen zu und war begeistert von der unbeschwerten Art, wie er so lange Bauklotz auf Bauklotz stapelte, bis diese auch zusammenpassten.

Am Weg nach Hause stellte ich mir eine Frage:

”Was wäre, wenn ich noch einmal ein Kind wäre?”

Wie würde ich Entscheidungen treffen?

Wie würde ich mich Angst umgehen?

Wie würde ich mit anderen umgehen?

Wir würde ich auf neue Ideen kommen?

Träumen ist erlaubt

Kindern lassen Ihrer Fantasie freie Lauf und erlauben sich, groß zu träumen.

Ihre Träume sind keine kleinen Träume, sondern, zumindest in den Augen von uns Erwachsenen, unerreichbare und große Träume.

Sie wollen nicht fliegen, Sie wollen auf den Mond.

Sie wollen kein Spielzeugpferd, sie wollen ein Pferd.

Sie wollen bei keinem Rennen zuschauen, sie wollen der Rennfahrer sein.

Wenn du dir alle großen Erfindungen und Errungenschaften der Welt anschaust, dann waren diese in den Augen anderer unmöglich zu erreichen, bis sie jemand erreicht hat.

In den 1960ern war man der Meinung, dass der Mensch physiologisch nicht in der Lage ist, 1 Meile unter 4min zu laufen.

Doch dann kam Roger Bannister dem es als ersten Menschen am 6. Mai 1954 gelang, diese Marke zu unterschreiten.

In den darauffolgenden Jahren haben über 100 weitere Athleten das gleiche geschafft. Was einst unmöglich schien, war jetzt plötzlich erreichbar.

Alles was wir jetzt als selbstverständlich ansehen, war einst ein Traum; ein Gedanke im Kopf.

Erlaube dir doch also einfach groß zu denken.

Erlaube dir nach den Sternen zu greifen.

Als mich einst meine Volksschullehrerin über Weihnachten gefragt hat, habe ich geantwortet:”Jedes Jahr gehen meine Eltern in den 1. Stock und dann bekommen wir tolle Geschenke”. In den Augen der Kinder, sind ihre Eltern etwas wie “Superhelden”. Und sie haben recht, denn sie sehen nicht die Limitierungen, welche wir uns als Erwachsene auferlegen.

Keine Angst zu versagen

Wir Erwachsenen haben auch Träume und Ziele, welche wir erreichen wollen. Wir haben diese Vorstellung von unserem idealen Leben, Partner oder Business.

Wir haben diesen Traum, der immer wieder durch unsere Gedanken blitzt, aber so unerreichbar scheint.

Warum scheitern die meisten Menschen diese Träume und Ziele zu erreichen?

Nicht weil sie versagen, sondern weil sie es nicht einmal versuchen.

Oft versuchen wir es nicht einmal “nach den Sternen zu greifen” weil wir Angst davor haben zu versagen.

Was denken nur die anderen, wenn ich es nicht schaffe?

Bin ich wirklich gut genug dafür?

Andere Menschen können das, aber bin ich dafür wirklich geschaffen?

Und genau an diesem negativen Eigendialog scheitern die meisten. Weil Sie Angst davor haben, dumm da zu stehen.

Angst davor haben, verurteilt und beurteilt zu werden.

Angst zu verlieren.

Angst nicht genug zu sein.

Was macht ein Kind, wenn es auf einen Baum klettern will? Es sagt nicht zu sich selbst “Das kann ich nicht” sondern es stellt sich die Frage “Wie toll wird wohl der Ausblick von dort sein?”

Sie sehen das Positive, die Möglichkeit und das Potential, welches sich daraus ergeben kann.

“Kids are not afraid to fall off a tree, until they do.”

Matthew McConaughey

Deswegen stelle ich dir jetzt die Frage:

Was hält dich zurück es einfach mal zu versuchen?

Was hält dich zurück das Telefon die Hand zu nehmen und diesen einen “Traumkunden” anzurufen?

Was hält dich zurück diesem Menschen zu sagen, was du für ihn empfindest?

Die Antwort: Es ist deine Angst es nicht zu schaffen.

Ersetze diese Frage mit:

“Wie werde ich mich fühlen, wenn ich meinen Mut zusammennehme und es versuche?”

“Wie gut werde ich mich fühlen, wenn es funktioniert?”

Optimismus

Irgendwie finden Kinder an jeder Situation etwas Gutes und Positives.

Im Erwachsenenalter geht uns diese Gabe verloren und wir Erwachsenen fangen uns an zu fragen, “Warum könnte das in die Hose gehen?” oder “Was für eine Gefahr verbirgt sich hinter der nächsten Ecke?”

Der Grund dafür ist, dass sobald unser Gehirn voll entwickelt ist, wird es vom rationalen Teil “gekidnapped”. Und dieser rationale und logische Teil des Gehirns ist von Natur aus so gebaut, dass er uns vor Gefahren schützen soll. Waren es früher Säbelzahntiger, welche hinter der Ecke lauerten, sind es heute meist viel weniger lebensbedrohliche Situationen. Wir müssen uns dessen bewusst werden, dass unser Gehirn nicht dafür gebaut worden ist, um Großes zu erreichen, sondern um zu überleben. Und deswegen ist der “default” Modus des Gehirns auf der Suche nach dem, was schief gehen könnte.

Schick dein rationales Gehirn, deswegen hier und da in den “Stand-by Modus” und stell dir dir Fragen:

“Warum wird das funktionieren?”

“Was an diesem Menschen mag ich besonders?”

“Was ist heute passiert für das ich dankbar sein kann?”

Niemals aufgeben

Wenn Kinder auf die Welt kommen, dann sind Sie ohne der Hilfe ihrer Eltern nicht überlebensfähig. Schritt für Schritt lernen sie am Boden zu kriechen, auf allen Vieren zu gehen und schlussendlich kommt der große Moment: Sie setzen ihren ersten Schritt.

Fakt ist, dass Kinder nicht sofort nach der Geburt gehen können.

Wie oft versucht ein Kind aufzustehen, nach dem es gestürzt ist?
Wie oft versucht ein Kind den ersten Schritt zu setzen, bevor es wieder umfällt?

10, 100, 1000, 10000 Mal?

Würde ein Elternteil jemals aufgeben und sagen:”Mein Kind ist einfach nicht talentiert genug um zu gehen”.

Ganz im Gegenteil! Als Eltern würden wir sagen, mein Kind wird es so lange versuchen bis es gehen kann.

Und auch im fortgeschrittenen Kindesalter lassen sich Kinder von gescheiterten Versuchen nicht abbringen.

Wenn sich Kinder etwas in den Kopf setzen, dann versuchen sie es so lange bis sie es geschafft haben.

Deswegen, als Erwachsener, egal was du erreichen willst, egal welches berufliche Ziel du dir gesetzt hast. Du kannst es erreichen, wenn du es oft genug versuchst.

Alles was im Leben erstrebenswert ist, ist mit harter Arbeit verbunden.

Gerade im Vertrieb ist es so, dass selbst die besten Verkäufer, 5mal so viele Absagen wie Zusagen bekommen.

Silvester Stallone wurde mit seinem Drehbuch für “Rocky” von 10 Filmstudios ausgelacht, bevor er beim 11. Filmstudio schlussendlich den Zuschlag bekommen hat und ihm sein großer Durchbruch gelang.

Es stellt sich also nicht die Fragen ob es möglich ist. Die Frage ist, wie oft bist du bereit wieder aufzustehen, wenn du fällst?

Feier Erfolge und lerne aus Fehlern

Gute Bekannte meiner Eltern haben drei kleine Töchter. Bei jedem Besuch fällt mir auf, dass sie einfache Fragen stellen, wenn es nicht so funktioniert wie es funktionieren sollte:

“Warum?”

“Warum funktioniert das nicht?”

Nach der Antwort der Eltern folgt dann aber eine schnelle Reaktion:

”Das nächste mal wird es besser.”

Ich denke, dass wir als Erwachsene uns vergleichsweise zu sehr darauf konzentrieren, das Problem zu analysieren, anstatt auch die kleinen Erfolge zu feiern.

Solange wir aus den Fehlern lernen, Freude am Prozess haben und auch die kleinen Zwischenerfolge feiern, wird am Ende alles gut.

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Jiri Siklar

Sales Enthusiast der anderen Verkäufern hilft, mehr zu verkaufen.