Foto: Robert Schlesinger

Die Messe- und Event-Branche nach Corona — kann das EMOTIONAL DIGITAL EVENT die Live-Kommunikation ablösen?

Redaktioneller Trend-Artikel

Judith Blaubach
2 min readJun 16, 2020

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Berlin ist die Geburtsstadt des EMOTIONAL DIGITAL EVENTS. EDE ist eine hochfunktionale, emotional mitreißende und neuartige Form des digitalen Events, mit der nicht nur die digitale Transformation der deutschen Industrie in diesem Bereich weitestgehend vorangetrieben, sondern hier maßgeblich eine neue Branchenform etabliert wird.

Hätte uns im Januar dieses Jahres jemand gesagt, dass wir in circa 3 Monaten unsere gesamte Event-Branche, ja, große Teile unserer Wirtschaft in Trümmern liegen sehen würden, dann hätte wir ihm wahrscheinlich wohlwollend die Hand auf die Schulter gelegt und einfach darüber gelacht. So weit entfernt waren seit Jahrzehnten Krisen und Ausnahmezustände in unserer modernen und privilegierten Gesellschaft aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt.

Wer hätte zu Beginn des Jahres ahnen können, dass ein, durch einen Virus verursachter, Shutdown und den damit einhergehenden social distancing-Auflagen der Bundesregierung innerhalb eines Wimpernschlags alle Events, Launches, Filmpremieren, Messen und Veranstaltungen auf unbestimmte Zeit in Rauch aufgehen würden. Die gesamte Erlebnisindustrie ist darauf aufgebaut, dass sich Menschen physisch begegnen, dass sie Produkte, Netzwerkkontakte sowie Orte physisch erleben können.

Wenn man Conrad Breyer in seinem W&V-Artikel vom 08. April 2020 Glauben schenken kann, so „steht die Kommunikationsbranche für 47 Milliarden Euro Umsatz, beschäftigt 900.000 Menschen und erwirtschaftet in der Regel 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.“[1] Das hat in der Tat Gewicht. Nicht umsonst machen die Verbände der Kommunikations-Branche mit einem öffentlichen Brief an die Bundesregierung Deutschlands auf die massiven Folgen der Corona-Pandemie für Agenturen und Dienstleister dieser Branche aufmerksam.

Die Event- und Messebranche hat naturgemäß ein saison- und terminbedingtes Geschäftsmodell und wird vornehmlich von Agenturen, Dienstleistern sowie mittelständischen Unternehmen getragen. Sie ist größtenteils abhängig von der Industrie, die seit einigen Jahren bereits mit den sich rasant entwickelnden Anforderungen der Transformation im Rahmen der Digitalisierung zu kämpfen hat.

Während die Welt für einige still zu stehen schien, haben andere Wege und Lösungen gesucht, um unsere Branche nicht nur für die Nach-Krisenzeit zu rüsten, sondern mit völlig neuen Branchen-Modellen zu revolutionieren.

Man hat nahezu einheitlich versucht, vieldimensional konzipierte Erlebniswelten live zu streamen, was allerdings aufgrund der Vielzahl an ablenkenden Faktoren im eigenen Zuhause, sowie der wenig aufregenden eindimensionalen Darstellung nur bedingt auf Anklang bei der Zielgruppe stieß. Es musste etwas Neues her.

Im Fokus des EMOTIONAL DIGITAL EVENT, kurz EDE, stehen “interaktive Keynotes mit VR- und AR-Support, individualisierte Avatar-Builder, Emotionen erzeugende Direct Reaction Effects sowie beispielsweise auch Motion Graphics. Unterstützt wird die neue Eventform von einem großen Berliner Netzwerk von Kreativen, beispielsweise von Regisseuren, Musikern, Designern, Illustratoren und Programmierern”[2].

Foto: Robert Schlesinger — Automobil-, Event- & Lifestyle-Fotograf.

[1] Zit.: https://www.wuv.de/agenturen/branchenverbaende_schreiben_an_angela_merkel, letzte Zugriff 27.4.2020, 9:30 Uhr.

[2] Zit.: https://www.blachreport.de/nachrichten/agenturen/18528-spreefreunde-launchen-format-emotional-digital-events.html, letzter Zugriff 15.06.2020, 7:00 Uhr.

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Judith Blaubach

Author - Lead Strategy & Digital - Happy to share my thoughts & experiences with you :)