Mythos Triggerwarnungen

Tim
5 min readJan 19, 2017
Bild (cc) Toshiyuki IMAI

In einer kürzlich veröffentlichten Tweetkette habe ich meiner Geringschätzung zum Konzept der so genannten „Triggerwarnungen“ Luft gemacht. Triggerwarnungen sind Warnungen dazu, dass ein bestimmter Inhalt — Text, Bilder, Videos oder anderer Art — ein Hinweisreiz für traumatische Erlebnisse sein könnten.

Triggerwarnungen verleiten zur Vermeidung von traumatischen Inhalten und das ist schlecht.

Vermeidung von traumatischen Inhalten klingt zunächst, als sei das eine gute Sache. Nach allem, was man in der klinischen Psychologie aber weiß, ist die Vermeidung von Erfahrungen, die mit einem möglicherweise traumatischen Inhalt zu tun haben, schädlich. Das gilt nicht nur für Menschen, die bereits eine Störung entwickelt haben. Auch in der Entwicklung einer Störung an sich ist es schädlich. Drei Studien dazu zeigten folgendes: von traumatischen Erlebnissen betroffene Menschen entwickeln wahrscheinlicher Symptome einer Traumafolgestörung, Depression und allgemein schlechtere Werte für psychische Gesundheit, wenn sie Inhalte vermeiden, die auf das Trauma verweisen. In einer Auswertung von 29 weiteren Studien zu dem Thema fand

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