Faszientraining im Ringen — Verletzungsrisiko und Regeneration: Seminarfacharbeit im Rahmen der KINGS-Studie

KINGS Blog
3 min readFeb 21, 2019

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Geschrieben von Anne Nürnberger, Emma Heiland und Elisabeth Scherf
Seminarfachbetreuer: Frau Schiller, Herr Müller

I m Rahmen der KINGS-Studie findet neben der eigentlichen Forschungsarbeit auf universitärer Ebene eine enge Kooperation mit dem Joh. Chr. Fr. GutsMuths Sportgymnasium Jena statt. Diese umfasst unter anderem die Betreuung von Seminarfacharbeiten, welche thematisch in die Forschungsschwerpunkte der KINGS-Studie fallen.

Wissenschaftler*innen (Brunhild Gabriel, Thomas Steidten und PD Dr. Christian Puta) integrieren Schülern*innen in die forschungsnahe Arbeit. Neben den inhaltlichen Zielen liegt der Schwerpunkt der Betreuung in der praktischen Bedeutung des Themas für die Schüler*innen und die Schule. Die Schüler*innen können so dazu beitragen, dass Ihre Ergebnisse in textlicher und digitaler Form in Theorie und Praxis Anwendung finden können; sogar in der eigenen Schule und bei Ihrem eignen Training.

Eine dieser Abschlussarbeiten soll nachfolgend exemplarisch vorgestellt werden. Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Faszientraining auf das Verletzungsrisiko und die Regeneration in der Sportart Ringen.

Hintergrund. Ringen ist eine der ältesten Sportarten der Welt und ist somit seit Beginn der Olympischen Spiele ein fester Bestandteil. Sie fordert ein hohes Maß an Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Auf Grund der schnellen und hohen Krafteinsätze wirken starke Kräfte auf den aktiven und passiven Bewegungsapparat, woraus ein erhöhtes Verletzungsrisiko resultiert. Die meisten dieser Verletzungen entstehen im Übergangsbereich von Muskulatur und Bindegewebe. Daher wurde der Einfluss eines 7-tägigen Faszientrainings auf das Verletzungsrisiko und die Regeneration untersucht.

Fragestellungen.

  1. Führt ein siebentägiges Faszientraining zu einem verringerten Verletzungsrisiko der unteren Extremitäten?
  2. Führt ein siebentägiges Faszientraining zu einer verbesserten Regeneration?

Methoden. 12 Ringerinnen und Ringer aus dem Nachwuchsbereich wurden in zwei gleiche Gruppen (A, B) aufgeteilt, welche in einem Crossover-Design sowohl eine Interventionsphase (7 Tage tägliches Faszientraining mit der BLACKROLL nach dem Ringertraining ) als auch eine Kontrollphase (7 Tage kein Faszientraining nach dem Ringertraining). Zwischen den beiden Phasen wurde eine “Washout Phase” von 3 Tagen durchgeführt. Die Veränderung des Verletzungsrisikos wurde durch den Y-Balance Test (YBT) ermittelt. Die Veränderung der Regeneration wurde durch das “Akutmaß von Erholung und Beanspruchung” (AEB) gemessen (vgl Abbildung 1).

Abbildung 1. Studiendesign

Antworten.

  1. Ein siebentägiges Faszientraining verringert das Verletzungsrisiko der unteren Extremitäten (Mittelwert der Differenz = -0.54cm). Die Kontrollphase erhöhte das Verletzungsrisiko (Mittelwert der Differenz = 1.09 cm).
  2. In Folge eines siebentägigen Faszientrainings befindet sich die Erholungsdimension des AEB (Mittelwert = 3.81) auf einem höheren Niveau als nach der Kontrollphase (Mittelwert = 3.23). Das Ergebnis der Regeneration ist in Abbildung 2 dargestellt.
Abbildung 2. Effekt von Faszientraining auf die Regeneration

Fazit. Die Ergebnisse der Seminarfacharbeit zeigen, das Faszientraining am Ende eines Ringertrainings mit positiven Effekte bezüglich der Verletzungsprophylaxe und der Regenerationsfähigkeit einhergeht.

Es lassen sich positive Effekte für eine Verringerung des Verletzungsrisikos und für eine verbesserte Regeneration erwarten.

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