Symposium
Neue Formen der Partizipation zur nachhaltigen Stadtentwicklung
18. September 2014 um 18 Uhr | Dezernat 16 — Kreativwirtschaftszentrum in der alten Feuerwache Heidelberg
Das Symposium
Im Rahmen der seit zwei Jahren andauernden wissenschaftlichen Begleitforschung zur Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg wurde das Themenfeld der Partizipation in einer ganztägigen Veranstaltung im Auftrag der Universität Heidelberg am Donnerstag, 18. September 2014 in einem Fachworkshop mit anschließendem öffentlichen Symposium zum Thema “Neue Formen der Partizipation zur nachhaltigen Stadtentwicklung” intensiv beleuchtet, diskutiert und weiterentwickelt.
Eindrücke und Impressionen eines Tages:
Ziel der Veranstaltung
Ziel der Veranstaltung war es, erste konkrete Arbeitshypothesen abzuleiten, auf die das vom geographischen Institut der Universität Heidelberg unter Leitung von Frau Prof. Dr. Ulrike Gerhard und Frau Dr. Editha Marquardt, in Zusammenarbeit mit anderen Instituten der Universität, der IBA Heidelberg, der Stadtverwaltung sowie weiteren Partnern aus Wissenschaft und Praxis geplante Reallabor / Urban Office “Nachhaltige Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft” zur Erforschung von Wissen & Stadt am Beispiel der Internationalen Bauausstellung Heidelberg in seiner praktischen Arbeit aufbauen kann.
Präsentation des Urban Office
Bei dem Urban Office soll es darum gehen, in einem auf mehrere Jahre angelegten Reallabor Wissen zu urbanen Transformationsprozessen der Gegenwart zu entwickeln, welches beispielhaft für einen nachhaltigen Umgang mit Veränderungen in der Stadt ist. Daraus ergibt sich eine überörtliche Relevanz der Forschungstätigkeiten, da die Ergebnisse auf andere Standorte übertragbar sein werden.
Hier die ausführliche Projektvorstellung von Frau Prof. Dr. Ulrike Gerhard und Frau Dr. Editha Marquardt während der Abendveranstaltung:
Arbeitsgruppen und Ergebnisse
1. Genien und Diskurs
Teilgeber: Dr. Thorsten Erl,
Dr. Raban Fuhrmann,
Prof. Dr. Ulrike Gerhard,
Rabea Haß, Dr. Steffen Sigmund, Prof. Michael Braum, Carl Zillich
Stichworte: Referenz: Vision / Leitbild mit Kontur, Verantwortung: Jeder für seine Rolle, Schönheit: Erweiterter Nachhaltigkeitskompass, Zentripedal: Nachhaltiges Stadtleben als A&O, weitere Dimensionen:
Partizipative Stadtentwicklung braucht:
• offenen Umgang mit Partikularinteressen
• eine/n Stadtbaumeister/in ohne Starallüren aber mit Rückgrat und Vision
• Einen Referenzrahmen der visionär und konkret ist, aber auch flexibel
• einen nur dem Visionsprozess dienenden Prozesskümmerer
2. Orte machen (lassen)
Teilgeber: Jaro Eiermann,
Jörn Müller, Dr. Samuel Mössner
Stichworte: Hollistischer Ansatz zur Partizipation, Alltagshandeln,
Stadt als „lernende Institution“, weitere Dimensionen:
Stadtentwicklung als Summe individueller & kollektiver Handlungen
• Partizipation findet alltäglich statt
• Partizipation manifestiert sich durch das alltägliche „schaffen“ von Orten
• zu desen Ermöglichung sollten die Planungsmethoden
a) teilweise ergebnisoffen
b) multidisziplinär (teilnehmende Beobachtung)
c) nicht nur Projektorientiert sein
• Die Gesellschaft benötigt Freiräume von traditioneller Planung
(als Gegenpol zu konventionellen Strategien)
• Freiräume für Konflikte schaffen
3. Gamification
Teilgeber: Hans Venhuizen,
Gino Meier, Steffen Becker,
Dr. Georg Mildenberger
Stichworte: Wettstreit, Perspektivwechsel, Abwägungsprozess, weitere Dimensionen:
Gamification
• In verschiedenen Phasen sind verschiedene Spiele möglich
• Spielen nutzt man nicht zur Planung sondern um die
Bedingungen der Planung zu bestimmen
• Spiele sind komplex, können aber auch mit
geringen Vorraussetzungen stattfinden
• Gleichgewicht von ernster Planung und Spaß
4. Urban Office
Teilgeber: Dr. Editha Marquardt, Dr. Jürgen Hädrich, Dr. Michael Hölscher
Stichworte: Aufgaben eines Urban Office, Nachhaltigkeit eines Urban Office, Beziehung zwischen einem Urban Office und der Bürgerschaft. Weitere Dimensionen:
Urban Office
• Aufgabe: Themenscout, Verfahrensberatung, Kompetenzzentrum, Netzwerkbildung, Erfahrungswissen
• Nachhaltigkeit: Skalierung (über Heidelberg hinaus), Finazierung, Metawissen generieren, transferieren und speichern
• Beziehung Urban Office zur Bürgerschaft: Information und Bildung
(public science, reingehen in Stadtteile, neue Medien), Wissen zu Beteiligungsprozessen generieren, Prozesse ermöglichen und gestalten