Meine selbst gebackenen “Bullar”

Etwas Inspiration aus Schweden gefällig?

Manuel Wyssen
4 min readJan 28, 2017

Wie ich zum Bäcker wurde

In den Schweden-Ferien 2013 mit meiner Freundin sind wir mit dem Mietauto durchs Land gereist. Wir haben hauptsächlich in sogenannten “Stuga”s (kleine Hütten) übernachtet, die in Schweden auf fast allen Camping-Plätzen anzutreffen sind. Von Stockholm nach Gothenburg und wieder zurück haben wir viel erlebt und eine schöne, unvergessliche Zeit verbracht. Das diese Ferien so nachhaltig sein würden, hätte ich vor dem Urlaub sicherlich niemals ausgedacht.

Das Bed & Breakfast

Das Bed & Breakfast Kulturstallet wird von einem Ehepaar geführt und bieten ein paar Zimmer für Gäste auf Achse an. So haben auch wir auf unserer Reise in Schweden bei diesem B&B ein Zwischenstopp eingelegt. Wir wurden sehr herzlich empfangen. Vielleicht lag es auch daran, dass der Ehemann meinte, dass ich sehr viel Ähnlichkeit mit dem Tennisstar Roger Federer hätte :-) Nichtsdestotrotz haben wir uns im Zimmer gemütlich gemacht und teilten ihm mit, dass wir etwa um 8 Uhr am nächsten Tag das Frühstück nehmen möchten.

Am nächsten Tag pünktlich um 8 Uhr wurde uns das Frühstück persönlich ins Zimmer gebracht, wo wir ein kleinen Tisch für uns hatten. Der Duft in der Luft war köstlich und als wir feststellten, dass dieser frische Duft von den selbst gemachten Brötchen kam, waren wir sehr begeistert. Das Brot war köstlich und wir haben uns hervorragend verköstigt, sodass es sicherlich für den ganzen Tag reichte :-) Ich fand diese Idee, dass sie sogar das Brot frisch für ihre Gäste zubereiten so toll, dass ich mir an diesem Vormittag gesagt habe, dass ich das Zuhause auch ausprobieren möchte — mein selbst gebackenes Brot!

Der frisch gebackene Bäcker

Dass mein Vorhaben in den Ferien nicht nur heisse Luft war, ging ich Zuhause nach den Ferien in unseren Dorfladen und kaufte Mehl und Hefe. Und so gab es dann für meine Freundin und mich das erste Mal selbst gebackenes Brot. Ich würde sagen, es war für mein erster Versuch nicht einmal so schlecht. Jedoch wusste ich auch, dass es noch besser gehen muss. Also habe ich mich mit Artikel im Netz, Brot-Rezepten usw. versorgt und meine Freundin “musste” Testessen, wobei es wahrscheinlich immer seltener ein “Müssen” war. So entwickelte sich eine Leidenschaft, die schlussendlich sogar meine Freunde zu spüren bekamen — denn in den Ferien 2015 in Frankreich mit den Freunden, gab es auch selbst gebackenes Brot und damals auch das erste Mal in einem Holzofen zubereitet.

Mein Brot

Mittlerweile besitze ich einige Bücher zum Thema “Brotbacken” und bei uns findet man nicht mehr sehr oft Brot vom Supermarkt. Wer einmal den Unterschied geschmeckt hat, der möchte sich eigentlich nie mehr mit dem Brot vom Laden zufrieden geben — zumindest mir ergeht es so.

Hier findet ihr mein erstes Video, wie man sein eigenes Brot nur mit den vier Zutaten Mehl, Hefe, Salz und Wasser zaubert.

https://youtu.be/QqpilaOhz8k

Zubereitung

Zutaten: 500g Weissmehl, 350g Wasser, 12g Salz und 12g Hefe

Das Mehl, Salz und die Hefe in eine Schüssel geben und gut miteinander vermischen. Danach das Wasser beifügen und das ganze zu einer Masse verkneten. Es ist genauer das Wasser zu wägen als mit einem Messbecher zu arbeiten und die Menge Wasser ist beim Brotbacken massgeblich. Je nach Mehltyp braucht es manchmal etwas mehr Wasser, jedoch wird in der Regel mit dem Wasser zu sehr gespart. Deshalb empfehle ich eher, etwas mehr Wasser zu nehmen.

Tip: Mit genügend Flüssigkeit ist die Masse zu Beginn beim Kneten eventuell etwas klebrig. Mit der richtigen Knettechnik wird der Teig jedoch schnell sehr geschmeidig und verliert an Klebrigkeit.

Nachdem Kneten kommt der Teig in eine zugedeckte Schüssel. Ich starte zu diesem Zeitpunkt bereits den Ofen, da der Teig besser aufgeht, wenn die Raumtemperatur ebenfalls etwas ansteigt. Zudem ist der Ofen dann auch gleich schon vorgeheizt und die Brotlaibchen können dann gleich in den Ofen geschoben werden.

Tip: Damit dieses Vorheizen etwas stromsparender ist, schalte ich den Ofen auf Umluft. Vordem Backen schalte ich die Umluft aus. Zudem spraye ich von Zeit zu Zeit etwas Wasser in den Ofen, damit der Brotstein die Flüssigkeit aufnehmen kann und beim Backen ans Brot abgeben kann. Dadurch wird das Brot schön knusprig.

Ich mache oft kleine Brötchen, da sie praktisch zum Essen sind und sich gut als Sandwiches verarbeiten lassen. Bei kleinen Brötchen kann der Ofen auf 250° Grad geheizt werden. Die Brötchen müssen bei dieser Hitze nur ein paar Minuten ausharren (7–8 Minuten). Wenn man nicht sicher ist, ob die Brötchen schon durch sind, dann kann mit dem Finger auf die Unterseite geklopft werden. Wenn die Brötchen hohl klingen, dann sind sie durch und können herausgenommen werden. Bei grösseren Laiben muss die Hitze etwas runter gestellt werden, denn sonst wird das Brot aussen verbrannt bevor es bis in den Kern gar ist. Das heisst, ich stelle den Ofen ca. auf 200° Grad und dafür lasse ich das Brot länger drin (das kann dann schnell mal 20 Minuten dauern).

Viel Spaß beim Backen und natürlich beim Geniessen!

Weitere Videos folgen…

--

--