Content Strategie-Tools zur eigenen Lebensgestaltung einsetzen Part 1
Warum Card-Sorting nicht nur als Unternehmer Sinn macht
Der aus dem Webdesign stammende Begriff “Card-Sorting” dient zur Entwicklung einer „logischen und gebrauchstauglichen Navigations- oder Menüstruktur“[1]. In unserem Content Strategie-Studium ist uns “Card-Sorting” in einem anderen Kontext untergekommen. Während der ursprüngliche Begriff auf die Verbesserung der Usability einer Website abzielt, ging es im Seminar von Margot Bloomstein um die zentralen Markenwerte eines Unternehmens. Bloomstein entwickelte dafür ein Kartendeck aus 150 Attributen (Bloomstein 2012, S. 30). Diese dienen dem Unternehmen dazu seine eigenen Markenwerte und die gewünschte „brand message“ gemeinsam mit einem Berater (Unternehmensberater, Content Stratege etc.) zu schärfen.
Für das Leben eines Menschen spielen genauso unterschiedliche Werte eine Rolle, wie für ein Unternehmen. Entweder sind sie durch die persönliche Sozialisation entstanden, bewusst gewählt oder sie grundeln noch unterhalb des bewussten Wahrnehmungsvermögens herum. Jeder verfolgt und vertritt in seinem täglichen Handeln bestimmte Werte. Dieser Artikel soll ein Plädoyer zum Innehalten sein, um seine Werte zu reflektieren und eine Art “Card-Sorting” für das eigene Leben zu machen. Bloomstein empfiehlt in ihrem Buch „Content Strategy at Work“ die 150 Eigenschaften auf drei Stapel zu verteilen, diese fragen ab „Wer wir sind“, „Wer wir sein wollen“ und „Wer wir nicht sind“ (2012, S. 30). Diese Retrospektive kann meiner Meinung nach nicht nur für Unternehmen oder die eigene Zielgruppe Sinn machen, sondern auch zur Definition der „Marke-Ich” und damit das Bewusstsein über sich selbst erweitern.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Card-Sorting
Quelle: Bloomstein, Margot (2012). Content strategy at work: real-world stories to strengthen every interactive project. Waltham/ MA: Morgan Kaufmann.
