So wollen wir arbeiten — was wir aus der Pandemie gelernt haben

mediaman //
5 min readJul 26, 2021

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„Irre, wie naiv wir waren!“

Im März 2020 hatten wir zwei große Veränderungen bei mediaman geplant. Wir bereiteten einen Testballon mit zehn Testkandidat:innen für den Einsatz von Microsoft Teams vor, und veränderten den Sitzplan für alle Büros. Denn wir befanden uns mitten in der Vorbereitung für eine Umstrukturierung von bis dato festen Gewerken in ein integriertes Teammodell. Aus diesem Grund sollten auch die Teams enger zusammensitzen um den Austausch zu fördern und um Räume für Meetings und Workshops freizumachen.

Was waren wir naiv!

Ende März wurde aus dem Testballon für Microsoft Teams spontan ein unternehmensweiter Rollout und die „neuen“ Arbeitsplätze in der Agentur wurden so wie geplant bis heute nicht bezogen.

In der Zwischenzeit haben wir viel gelernt. Und daraus Lehren gezogen.

Unsere Top 5 Learnings

5. Arbeitsplatzergonomie ist wirklich wichtig

Photo by Christine Donaldson on Unsplash

Ab Ende März peitschte uns die Pandemie ins Homeoffice. Und wir saßen irgendwo. Irgendwie. Nach ca. zwei Wochen sammelten sich die Anfragen von Kolleg:innen, ob man den Bürostuhl aus der Agentur nach Hause mitnehmen dürfte. Oder auch Maus, Tastatur und Co. — denn wir haben schnell am eigenen Leib erfahren, wie wichtig ein bequemer und gesunder Arbeitsplatz ist.

Deshalb haben wir einen Check Up für einen idealen mobilen Arbeitsplatz entwickelt, mit dem wir Mitarbeitende dabei unterstützen können, ihren mobilen Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten.

4. Die Remote-Arbeit funktioniert hervorragend

Photo by Sigmund on Unsplash

Wir geben es zu: Wir hätten es uns Anfang 2020 nicht vorstellen können, alle remote zu arbeiten und das auch produktiv zu tun. Aber die Welt ging — zumindest in dieser Hinsicht — nicht unter, als wir ins Homeoffice verschwanden. Im Gegenteil. Die Einführung von Teams lief überraschend reibungsarm und dank Videochats war die durchaus fordernde Aufgabe, einen Meetingraum zu finden, kein Thema mehr.

Remote-Arbeit erfordert Mut und Vertrauen. Wird tatsächlich gearbeitet? Werden Timings eingehalten? Wie führt man Teams auf Distanz? Tatsächlich war alles viel unkomplizierter, als erwartet. Teams passen gegenseitig auf einander auf und die Kundenzufriedenheit blieb unverändert hoch. Und wir entdeckten, wie praktisch es ist, zwischen zwei Aufgaben die Waschmaschine anzustellen, oder die Spülmaschine auszuräumen. Wir haben Kinder betreut, Homeschooling gemacht und trotzdem noch flexibel und produktiv gearbeitet. Gemeinsam haben wir remote gelernt, erlebt und gelebt.
Warum haben wir das nicht schon viel früher versucht?

Wir haben dazugelernt und unsere Rahmenbedingungen und Arbeitsverträge angepasst: Mobiles Arbeiten wird ein Kernbestandteil unserer DNA.

3. Kernarbeitszeiten sind völlig überholt

Photo by Brad Neathery on Unsplash

Neben der räumlichen Flexibilität haben wir auch die Möglichkeiten der freien Zeiteinteilung kennengelernt. „Ich weiß, das klingt vielleicht etwas ungewöhnlich, aber das Wetter ist gerade so gut, geht doch mal eine Runde spazieren und arbeitet später weiter!“ sagte Christoph Edelmann, Managing Director Digital Strategy & UX, an einem sonnigen Tag in einem unserer Meetings mit der ganzen Agentur.

Wir möchten Work und Life in eine echte Balance bringen und animieren unsere Teams dazu, sich selbst zu organisieren. Deshalb haben wir die Kernarbeitszeiten abgeschafft. Wenn die Zusammenarbeit erfolgreich ist und Kunden und interne Teams glücklich sind, sind wir es auch.

2. Gemeinsame Aktivitäten können nicht nur persönlich stattfinden

Photo by Onur Binay on Unsplash

Wir haben uns in der Pandemie natürlich sozial eingeschränkt, aber auch viel weniger bewegt. Die Folgen davon bekamen wir körperlich und seelisch zu spüren. Insbesondere den motivierenden Team- und Vereinssport vermissten viele von uns schmerzlich.

Ein paar Kollegen:innen formierten sich, riefen die RemoteRun-Challenge ins Leben — einen virtuellen Wettstreit um Kilometer unter Mitarbeiter:innen und verknüpften diesen sogar mit einem guten Zweck. Das hat uns so viel Spaß gemacht, dass RemoteRun mittlerweile für alle Unternehmen, Vereine und Gruppen geöffnet ist. So wurden mittlerweile fast 100.000 km zurückgelegt und fast 25.000 Euro Spenden gesammelt.

1. Wir leben den Wandel

Photo by Suzanne D. Williams on Unsplash

Wir hatten es eingangs erwähnt: Im März letzten Jahres wollten wir uns näher zusammensetzen. Jetzt arbeiten wir remote sehr erfolgreich zusammen.

War das alles einfach?

Ganz sicher nicht, aber wir wollten und mussten mutig sein. Wir haben viele Veränderungen auf einmal umgesetzt. Haben plötzlich remote gearbeitet, mussten auf die Pandemie reagieren, um uns und unsere Liebsten zu schützen. Und wir waren verrückt genug, gleichzeitig Prozesse und Arbeitsweise zu ändern. Wir haben mitten in Corona einen weiteren großen Schritt gewagt, haben Hierarchien abgeschafft, unsere Abteilungsstrukturen in ein flexibles und integriertes Teamgefüge umgewandelt und mit viel Transparenz ein neues Arbeitsmodell etabliert.

Nina Schubert — Managing Director Client Services & Administration

Nina Schubert: Die Pandemie hat unsere Veränderung beschleunigt. Es war wie ein Experiment, bei dem wir gemeinsam ausprobiert und gelernt haben. Wir haben viel von dem hinterfragt, was wir „schon immer so“ getan haben. Geholfen hat uns dabei: Miteinander sprechen und miteinander reflektieren. Was klappt gut? Was nicht? Was können wir verbessern? So haben wir unsere Zusammenarbeit, unsere Struktur und unsere Prozesse neu gestaltet. Und aus Überzeugung entschieden, dass wir auch in Zukunft anders zusammen arbeiten wollen.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht und was wir noch alles zusammen dabei lernen.

Denn das haben wir eindrucksvoll in den letzten Monaten gelernt: Es lohnt sich, mutig zu sein, Neues auszuprobieren und sich positiv überraschen zu lassen.

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