17 Global Goals (Source: globalcitizen.org)

In vier Stunden die Probleme der Menschheit lösen

relevantive perspective.
6 min readOct 7, 2016

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Mit Innovations-Methoden schnell Lösungen finden — nicht nur für Unternehmen. relevantive unterwegs im Namen der Menschheit: auf dem Propeller-Event 2016.

Das Ziel: Die Probleme der Menschheit lösen
Der Ort: Siemens-Villa in Berlin
Die Verbündeten: 40 Teilnehmer, darunter Vertreter von Amnesty International ebenso wie von Adobe und Airbus
Das Vorgehen: Workshop mit Design Thinking und Lean Innovation zur schnellen Lösungsentwicklung
Der Rahmen: 12 Coaches und Facilitator auf Thomas Schindlers Propeller-2016, darunter:

Kein Problem ist zu groß zum Zerkleinern

2014 haben sich die Vereinten Nationen einer großen Aufgabe gestellt: der Formulierung von 17 Zielen nachhaltiger Entwicklung, um die Probleme der Menschheit zu lösen. Im Kern: Themen wie Armut und Hunger zu stoppen, Nachhaltigkeit und Bildung dagegen für alle zu ermöglichen. 2016 hat sich relevantive einer mindestens genauso großen Aufgabe gestellt: in nur vier Stunden Lösungen für diese Probleme der Menschheit zu entwickeln.

Was sich anhört wie Größenwahn, basiert auf einfachen Methoden zur Innovationsentwicklung. Durch eine Kombination aus Grundlagen des Design Thinking und von Lean-Innovation-Prozessen, wurden die Teilnehmer fit gemacht, einfache Lösungen für große Probleme zu finden. Denn als Dach des Workshop-Tages in der Siemens-Villa in Berlin fungierte das Konzept der Mindfulness (Achtsamkeit). Im Kern dieser Ausrichtung steht die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment. Übertragen auf Innovationsprozesse heißt das nichts anderes, als Lösungen zu entwickeln, die sich mit einfachsten Mitteln in der aktuellen Welt umsetzen lassen. Schnelligkeit ist zentral, denn es geht ja darum, etwas aktuell Benötigtes umzusetzen — nicht etwas, das in fünf Jahren erst zählt.

Um den Austausch über einfache Lösungen für komplexe Probleme anzustoßen, taten sich 2014 erstmals Thomas Schindler, seines Zeichens Geschäftsführer von delodi, und einige ebenso ambitionierte Innovatoren zusammen. Gemeinsam stellten sie den ersten “Propeller-Event” auf die Beine. Für die zweite Edition im September 2016 haben die Macher sich an das Team von relevantive gewandt. Ziel des Auftrags im Namen der Menschheit: mit Methoden aus der Innovations-Entwicklung helfen, die Probleme der Welt zu lösen. Hört sich groß an. Ist auch groß. Aber mit Methodiken des Design Thinking und von Lean-Innovation Prozessen, lassen sich auch große Aufgaben einfach herunterbrechen.

Die Hebel für schnelle Innovation

Methoden des Design Thinking und der Lean Innovation als Grundlage zur Lösungsentwicklung

Wer sich fragt, wie schnelle Innovation die Probleme der Menschheit lösen kann, sollte sich die Grundlagen des Begriffes noch einmal bewusst machen. Denn “Innovation” — heute meist im Zusammenhang mit Unternehmen gebraucht — ist die Veränderung durch die Einführung neuer Ideen und Techniken. Ob es sich um die Welt von Konzernen oder die Herausforderungen der Menschheit handelt, ist zunächst einmal irrelevant.

Die selben Methoden, die relevantive bei Konzernen einsetzt, bilden auch die Grundlage für den Propeller-Workshop. Das Ziel: die schnelle Entwicklung von Lösungen. Dazu müssen einige Grundlagen stimmen. Hier die vier Schlüssel-Bedingungen, und wie sie im Propeller-Event wirkten:

1. Perfektion ade

Vom Nutzen der schwachen Hand für die Lösung des Welthungers

Einige Vorbedingungen für die schnelle Entwicklung von Innovation sind wichtig. So einfach sie sich auch anhören mögen. Zum Beispiel die, keinen Anspruch auf Perfektion zu stellen. Nichts ist hinderlicher für schnelle Lösungen, als die leise aber penetrante Stimme, die ruft: „Noch nicht fertig und auch nicht gut genug“. Als Einstieg in den Workshop-Tag haben also alle Teilnehmer die einfache und damit schwere Aufgabe, ihr jeweiliges Gegenüber zu zeichnen. Mit der schwachen Hand. Klingt tückisch, ist es auch. Aber eine verständliche Übung um eine Grundbedingung zu klären: Schnelligkeit schlägt Perfektion.

2. Ein puzzeliges Problem

Ein Problem ist die Summe seiner Teilprobleme — stückweise Lösung ist möglich.

Eine der Reaktionen des Menschen auf Probleme, die als zu groß empfunden werden: Kapitulation. Damit genau das nicht eintritt, muss eine zweite Grundbedingung erfüllt sein, bevor es losgeht. Das Herunterbrechen des „großen“ Problems in kleinere Einheiten. Anstatt also den Welthunger per se zu attackieren, können bestimmte Ökosysteme und soziale Gefüge oder Länder und Lebensmittel in den Blick genommen werden. Auch hier gilt: Was eingeführte Vorgehensweisen zur Innovationsentwicklung in Unternehmen sind, ist genauso für die UN-Ziele anwendbar. Die Propeller-Teilnehmer wurden angehalten, Probleme in Teile zu zerbröseln.

3. Los geht’s — wohin auch immer, aber los

In der schnellen Bewegung wird die Lösung sichtbar.

Unschaffbar! — ist meist der erste Gedanke, wenn es um die „Crazy 20“ geht. Die Idee dahinter: innerhalb von nur 5 Minuten sollen 20 Ideen entwickelt werden. Alle dieser crazy 20 sollen in der Lage sein, das in den Blick genommene Problem zu lösen. Und — die Teilnehmer ahnen es etwas später — genau das soll es ruhig sein: unschaffbar. Es geht nicht darum ob 15 oder 20 Ideen gefunden werden. Sondern um Schnelligkeit. Im ersten Brainstorming und im folgenden Eindampfen auf die vielversprechendsten Ideen (in diesem Kontext: mit relativ wenig Aufwand und Geld lösbar). Denn danach geht es in zwei Stufen runter auf drei Ideen und schließlich auf eine einzige Idee, die vom gesamten Team priorisiert wird: die Vielversprechendste von allen.

4. Zum Anfassen: Test test, eins zwo

Lösungen zum Anfassen bieten schnelles Feedback und damit erste Resultate

Und diese eine Idee, galt es dann für jedes Team anfassbar umzusetzen. Noch bevor also vier Stunden auf der Uhr abgelaufen waren, hatten 7 Teams zu großen Problemen der Menschheit Lösungsansätze. Hört sich bedeutend an, fast zu bedeutend für das Bild, das sich an dieser Stelle bietet. Denn da fliegen Legosteine und Papierbahnen ebenso umher wie Zeichnungen. Das gemeinsame Ziel: Die Idee zu einem Prototypen entwickeln. Das kann aus Bauklötzen oder Papier sein — wichtig ist: es macht die Idee anfassbar und verständlich.

Die Propeller-Teilnehmer in der Siemens-Villa legen dabei kommunal selbstbestimmte Radwege aus Papier oder bauen Windenergie-Sets für Kinder. Damit holen sie sich Feedback ihrer Mit-Teilnehmer ein. Und sind nach nur vier Stunden damit nicht nur einen Schritt weiter, sondern haben jeder einen Lösungsansatz für die großen Probleme der Menschheit.

Was am Ende bleibt: Schnelligkeit und Lösungen

Schnelle Lösungen zu finden funktioniert unabhängig vom Kontext

Unwichtig wurde in dem Prozess der Background der Teilnehmer. Mitarbeiter von Adobe, Airbus und Amnesty International entwickeln beim Propeller-Event Lösungen auf die immer gleiche Weise. Und das ist auch nach dem Workshop auf ihren Arbeitsalltag übertragbar. Egal ob Digital Player, Großkonzern oder NGO: schnelle Innovation basiert auf den immer gleichen Grundlagen. Genau das zeigt das Wesen modernen Tool-Sets wie Design Thinking und Lean-Innovation: Sie lassen komplexe Prozesse durch den spielerischen Ansatz leicht erscheinen und helfen damit, schnell zu funktionierenden Lösungen zu finden. Und: Sie sind auf jeden Kontext anwendbar.

Mit unserem Lean Innovation Ansatz machen wir von relevantiveUnternehmen fit für Erfolg in der Zukunft. Schnelligkeit in der Lösungsentwicklung ist der zentrale Benefit. In unseren Product Sprints entwickeln wir mit unseren Kunden Lösungen (MVPs), aus denen wir Erkenntnisse gewinnen. Aus diesen entstehen dann Produkte, die den Puls der Zeit und den Geschmack der Kunden treffen.

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