Ein Erfahrungsbericht zur Faszination Particl

Wie ich zu Particl gekommen bin, …und warum ich bis heute dabei geblieben bin.

Woody Part
21 min readApr 29, 2020

Wie sich aus dem Untertitel schon erkennen lässt, ist der nachfolgende Artikel vielleicht nicht ganz unvoreingenommen geschrieben. Ich beschäftige mich jetzt seit ca. 2 Jahren etwas intensiver mit dem Krypto-Projekt “Particl” und irgendwie habe ich das Projekt trotz seiner nach Marktkapitalisierung relativen Unbedeutendheit lieb gewonnen. 2018 bin ich durch einen Monero-User auf das Projekt aufmerksam geworden, der in anerkennender Weise von Particl berichtet hat.

Dieser Artikel soll keine Werbung oder Investitionsentscheidung für das eine oder andere Kryptoprojekt darstellen. Er soll lediglich dabei helfen, im “Dschungel” der vielen Kryptowährungen sich sein eigenes Bild, und dabei insbesondere das vom Particl Projekt, verschaffen zu können. Deshalb kann dieser Erfahrungsbericht nur ein Puzzle-Stein unter vielen darstellen, aus denen sich der Leser einen Eindruck vom Particl Projekt bilden sollte.

Als Krypto ein Thema wurde

Das Thema Krypto wurde erst mit dem Hype um Bitcoin, in 2017, so richtig publik. Auch ich bin damals zu Bitcoin gekommen und habe angefangen mich mit dem Thema Kryptowährungen auseinanderzusetzen. Dieser Prozess war äußerst schwierig, da die gesamte Kryptomaterie zu Beginn doch etwas ungewohnt war. Ich muss auch gestehen, dass dieser Lernprozess nach Jahren des hobbyhaften Recherchierens noch lange nicht abgeschlossen ist. Trotzdem gab es einen Zeitpunkt, ab dem ich mich quasi zugehörig zum Krypto-Universum fühlte. Es war der Zeitpunkt, als mir die Aufbewahrung meiner privaten Schlüssel (private-keys) kein Kopfzerbrechen mehr bereiten sollte.

Eine sichere Aufbewahrung der Private-keys ist nicht so einfach wie es zunächst erscheinen mag. Coins (virtuelles “Geld” bzw. Münzen) lassen sich recht einfach auf einem Exchange (Krypto-Börse) erwerben und werden dort dem eigenen Konto gutgeschrieben. Jedoch sollte man seine Coins nicht langfristig auf Krypto-Börsen aufbewahren. Schon zu oft sind solche Börsen Gegenstand “digitaler Raubzüge” geworden, und so mancher Kunde hat dadurch seine Guthaben verloren. Hierzu lassen sich typische Sprüche aus der Kryptowelt anführen, wie z.B. “not your keys, not your coins” oder “be your own bank”. Die Bedeutung all dieser Zitate werden einem erst bewusst, wenn man ausreichend Verständnis für die Bedeutung des Private-keys gesammelt hat. Dafür erfordert es aber eines minimalen Grundverständnisses für die Zusammenhänge auf der Blockchain. Es würde den Umfang dieses Berichts sprengen, um auf die gesamten Basics von Blockchain und Kryptowährungen einzugehen. Deshalb soll an dieser Stelle auf die zahlreich im Internet verfügbaren Quellen verwiesen werden.

Viel mehr möchte ich mit diesem Bericht auf die Alleinstellungsmerkmale von Particl eingehen. So verwendet Particl nämlich die gleiche Code-Basis wie Bitcoin (BTC) und wird auch fortwährend dahingehend aktualisiert. Das heißt, weißt du wie die Blockchain von BTC funktioniert, dann weißt du auch wie Particls öffentliche Adressen (public addresses) funktionieren. Man wird also wenig Probleme haben sich in Particls öffentlicher Blockchain zurechtzufinden. Oder anders ausgedrückt, kennst du dich mit Particl aus, dann hast du dich auch schnell in Bitcoin eingearbeitet. Natürlich gibt es zu Bitcoin viel mehr Literatur und auf Youtube findet man vielerlei Beiträge dazu. Aber Particl hat einen Vorteil, den man bei Bitcoin wohl nicht mehr finden wird. Die Blockchain ist nämlich nahezu leer, zumindest bisweilen noch ;-)

Particl Proof of Stake (PPoS)

Der Coin von Particl nennt sich PART und ist ein sogenannter Utility-Token. Der PART Coin wird eingesetzt um bestimmte Aufgaben, in diesem Fall vertrauliche Transaktionen, tätigen zu können. Part ist primär zwar nicht als Wertaufbewahrungsmittel (Store of Value) vorgesehen, wird aber von vielen Particl Nutzern aufgrund seiner jährlichen 2 % Staking-Erträge, eine Art Verzinsung, auch zur Wertaufbewahrung eingesetzt.

Während Bitcoin sein Netzwerk über einen notwendigen Proof of Work Konsens (PoW) absichert, kommt bei Particl ein sogenannter Proof of Stake Konsens (PoS) zum Einsatz. Dazu wurde die dritte Version von PoS (PoSv3), durch Cold-Staking zum sogenannten Particl Proof of Stake Konsens (PPoS) erweitert. Während der PoW-Konsens rechen- und energieintensiv ist, wird bei PoS lediglich ein Bruchteil der Rechenleistung benötigt. Der PoS-Konsens ist “neuer”, dafür aber noch weniger gut erforscht.

Bitcoin hat für sich den Anspruch digitales Gold darzustellen. Dafür muss das Bitcoin-Netzwerk entsprechend abgesichert sein. Dies wird dadurch erreicht, dass zum Erstellen von Blöcken Arbeit verrichtet werden muss. Es ist dabei nicht möglich, sich auf vormals Erreichtem “auszuruhen”. Anders beim PoS-Konsens. PoS ist weniger rechenintensiv und dadurch ressourcenschonender. PoS basiert auf dem Vertrauen in die Stakeholder (Anteils-Besitzer). Prinzipiell besteht jedoch die Gefahr, dass einzelne Stakeholder über einen gewissen Zeitraum die Mehrheit der Anteile (Coins) erwerben, um damit auf das Netzwerk bestimmenden Einfluss ausüben zu können. Da aber sowohl Bitcoin, als auch Particl über einen öffentlich einsehbaren “Ledger” (Verzeichnis in dem alle öffentlichen Transaktionen aufgelistet sind) verfügen, ließe sich eine solche 51%-Attacke recht einfach erkennen und gegebenenfalls mit Gegenmaßnahmen beantworten.

Das teure PoW

Während PoW unbestreitbar seine Vorteile besitzt solange die Blockchain über die mit Abstand höchste Hashing-Power (Rechenleistung) verfügt, so hat PoW den Nachteil, dass die Hashing-Power “eingekauft” werden muss. Die sogenannten “Miner” stellen ihre Rechenleistung nicht freiwillig zur Verfügung. Diese wollen für ihren Rechenaufwand entsprechend entlohnt werden. Dies geschieht bei Bitcoin derzeit noch mit der sogenannten Coinbase-Transaktion, bei der neue Bitcoins “geschürft” bzw. erzeugt werden. Da dieser Ertrag aber über die Jahre immer weniger werden wird (der Erschaffer von Bitcoin hat dies so vorgesehen und fest in das ausführbare Protokoll geschrieben), sind die Miner darauf angewiesen, für jede Transaktion Gebühren zu erheben. Wie auf einem Marktplatz treten die Transaktionen zueinander in Konkurrenz. Jede Transaktion möchte schnellstmöglich einen Platz im nächsten zu erzeugenden Block ergattern, um in die Blockchain aufgenommen zu werden. Ein Block verfügt über ca. 1 MB Speicherplatz. Sind mehr Transaktionen vorhanden als in einem Block Platz haben, dann wird typischerweise jenen Transaktionen Vorrang gewährt, welche die höchsten Gebühren je aufzuwendendem Speicherplatz versprechen. Durch den hohen Andrang an Bitcoin-Transaktionen, ist es in der Vergangenheit durchaus vorgekommen, dass Transaktionen mehrere Stunden oder sogar Tage auf deren Aufnahme in einen Block warten mussten.

Solche Befürchtungen muss man auf der Particl-Blockchain (derzeit) nicht haben. Particl verfügt über doppelt so große Blöcke (2 MB) und im Schnitt werden auch nicht wie bei Bitcoin alle 10 Minuten, sondern alle 2 Minuten neue Blöcke an die längste Kette (Chain) angehängt. Auch die Schwierigkeit einen Block zu generieren, wird durch den PoS-Konsens verringert. Dadurch können Transaktionen schneller und günstiger als bei Bitcoin in die Blockchain aufgenommen werden.

Block-Explorer bilden die Blockchain ab

Wer sich dies zum Verständnis genauer anschauen möchte, der sei auf einen Block-Explorer, wie z.B. cryptoID oder insight, verwiesen. Auf solch einem Block-Explorer lässt sich sehr genau nachvollziehen, von welcher bzw. welchen Adressen, welche Beträge wiederum an welche Adressen weitergesendet wurden. Jeder der bereits Coins besitzt, verfügt über eine “Geldbörse” (Wallet), auf welcher die Schlüssel (private/public keys) gespeichert sind. Nur wer die Schlüssel besitzt, kann die Besitzverhältnisse der Coins auf der Blockchain verändern und hat dadurch die Möglichkeit auf die Coins zuzugreifen. Deshalb ist eine sorgfältige Aufbewahrung der Schlüssel bzw. des SEEDs so wichtig.

Wer jetzt also erste Transaktionen versenden und nachverfolgen möchte, der ist bei Particl genau richtig. Die geringen Transaktionskosten ermöglichen z.B. auch Kleinstbeträge von wenigen Cent kostengünstig zu versenden. Doch auch hier gilt ebenso wie bei Bitcoin, prinzipiell ist alles auf der Blockchain nachvollziehbar. Zwar weiß keiner so recht welche Adressen welchem Eigentümer genau zuzuordnen sind, aber mittels Chain-Analyse lassen sich auf der öffentlichen Blockchain die Eigentümer ggf. noch weit zurückverfolgen.

KYC löst die Anonymität auf

Nehmen wir mal an, Max Maier hat sich bei einem Exchange eine gewisse Menge Bitcoin gekauft. Dabei hat er sich gemäß Know-Your-Customer (KYC) Richtlinien registrieren und seine Identität angeben müssen. Sobald er nun seine Bitcoins von dem Exchange an seine private Wallet weitersendet, und anschließend zusammen mit seinen bisher in der Wallet aufbewahrten Coins ausgibt, weiß jeder der Rückschluss auf die Walletinhaberschaft machen kann, wie viele Coins Herr Maier zuvor schon in seiner Wallet besessen hat. Dies liegt daran, dass auf der Blockchain öffentlich einsehbar ist, eben z.B. mittels eines Block-Explorers, dass die von Herrn Maier neu gekauften Bitcoins zusammen mit seinen bisherigen Bitcoins gemeinsam als “Input” an eine neue gemeinsame Bitcoin-Adresse gesendet wurden.

Diese Transparenz auf der Bitcoin-Blockchain ist Segen und Fluch zugleich. So lässt sich jederzeit feststellen welche Coins wann und auf welcher Adresse “geschürft” bzw. erzeugt wurden. Es lässt sich auch feststellen, ob durch irgendeinen Fehler im Bitcoin-Protokoll bereits zu viele Bitcoins erzeugt wurden. Selbst nach Jahren lässt sich lückenlos rückverfolgen welcher Coin wann von welcher Absender-Adresse an welche Empfänger-Adresse geschickt wurde. Prinzipiell ein Traum für jeden Überwachungsstaat bzw. jede Steuerverfolgungsbehörde, sofern immer wieder einzelne Adressen zweifelsfrei bestimmten Identitäten zugeordnet werden können.

Bitcoins fehlende Fungibilität

Doch die Bitcoin-Entwicklergemeinde schlief nicht und hat sich dahingehend etwas einfallen lassen. Mittels des sogenannten Coinjoin-Verfahrens werden viele ähnliche Transaktionen erzeugt, die alle die gleiche Menge an Bitcoin übersenden. Diese “ähnlichen” Transaktionen werden dann in einen Topf geworfen und ordentlich durchmischt. Vereinfacht ausgedrückt, es bekommt jeder wieder seinen ihm zustehenden Betrag zurück, allerdings zusammengesetzt aus vielen unterschiedlichen Absender-Adressen. So kann anschließend niemand mehr genau bestimmen, welcher Coin letztendlich bei welcher Adresse gelandet ist. Die Kryptowährung Dash hat sich dieses Verfahren zu Nutze gemacht und bietet diese “Anonymisierungstechnik” bereits auf Protokollebene an (PrivateSend).

Da Bitcoin über keine native Anonymisierungstechnik verfügt, ist man zur Anonymisierung von Bitcoins auf externe Dienstleister, sogenannte “Mixer”, angewiesen. Diese Mixer sind unter Umständen mit Vorsicht zu genießen. Zum einen verlangen diese Gebühren, zum anderen weiß man nicht mit wem man seine Coins tauscht bzw. zusammenlegt. Es hat durchaus schon Fälle gegeben, bei denen Coins aus vormals illegalen Geschäften “gewaschen” werden sollten. Solche Coins sind mitunter auf sogenannten “Blacklists” vermerkt. Sollte man selbst in den Besitz solcher blacklisted Coins kommen, kann es unter Umständen zu Probleme führen, falls diese wieder auf einer Exchange eingetauscht werden sollen. Man spricht dabei von der fehlenden Fungibilität Bitcoins. Das soll heißen, dass abhängig von der Vergangenheit eines Bitcoins über dessen Wert und Nutzen entschieden werden kann.

Bitcoin bietet daher von seinem Ursprung her keine Anonymität. Da man jedoch von der reinen Bitcoin-Adressen ausgehend nicht unmittelbar auf eine zugehörige Identität schließen kann, spricht man zumindest noch von einer vorliegenden Pseudonymität.

Privacy-Coins, wie ein Phönix aus der Asche

Mit Coinjoin ist die Entwicklung jedoch nicht stehengeblieben. Mittlerweile gibt es mehrere Kryptowährungen, welche alle ihre eigene Form der Anonymisierung (Privacy-Technologie) umzusetzen versuchen. Eine der Technologien nennt sich Mimblewimble. Sie kommt z.B. bei den Coins “Grin” oder “Beam” zum Tragen. Andere Projekte nutzen sogenannte Zero-Knowledge-Proofs um die Herkunft ihrer Coins zu verschleiern, so z.B. Zcash oder Zcoin. Der etablierteste Privacy-Coin ist allerdings Monero. Dieser basiert unter anderem auf den sogenannten Ring Confidential Transactions (RingCT). Monero ist als Kryptowährung eines der ältesten und umtriebigsten Privacy-Projekte. Monero beruht auf dem CryptoNote Whitepaper und hat mit Bitcoin kaum Gemeinsamkeiten. Im Gegensatz zu vielen anderen Privacy-Coins ist bei Monero die Anonymisierung fester Bestandteil des Protokolls. Das heißt, kein Nutzer hat die Möglichkeit auf die Anonymisierung zu verzichten (“privacy by default”), selbst wenn die Transaktionen dadurch umfangreicher und rechenintensiver ausfallen, als dies z.B. bei Bitcoin der Fall ist.

RingCT erklärt am Beispiel XMR (Monero)

Monero gebührt auch der zweifelhafte Ruhm, als einer der “angesehensten” Coins im Darknet zu gelten. Während im Darknet früher Bitcoin das Zahlungsmittel der ersten Wahl darstellte, erfährt aktuell Monero eine immer größere Bedeutung. Selbst Strafverfolger mussten unlängst eingestehen, dass Monero-Transaktionen, sofern sie auch noch über das TOR-Netzwerk ausgeführt wurden, kaum nachzuverfolgen sind.

Durch seine Festlegung auf höchste Anonymität, hat Monero aber auch mit einigen Nachteilen zu kämpfen. Durch die eigene CryptoNote-Implementierung, lässt sich Monero nicht ohne weiteres in andere Anwendungen integrieren. Auch ist es quasi unmöglich zu überprüfen, ob die Anzahl vorhandener Coins noch mit der theoretisch vorherbestimmten Anzahl übereinstimmt, oder ob evtl. ein “Inflation Bug” zusätzliche Coins, quasi aus dem Nichts (“out of thin air”), erzeugt hat.

Particl mit RingCT und Bulletproofs

So, warum jetzt dieser lange Ausritt in die Technologie der Privacy Coins? Ganz einfach, auch Particl gehört zu dieser Gattung. Obwohl Particl seine Code-Basis stets an die von Bitcoin anpasst, bietet Particl zusätzlich zu den öffentlich einsehbaren Transaktionen, auch die Möglichkeit seine Coins auf Protokollebene anonymisieren zu lassen. Es wird also kein Drittanbieter, wie z.B. ein Mixer, benötigt. Als Anonymisierungstechnologie wird analog zu Monero ebenfalls RingCT eingesetzt. Dies bietet bei ausreichend großer Transaktionsanzahl einen guten Schutz der eigenen Privatsphäre (Traceability, Linkability, Confidentiality). Dabei fallen lediglich geringfügig höhere Transaktionsgebühren an, die durch moderat gestiegene Transaktionsgrößen (“Bulletproofs”) bedingt sind.

Meine Daten gehören mir

Aber wofür brauche ich Privatsphäre wenn ich nicht im Darknet einkaufe?

Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Prinzipiell spricht nichts dagegen seine persönlichen Daten mit anderen zu teilen. Jeder hat das Recht selbst darüber zu bestimmen, wem er seine persönlichen Daten bewusst anvertraut. Doch dabei kommt dem Wort “bewusst” eine entscheidende Bedeutung zu.

Wer ließt sich gern die gesamten AGBs von verschiedenen Social Media Plattformen durch? Wer ist sich jederzeit im Klaren darüber, dass mit jeder Kartenzahlung unter Umständen nicht nur der Betrag meines Einkaufs, sondern auch der gekaufte Artikel, mein Standort, meine Vorlieben oder meine Gewohnheiten preisgegeben werden. Genau so wie man bei einem Bitcoin alle Transaktionen bis zu dessen „Geburt“ bzw. bis zu dessen Coinbase-Transaktion zurückverfolgen kann, kann man anhand von EC- oder Kreditkartenzahlungen die Zahlungshistorie eines jeden Kunden offenlegen.

Big Brother is watching you

In den letzten Jahren ist das Zusammenführen großer Datenmengen (Big Data) durch die zunehmende Vernetzung einfacher geworden. Noch ist die Zahlungshistorie einzelner Personen meist über verschiedenste Finanzdienstleister verteilt. Bei Barzahlungen lässt sie sich noch immer so gut wie überhaupt nicht nachvollziehen. Aller Voraussicht nach wird sich dies in naher Zukunft jedoch ändern. Bar-Zahlungen werden wahrscheinlich sehr stark eingeschränkt, wenn nicht sogar vollständig verboten werden. Zentralbanken werden im Gegenzug sogenannte digitale Zentralbankwährungen (CDBCs) einführen. Diese sind zwar mit einer gewissen Anonymität bzw. Pseudonymität ausgestattet, jedoch dadurch eingeschränkt, dass den Zentralbanken die ultimative Entscheidungsbefugnis darüber verbleibt, wer, welche Einträge auf dem zentralen Ledger (nämlich dem Verzeichnis der CDBC-Transaktionen) vornehmen darf.

In letzter Konsequenz könnte die Zentralbank zur Durchsetzung von z.B. Sanktionen, jegliche digitalen Geldbeträge von ausgewählten Adressen einziehen. Während bisher Konten von unerwünschten Personen eingefroren bzw. komplette Staaten vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen werden konnten, blieb es den Staaten bisher verwehrt den Zahlungsverkehr mittels Bargeld in ähnlicher Weise zu kontrollieren. Vor diesem Hintergrund sollte es nicht wundern, wenn ein Großteil der illegalen und strafbaren Handlungen noch immer mit Bargeld, z.T. mittels legendärer Geldkoffer, durchgeführt wird.

Die Regulierung der Stable Coins beginnt

Mit dem absehbaren Verlust von Bargeld als relevantem Zahlungsmittel, zumindest bei größeren Geldbeträgen, stellt sich die Frage welche Zahlungsform das Bargeld ersetzen wird. Digitale Zentralbankwährungen sind noch weitestgehend im Entwicklungsstadium. Jedoch stehen private bzw. kommerzielle Digitalwährungen bereits in den Startlöchern, z.B. Facebooks Währung “Libra”. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich diese digitalen Währungen unter Einhaltung zentraler regulatorischer Auflagen etablieren werden. Gemeinsam mit CDBCs verschiedenster Staaten werden diese zukünftig an Krypto-Börsen gehandelt und in Sekundenbruchteilen in andere Coins umgetauscht werden.

Eine der spannendsten Fragen wird aber bleiben. Werden wir zukünftig auch Privacy-Coins wie Monero, Zcash oder Grin auf solchen Krypto-Börsen gelistet finden? Voraussichtlich wird dies sehr stark vom regulatorischen Umfeld und dem Sitz der jeweiligen Krypto-Börse abhängen. Es ist kaum anzunehmen, dass sich eine einheitliche Regulierung weltweit wird durchsetzen können. Abseits der etablierten Kryptobörsen, werden Privacy-Coins also stets eine gewisse Rolle spielen. Abhängig vom jeweiligen politischen Zugeständnis an Anonymität mal eine größere und mal eine kleinere Rolle.

Particl bekommt “anon coins”

Von wo die Privacy-Coins wahrscheinlich nie verschwinden werden, ist aus dem Darknet. Es ist der Bereich des Internets an den die Nutzer aus verschiedensten Gründen den höchsten Anspruch an Anonymität und Privatsphäre stellen.

Wie bereits beschrieben ist Particl auf seinem öffentlichen Ledger (“public coins”) sehr eng an Bitcoin angelehnt. Transaktionen von “public coins” lassen sich analog zu Bitcoin rückverfolgen und lückenlos nachvollziehen. Dadurch ist gewährleistet, dass keine zusätzlichen Coins “out of thin air” geschürft werden. Gleichzeitig, bietet es dessen Nutzern die Möglichkeit, auf Protokollebene und ohne Einschaltung Dritter, seine Coins zu anonymisieren (“anon coins”). Auch mit diesen anonymisierten Coins lassen sich Transaktionen durchführen. Diese Transaktionen sind allerdings, ähnlich wie bei Monero, nur sehr eingeschränkt auf der Blockchain auswertbar. Durch diese anonymisierten “anon coins” verringert sich damit die Anzahl der auf der Particl-Blockchain sichtbaren “public coins”.

Damit stellt sich die Frage, warum nicht alle Part-Coins in “anon coins” umgewandelt und “by default” als anonyme Transaktionen gehandhabt werden. Darüber scheiden sich die Geister. Für einen “eingefleischten” Monero-User stünde ohne weiteres fest, nur noch “anon coins” zu verwenden. Für jemanden der gewohnt ist mit Bitcoin umzugehen, für den sind die beschriebenen “public coins” ausreichend.

Alternativ zu “anon coins” lassen sich verbesserte Privacy-Eigenschaften auch durch 2nd-Layer Lösungen, wie z.B. Lightning, erzielen. Während Lightning oder Atomic Swaps sich durchaus mittels “public coins” realisieren lassen, wären “anon coins” nicht dafür geeignet. Auch lassen sich Mitbestimmungsrechte, wie z.B. Abstimmungen (Voting / Governance) oder das Erstellen und Anhängen neuer Blöcke (Staking), nur mittels “public coins” kontrolliert wahrnehmen.

Trotz ihres erhöhten Speicherplatzbedarfs, fallen für Particls “anon coins” kaum höhere Transaktionsgebühren an. Deren Gebühren sind noch immer um Größenordnungen günstiger als eine typische Transaktion auf der Bitcoin-Blockchain. Derzeit ist auch nicht absehbar, dass anonymisierte Particl-Transaktionen jemals so teuer werden könnten, wie eine derzeit durchschnittliche Bitcoin-Transaktion.

Evolution macht auch vor Zahlungssytemen nicht halt

Da beim Online-Shopping der Einkauf mit Bargeld eine vernachlässigbare Rolle spielt, gibt es dort kaum Zahlungsformen die einen hohen Schutz der Privatsphäre gewährleisten. Egal ob mit EC- oder Kreditkarte, Paypal, Lastschrift oder Rechnung bezahlt wird, stets bleiben Einkäufe einzelnen Personen bzw. Identitäten direkt zuordenbar. Das zeigt sich auch in Hong Kong, wo regierungskritische Demonstranten ihre Bus-Tickets wieder mit Bargeld am Automaten bezahlen, anstelle wie üblich bargeldlos. Es lässt sich auch kaum noch vermeiden, dass Videoüberwachung wesentlich zur Deanonymisierung im öffentlichen Raum beisteuert. Wir sollten uns genau überlegen, ob wir auch noch “freiwillig” Informationen über unser Einkaufsverhalten oder unsere häuslichen Gewohnheiten an Dritte weitergeben wollen.

Um bei seinem Einkaufsverhalten möglichst wenig Informationen preiszugeben, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Erinnern wir uns an die Zeit als man noch seine Katalogbestellkarten per Post verschicken musste. Prinzipiell hätte jeder Postzusteller die Möglichkeit die persönlichen Bestelldaten zu lesen. Durch Automatisierung, Digitalisierung und Schrifterkennung wäre es heutzutage möglich, sämtlichen “offenen” postalischen Schriftverkehr einzuscannen und zentral auszuwerten. Es gibt aber eine einfache Abhilfe dazu, nämlich den Briefumschlag. Ähnlich erging es bei der Einführung des Internets. Zunächst wurde jeder Aufruf von Internetseiten über HTTP (Hypertext Transfer Protocol) unverschlüsselt übertragen. Durch Kontrolle zentraler Netzwerkknoten ließ sich das Online-Verhalten einzelner IP-Adressen (User) recht einfach überwachen. Auch das Registrieren und Übermitteln von Passwörtern wäre damit sinnlos gewesen. Aus diesen Gründen hat man HTTP um einen Verschlüsselungsmechanismus ergänzt und zu dem heute bekannten HTTPS weiterentwickelt.

Analog dazu verläuft die Entwicklung bei Zahlungssystemen. Das ursprüngliche Bargeld ist durch seine Fungibilität und durch seinen physischen Besitz sehr anonym und nur bedingt regulierbar. Prinzipiell ist es seine Aufgabe das physische Gold in eine einfacher zu handhabende Form von Tauschmittel zu überführen. Leider ist mit Aufgabe des Goldstandards dieser entscheidende Effekt verloren gegangen und auch der physische Transfer von Münzen oder Geldscheinen ist seit der flächendeckenden Einführung von Mobilfunk und Internet nicht mehr zeitgemäß. Entsprechend musste, oder besser konnte, eine digitale Form des Zahlungsverkehrs eingeführt werden.

Giralgeld wird dezentral …

Die naheliegendste Lösung war die Einführung des Giralgeldes. Banken übernehmen die Aufgabe jedermanns persönlichen digitalen “Geldbeutel” (Bankkonto) zu führen. Damit es zu keinen Verwechslungen kommt, muss sich jeder Kontoinhaber identifizieren und bekommt ein eindeutiges Konto aus Bankleitzahl und Kontonummer zugewiesen. Die Banken überwachen dabei den Zahlungsverkehr, z.B. dass kein Unberechtigter Überweisungen von einem fremden Konto ausführen kann.

Mit dem Aufkommen von Bitcoin wurde diese Verantwortung in die Hände des jeweiligen Benutzers bzw. Konto- oder Wallet-Inhabers gelegt. Jeder Besitzer eines Wallets ist nun für die Überwachung des Wallet- bzw. Kontozugriffs selbst verantwortlich. Dazu muss sichergestellt werden, dass nur der tatsächliche Eigentümer des Wallets Zugriff auf den private key besitzen kann. Diese Aufgabe ist, wie ich anfangs bereits andeutete, keineswegs trivial. Einerseits gilt es den private key vor Verlust zu bewahren, andererseits sollte er auch nicht beliebig oft vervielfältigt werden. Es gilt unter allen Umständen zu vermeiden, dass der private key unfreiwillig Dritten in die Hände gelangen kann.

… die Blockchain wird anonym

Bitcoin verwendet eine, oder noch besser mehrere, ja sogar unvorstellbar viele eindeutig zuweisbare Adressen (public keys). Diese public keys sind jeweils über den zugehörigen private key “abgesichert”. Man entschied sich bei der Gestaltung des public keys für einen SHA-256 Hash. Wie man leicht nachvollziehen kann, wäre “Max-Maier” als Empfänger-Adresse alles andere als eindeutig gewesen.

Durch die bei Privacy-Coins ergänzend eingeführten Anonymisierungs-Methoden, kann man die Transaktionen zwischen Sender- und Empfänger-Adressen nun verschleiern. Dabei erscheinen gerade die bei Particl angewandten Anonymisierungs-Methoden, wie Confidential Transaktions und RingCT, als mit am erfolgversprechendsten.

Shoppen ist mehr als nur bezahlen

Was bedeutet dies aber für meine Privatsphäre bei Einkäufen im Internet? Zunächst muss man beachten, dass die eigenen Kommunikationswege verschlüsselt sind. Das heißt, man verwendet HTTPS was bei den meisten Shopping-Portalen ohnehin Standard ist. Des weiteren sollte man auch seine IP-Adresse verbergen. Für wenige Euro pro Monat gibt es dafür sogenannte VPN-Dienste. Dadurch ist die Kommunikation mit dem Shopping Portal geschützt vor dem Einblick Dritter, wie z.B. dem Internetprovider.

Als letztes stellt sich die Frage, wie vertrauenswürdig der Betreiber des Shopping-Portals ist, z.B. Amazon oder ebay. Der Betreiber stellt die notwendige zentrale Stelle zur Vermittlung von Angebot und Nachfrage dar. Auch wenn die Portalbetreiber einer gewissen regulatorischen Aufsicht unterliegen, so gelangen sie doch unweigerlich in den Besitz von ökonomisch verwertbaren Kunden- und Nutzerdaten. Dies können Verkaufsstatistiken, Nutzerverhalten, und vieles mehr sein. Diese Informationen lassen sich oftmals gewinnbringend verwerten, was in aller Regel zum Nachteil der Verkäufer und ohne der Kenntnis der jeweiligen Käufer geschieht.

SWR-Doku: Das System Amazon

Particl und sein Marktplatz

Ideal wäre es, wenn ein direkter Kontakt zwischen Anbieter und Käufer hergestellt werden könnte. Auf solchen P2P-Handelsplattformen sollten die Zahlungsabwicklungen möglichst anonym und ohne Einsicht bzw. Nachverfolgbarkeit durch Dritte gestaltet werden. Dadurch wäre ein Marktplatz mit einem sehr hohen Schutz der eigenen Privatsphäre möglich.

Womit wir wieder bei Particl und seiner ersten dezentralen App angelangt wären. Diese erste App ist ein „anonymer“ P2P-Marktplatz bei dem Verkäufer und Käufer direkt und ohne Vermittler in Handelsbeziehungen treten können. Käufer und Verkäufer bestimmen selbst welche Informationen sie preisgeben. Dritten wird durch kryptographische Methoden sämtliche Einsicht in deren Kommunikation verwehrt, da die auszutauschenden Informationen verschlüsselt auf einem DSN (data storage network) abgelegt werden. Zahlungsvorgänge können ausschließlich über die anonymisierten “anon coins” von Particl vorgenommen werden.

Warum nicht Monero & Co.?

Wie bereits aufgeführt, sind Particl’s “anon coins” nicht die einzig verfügbaren Privacy-Coins. Prinzipiell könnten Käufer dem Verkäufer auch den Kaufpreis in Monero, Zcash oder Dash begleichen. Dabei stellt sich jedoch die Frage, wer von beiden Parteien in finanzielle Vorleistung zu gehen hat. Übersendet der Verkäufer zunächst die Ware und erhält dann vom Käufer den Kaufpreis, oder übersendet der Käufer den Kaufpreis und erhält darauf hin die Ware zugesandt.

In beiden Fällen besteht die Gefahr, dass derjenige der in finanzielle Vorleistung geht von der Gegenseite nicht die versprochene Gegenleistung erhält. Abhilfe schafft in diesen Fällen eine Art Pfand welches für die Dauer des Erfüllungsgeschäfts auf einem Treuhandkonto hinterlegt wird. Das heißt, sowohl Käufer wie Verkäufer müssen vor Abschluss des Verpflichtungsgeschäfts eine gewisse Anzahl an Coins als Pfand hinterlegen. Und jetzt wichtig, diese Coins dürfen keine anonymisierten Coins sein!

Handlungsabfolge bei einer P2P-Handelsbeziehung mit Treuhandkonto (escrow)

Treuhandkonto braucht “blind coins”

Durch die bei den “anon coins” angewandte Anonymisierungstechnik lassen sich leider keine Smart Contract erstellen. Smart Contracts sind allerdings erforderlich, um eine Treuhandfunktion (two-party escrow) zwischen Käufer und Verkäufer auf der Particl Blockchain abzubilden. Deshalb müssen die bei der Kaufabwicklung eingesetzten “anon coins” zunächst in sogenannte Particl “blind coins” umgetauscht werden.

Um im Smart Contract festzulegen, welcher Partei nach erfolgreicher Erfüllung des Kaufvertrags welche Coins aus dem Treuhandkonto (escrow) wieder zustehen, müssen Multi-Signaturen mit sichtbarer Sender- und Empfänger-Adresse möglich sein. Dies erfolgt bei den “blind coins” durch sogenannte Confidential Transactions (CT). Bei Confidential Transactions wird lediglich die Anzahl der zu transferierenden Coins verschleiert, aber die Sender- und Empfänger-Adressen sichtbar belassen. Aus diesem Grund bietet Particl neben “public” und “anon” Coins, auch noch diesen dritten Coin-Status “blind coins” an. Einen Überblick zu den drei Transaktions-Typen findet man auf dem Particl Wiki unter “Multi-state privacy

Indem der Käufer zunächst “anon coins” ausgibt, welche dann in “blind coins” umgewandelt werden, lässt sich auch mit den Sender- und Empfänger-Adressen der “blind coins” auf keine Identität des Käufers rückschließen. Der Käufer muss deshalb vor dem Bezahlvorgang eine ausreichende Menge an “public coins” in “anon coins” umgewandelt haben, damit die Bezahl- bzw. Treuhand-Funktion gestartet werden kann.

Ein Coin mit drei Status

Wenn man also eine Blockchain betreiben möchte, bei der der Coin-Supply überprüfbar bleibt und bei der man sich technologisch möglichst kompatibel mit der Bitcoin Blockchain weiterentwickeln möchte, dann braucht man für seine Coins einen öffentlichen Status, z.B. “public coins”. Möchte man Transaktionen und Bezahlvorgänge ermöglichen, bei denen weder Betrag noch Sender- oder Empfängeradresse öffentlich sichtbar sein dürfen, dann benötigt man “anon coins”. Und möchte man die bereits anonymen Bezahlvorgänge noch durch einen möglichst anonymen Smart Contract absichern, z.B. mit Hilfe eines Treuhandkontos, dann braucht man so etwas wie “blind coins”.

Public, Blind und Anon Coin Status

Eine solche Implementierung privater Transaktionen, mit zusätzlich angegliedertem P2P-Marktplatz, ist bisweilen einzigartig. Durch die enge Anlehnung an die Bitcoin Code-Basis, z.B. durch die Unterstützung von SegWit, können auch Transaktionen mittels Lightning realisiert werden. Gerade die jüngsten Fortschritte bei 2nd-Layer-Lösungen, z.B. Lightning oder Tari, lassen auf eine weitergehende Integration quasi-anonymer Transaktionen hoffen. 2nd-Layer-Lösungen und “Atomic Swaps” können entscheidend dazu beitragen, weiteren “Non-Privacy”-Kryptowährungen die Anbindung an den anonymen Particl Marktplatz zu ermöglichen (Krypto-Agnostizismus).

Particl ist einzigartig

Während der Zeit in der ich das Particl-Projekt interessiert begleite, habe ich die Einführung der Alpha- und Beta-Versionen des Marktplatzes miterlebt. Wie bei Projektmanagement häufig vorkommend, dauerte die Umsetzung und Realisierung vieler Features oft etwas länger als ursprünglich erhofft. Trotz allem, ist mit dem Marktplatz eine erste praktikable und funktionelle dezentrale Anwendung auf der Particl-Blockchain entstanden.

Nach meinem Empfinden, ist Particl eines der wenigen Krypto-Projekte, welches eine bereits real nutzenstiftende Anwendungen für ihre Nutzer anbietet. Auch viele andere Krypto-Projekte verfügen über spannende und vielversprechende White-Papers, aber häufig ist deren Nutzen noch eher theoretischer Natur.

Ebay, Amazon, Particl

Über die zukünftige Entwicklung des Particl-Marktplatzes, und in wie Fern das Konzept eines “Treuhandkontos” für Bezahlvorgänge angenommen wird, lässt sich nur spekulieren. Jedoch lässt alleine dessen Realisierung und dessen Funktionalität auf weitere potentielle Anwendungen hoffen. Sobald die talentierte und hoch motivierte Entwicklergemeinde ihr geplantes Software Development Kit (SDK) fertiggestellt haben sollte, nimmt ggf. auch die Anzahl an “freien” Particl Entwicklern bzw. Programmierern zu. Wer Interesse an Programmierung und Blockchain-Technologie mitbringt, der findet im Particl-Projekt interessante und herausfordernde Aufgaben.

Wie für viele Krypto-Projekte üblich ist auch Particl ein Open Source Projekt und die Repositories können auf Github eingesehen werden.

Aktivitäten der Community

Die Social Media Aktivitäten der Particl Community verteilen sich über verschiedene Chat Anbieter (Discord, Telegram, Riot). Die jeweiligen Nachrichten werden über einen programmierten Bot (“Rutherford”) weitergeleitet. So können Nachrichten die z.B. auf Telegram geschrieben und abgesandt wurden, auch in Discord oder Riot gelesen werden. Außerdem gibt es ein Community-Forum, bei dem sich die Mitglieder zu bestimmten Themen austauschen und organisieren. So werden dort Testkäufe und -verkäufe auf den neuen Marktplatz-Releases koordiniert um eventuelle Bugs und Verbesserungsvorschläge an die Entwickler rückmelden zu können. Wer Lust und Zeit hat den Particl Marktplatz in einer Testumgebung kennenzulernen ist jederzeit herzlich dazu eingeladen.

Die ersten Schritte

Die Particl-Community ist derzeit noch recht “überschaubar”, aber dadurch erhält man auch schnell und unkompliziert Kontakt mit den Entwicklern bzw. den “offiziellen” Team-Mitgliedern. Wer möchte kann sich jetzt bereits die Particl Desktop-Anwendung herunterladen und installieren.

Nach Synchronisierung der Blockchain können dort Part-Coins, z.B. gegen BTC, erworben werden. Diese erworbenen “public coins” müssen zunächst in “anon coins” umgewandelt werden, um anschließend auf dem Marktplatz Bestellungen tätigen zu können. Am besten ihr schaut euch zuvor über einen Web-Viewer die aktuellen Angebote an. Dazu müsst ihr noch nicht mal die App installieren. Selbstverständlich könnt ihr dort auch selbst eure Waren anbieten.

Falls gewünscht, kann jeder Anbieter einen oder mehrere “persönliche Marktplätze” (Storefronts) erstellen. Zu einem Storefront haben nur jene Kunden Zutritt, welche über den entsprechenden Schlüssel (Key bzw. Passwort) verfügen. Auf diese Weise lassen sich Waren innerhalb eines zuvor abgegrenzten Kunden- bzw. Verkäuferstamms anbieten.

Auf dem Particl Marktplatz mit Bitcoin einkaufen

Particl, be part of it

So, dies sind nun also die Gründe, weshalb ich mich schon seit 2018 für das Particl Projekt begeistere und nach wie vor unterstützenswert finde. Ich hoffe dieser Artikel konnte euch das Projekt etwas näher bringen. Solltet ihr noch Fragen haben oder Unterstützung bei der Installation bzw. im Umgang mit dem Particl Marktplatz benötigen, dann wendet euch einfach an die Particl-Community. Dort gibt es speziell einen “Support”–Chat-Kanal (auf englisch), oder wendet euch an die deutschsprachige Community. Es würde mich freuen wenn der/die eine oder andere ebenfalls Interesse an dem Projekt gefunden haben sollte. Vielleicht sieht/hört/schreibt man sich mal.

Überblick zum Particl Projekt und dessen Coin (englisch)

Auflistung verlinkter Artikel:

--

--