Ein Brief zum Erntedankfest
Liebe abundigai Leser_innen,
es ist Zeit, um zu feiern! In diesen Tagen feiern einige von uns das Erntedankfest. Es ist ein Fest, an dem man sich bewusst Zeit nimmt, um das letzte Jahr Revue passieren zu lassen. Es ist ein Fest, an dem man sich bewusst macht, welche Vielfalt an Nahrungsmitteln die Natur für uns Menschen bereitstellt. In der Landwirtschaft atmet man nach einem arbeitsreichen Sommer und Herbst durch und feiert die Erfolge und gemeisterten Herausforderung des Erntejahres. Es ist ein Fest, um die Dankbarkeit für die reiche Ernte auszudrücken.
Auch wir feiern heute! Vor über einem Jahr kamen wir, Lisa und Sarah, zusammen, um Visionen und Träume zu teilen. Im Gespräch war der Projektorganismus, die Mutter-Kartoffel und der Wunsch die Natur ins Büro zu holen. Wir haben beide eine große Leidenschaft für Prozesse und Projektmanagement, gleichzeitig sind wir fasziniert von der Natur, ihrer Kraft und ihrer Fülle.
Neben dieser Leidenschaft spüren wir aber auch, in unserem Umfeld sowie bei uns selbst, wie wir ständig getrieben sind, wir das Gefühl haben, es ist noch nicht wirklich genug, und dass obwohl wir viel arbeiten. Ein Projekt folgt dem anderen, Pausen muss man sich hart erkämpfen — gesellschaftsfähig sind sie noch nicht überall.
Wir stellten fest, dass wir so nicht unser Leben lang arbeiten wollen und können. Wir stellten die Hypothese auf, dass es muss doch auch einfacher, leichter und effektiver gehen kann. Und zwar nicht mit dem Anspruch, dann noch mehr abarbeiten zu können, sondern um ein Gefühl von “es ist genug, was ich tue” entstehen zu lassen, sich ganz legitim zurückzuziehen, zu reflektieren, um dann mit neuer Energie einen neuen Projektzyklus zu starten.
Und wer könnte uns darauf bessere Antworten geben, wenn nicht die große Meisterin die Natur selbst? Seit Abermilliarden Jahren folgt sie bestimmten Wirkungskreisläufen und Naturgesetze. Dadurch entsteht ein natürlicher Rhythmus, der das Schaffen von Schönheit, Fülle und Überfluss zur Folge hat. So diente uns die Natur seit einem Jahr als Vorbild für die Planung, die Umsetzung und das Weitertragen von Projekten. Fülle oder eben abundance, wollen wir in unseren Arbeitsalltag bringen.
Als weitere Inspiration diente uns ikigai. Der Begriff stammt aus dem Japanischen (生き甲斐) und bedeutet übersetzt in etwa „das, wofür es sich zu leben lohnt“. Was würde sich auf der Welt verändern, wenn wir alle mit dem, was wir für wirklich sinnvoll für unser Leben finden, genug haben würden? Um diese Frage zu erforschen und die eine oder andere Antwort darauf zu finden, haben wir im letzten Jahr Prototypen entwickelt und getestet, um die Kreisläufe aus der Natur ins Projektmanagement zu integrieren. So entstand abundigai. Eine Haltung, eine Praxis und ein Toolkit, um Projekte in Fülle zu planen, umzusetzen und weiterzutragen.
Heute feiern auch wir ein Erntedankfest und teilen mit Ihnen die Fülle, die wir das letzte Jahr kreiert haben. Begleiten Sie uns auf unserer Reise mit abundigai, denn pssst… Es ist genug Fülle für alle da.
Ihre abundiGUIDES,
Lisa und Sarah
Eine Einführung in die Haltung und Praxis von abundigai gibt es hier zu lesen.