“Hey Alex, was hast Du gelernt”?

Alex Nieschwietz
Ambiwhat
Published in
3 min readMar 20, 2020
  • Was hat dich überrascht?
    Zunächst global auf das Modul bezogen: Ehrlich gesagt hat mich am meisten überrascht, dass es Lösungen gibt. Damit meine ich: ich habe Leadership und Organisation als Mischung von Kunst, Gabe oder Glück gesehen. Damit meine ich beispielsweise, dass eine Person, die Leader ist, das zufällig kann, ihr Bauchgewühlt ist gut für die Führungsrolle. Diese Einschätzung hängt sehr wahrscheinlich damit zusammen wie in meiner Organisation Leader ausgewählt werden: im WDR herrscht das Senioritätsprinzip. Das heißt zugespitzt: man muss eigentlich nur lange genug da sein um irgendwann Führungskraft zu werden. Ich habe das Senioritätsprinzip aus meinen Bauchgefühl heraus immer für Quatsch gehalten, durch meine Lernreise, bin ich dafür aber auch mit guten Argumenten ausgestattet worden. Ich habe beispielsweise gelernt, dass es es ein Set von Werkzeugen gibt, die ein Leader beherrschen sollte, um effektiv zu führen. Eines davon beschreibe ich weiter unten, im Abschnitt “besonders inspirierend”.
    Und was mich ebenfalls nachdenklich gemacht hat, sind die Folgen der komplexen Welt für Leader. Ich habe aus dieser Session vor allem mitgenommen, dass die so genannte Veränderungsresilienz, also die Fähigkeit mit Unsicherheit umzugehen eine entscheidende Fähigkeit für den Leader von heute ist.
  • Welche Beziehung hattest du vorher zum Thema? Wie hat sich die Beziehung verändert?
    Ich hatte grundsätzlich nicht sehr viel Motivation dazu eine Leadership-Rolle anzustreben. Die meisten Führungskräfte mit denen ich in Kontakt gekommen bin, haben meine Motivation nicht gesteigert. Einige Beispiele: statt “mehrhändig” zu führen, bevorzugten sie eine bestimmte “Klasse” von Mitarbeitenden; oder noch schlimmer: ihre eigene Clique. Bisher fühlte ich nur, dass so ein Verhalten nicht gut ist. Jetzt habe ich auch noch handfeste Argumente dagegen: Wenn man die Potentiale, beispielsweise von mehreren Generationen im Unternehmen, nicht erkennt und ausnutzt, dann ist das am Ende sogar schlecht fürs Geschäft.
    Ich denke daher nachdem ich mich mit Leadership und Ambidextrie auseinander gesetzt habe, dass mein Wissen als Leader in meiner Organisation doch sehr hilfreich sein könnte.
  • Wie kannst du es in dein Unternehmen einbringen?
    Zunächst mit einem neuen Verständnis davon, dass -anders als ich bisher dachte- unsere Situation im WDR nicht so sehr anders ist, als von anderen Unternehmen. Mir geht weiterhin die Aussage nach, dass momentan vier Generationen im Arbeitsleben stehen. Wir haben all diese Generationen im Unternehmen. Diese zu managen ist möglich — und es würde das Unternehmen bereichern. Ich möchte Methoden, die ich im Modul gelernt habe nutzen, um die unterschiedlichen Potentiale von Mitarbeitenden offen zu legen und so zu nutzen, siehe nächster Punkt.
  • Welchen Inhalt fandest du besonders inspirierend?
    Besonders spannend fand ich die Lerninhalte, die sich um Persönlichkeitsanalyse und ihre Anwendung gedreht haben. Das Werkzeug Menschen nach “Persönlichkeitsfarben” zu unterteilen, hat mich am meisten beeindruckt. Wobei direkt ein erstes Learning gewesen ist, dass niemand eine Farbe “rein” darstellt. Es gibt immer Überschneidungen mit anderen Farben, einige Farben sind nur stärker ausgeprägt als andere. Dabei habe ich erst einmal gelernt welcher Persönlichkeitstyp ich bin (gelb), wo meine Stärken und Schwächen liegen. Das war alleine schon inspirierend. Noch spannender wurde es, als ich dadurch lernen konnte wo meine Entwicklungspotentiale liegen, bzw. wie ich von außen betrachtet werde. Am inspirierendsten wurde es allerdings, als mir klar wurde, dass das Wissen über die Persönlichkeit, wie sie motiviert werden können, wie sie Feedback empfangen für den Leader ein entscheidendes Kriterium sein kann um effektiv seine Mitarbeitenden zu führen. Ich habe seitdem den Gedanken, dass ich mit einem neuen Team auch Persönlichkeitsanalysen machen würde / möchte, damit im Team klar ist wie die jeweiligen Kolleg*innen gestrickt sind behandelt werden können.

--

--