Mein Freiwilligenprojekt in Tansania
Da ich mitbekommen habe, dass es einigen Leuten ähnlich wie mir geht, fand ich es eine gute Idee, einfach alles rund um meine Reise und meine Unterstützung des Kindergarten of Joy in Tansania runterzuschreiben, in der Hoffnung ein paar Gleichgesinnte zu inspirieren und euch Mut zu machen :-)
Wie alles begann…
Schon lange spiele ich mit dem Gedanken irgendwann ein soziales Projekt im Ausland zu unterstützen — doch wie es meistens so ist, bleibt es bei den Gedanken und es fehlt entweder an der Zeit, dem Geld oder es gibt andere Projekte die Vorrang haben. Doch wann ist es an der Zeit unsere Träume zu verwirklichen? Nachdem mich diese Frage in diesem Jahr immer wieder beschäftigt hat, war es an der Zeit einen meiner Träume endlich anzupacken. Doch wie sich herausstellt, ist es gar nicht so einfach sich ehrenamtlich im Ausland zu engagieren, da viele Organisationen einen Aufenthalt von einem bis sechs Monaten voraussetzen oder man viel Geld bezahlt, ohne das Gefühl zu haben, dass das Geld dem Projekt zu Gute kommt oder man dieses wirklich sinnvoll unterstützt.
Nach langer Recherche und vielen Punkten, an denen ich dachte, nie ein Projekt zu finden, hat mir eine Bekannte empfohlen, mal auf https://www.workaway.info/ zu schauen. Und hier passierte dann genau das Gegenteil — eine Flut an Projekten, die Freiwillige auf der ganzen Welt suchen, brach über mich hinein und warf ganz neue Fragen auf.
Wie finde ich das richtige Projekt?
Von Anfang an war für mich klar, dass ich mit Kindern arbeiten möchte, sodass für mich vor allem Schulen, Kindergärten oder Waisenhäuser in Frage kamen. Auf workaway gibt es hierfür hilfreiche Filter. Nachdem weltweit Projekte angeboten werden, war es für mich schwer, überhaupt festzulegen wo genau ich hin möchte. Ich habe mich dann auf Tansania, Kenya und Uganda fokussiert. Doch auch dort gibt es viele tolle Projekte, die eine Entscheidung schwer machen. Also habe ich als nächstes nach Projekten gesucht, die mehrere positive Bewertungen haben, sodass ich besser einschätzen konnte, was mich vor Ort erwartet. So habe ich ein paar Favoriten festgelegt. Wobei es ein Projekt gab, welches mich am meisten begeistert hat — der Kindergarten of Joy in Tansania. Und dennoch blieb eine Frage:
Traue ich mir zu, ohne eine Organisation im Hintergrund, zu einem Einheimischen-Projekt zu gehen, in einem Land das ich nicht kenne?
Nachdem ich noch nie in Afrika war und weder Land, noch Kultur kenne und zum ersten Mal alleine reise, war das die zentrale Frage. Und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich mich getraut hätte, wenn sich nicht alles so glücklich gefügt hätte. Bei meiner weiteren Recherche über Tansania bin ich zufällig erneut auf das Bild von dem Kindergarten of Joy gestoßen — doch das Bild stammte diesmal nicht von workaway, sondern von der Website eines Vereins.
world’s education for kids e.V.
Dieser Verein wurde vor knapp 1,5 Jahren von Roman und Larissa gegründet, die eine Schule unterstützen wollten, die sie in Indien besucht haben. Das tolle bei world’s education ist, dass die Gelder alle in Projekte fließen und man direkt sieht, was mit dem gespendeten Geld geschieht. Mittlerweile unterstützt der Verein 4 Projekte — unter anderem den Kindergarten in Tansania. So kam ich mit dem Verein in Kontakt, bei dem ich mittlerweile auch Mitglied bin. Ich wurde sofort bei meinem Vorhaben nach Tansania zu gehen unterstützt und auch gleich zur Mitgliederversammlung eingeladen. Dort war ich sehr beeindruckt von dem großen Engagement und den vielen tollen Menschen, die ich dort getroffen habe. Außerdem haben mich die Präsentationen und Geschichten der Mitglieder, die bereits bei den unterschiedlichen Projekten vor Ort waren, sehr inspiriert und mich in meinem Vorhaben nochmal bestärkt. Schon nach dem Erstkontakt habe ich mich direkt mit Marcel ausgetauscht, der selbst 10 Wochen in Tansania war und das Projekt mit in den Verein gebracht hat und betreut. Marcel hat mir gleich ganz offen und ehrlich alles erzählt und mich wiederum mit Albert aus Tansania in Kontakt gebracht. An dieser Stelle auch einen großen Dank an Marcel für all die Infos, Ratschläge und dass du dir einfach so viel Zeit für mich genommen hast, um mich in jeglicher Hinsicht zu unterstützen.
Der Kindergarten of Joy
2016 wurde der Kindergarten von Albert gegründet, der Kindern aus armen Verhältnissen eine Bildung ermöglichen möchte. In dem Kindergarten lernen Kinder zwischen zwei bis fünf Jahren bereits Mathe und Englisch, bekommen Essen und werden ganztägig betreut. Aktuell sind ca. 40 % der Kinder kostenlos in dem Kindergarten und Albert versucht stets neue Kosten einzusparen, um immer mehr aufnehmen zu können. So wird aktuell zum Beispiel einen neues, eigenes Gebäude errichtet, um Mietkosten einzusparen.
All die Geschichten von Marcel und der offene und herzliche Austausch mit Albert haben mir schnell klar gemacht, dass ich das perfekte Projekt für mich gefunden habe! Und trotz etwas Aufregung freue ich mich riesig darauf, die Kinder kennenzulernen, zu helfen das neue Gebäude fertigzustellen, die Kultur zu entdecken und Albert so gut ich kann zu unterstützen, um sein Herzensprojekt weiterzubringen.
Wenn du mehr über den Verein und Kindergarten erfahren willst: https://worlds-education.org/de/afrika-tansania/