Führungskräfte entscheiden, sie stimmen nicht ab.

Chris Burger
Antarius
Published in
4 min readMar 27, 2020

Wie gehen Sie vor, wenn Sie schwierige und unpopuläre Entscheide treffen müssen? Treffen Sie diese auch alleine und gegen die Meinung Ihres Teams? Oder haben Sie Angst vor schwierigen Entscheiden, streben den Konsens an und schieben einen Entscheid eher hinaus, wenn keine Einigkeit möglich ist? Wenn Sie zur zweiten Gruppe von Führungskräften gehören, dann habe ich eine schlechte Nachricht für Sie: Das ist nicht die beste Methode. Weshalb, erkläre ich in diesem kurzen Beitrag.

Bild: Arek Socha, Pixabay

Vor einigen Jahren hat Gino Wickman seine “Zehn Gebote der guten Entscheidungsfindung” in seinem eBook “Decide! The One Common Denominator of All Great Leaders.” festgehalten.

Jedes Gebot ist ein Juwel, aber dasjenige, das bei mir am meisten nachhallte, ist folgendes: “Du sollst nicht im Konsens führen.” Die Befolgung dieses einfachen Gebots gibt den Menschen die Gewissheit, dass die Führungsperson bereit und in der Lage ist, eine schwierige Entscheidung zu treffen.

Nachdem sich alle Teilnehmer einer Sitzung in einer Frage geäussert haben, ist es Zeit, eine Entscheidung zu treffen.

Führungspersonen entscheiden

Oft sind Entscheidungen eindeutig. Aber manchmal sind sie nicht so klar. Jemand muss sich entscheiden. In diesem Moment muss eine Führungsperson ihre Rolle wahrnehmen und das Team führen. Leider suchen einige Führungskräfte den Konsens, um Konflikte oder um unpopuläre Entscheide zu vermeiden. Aber die Menschen möchten eine Entscheidung. Wenn die Führungspersönlichkeit den Mittelweg einschlägt oder die Entscheidung ganz aufschiebt, steigt die Frustration.

In ihrem Buch “The Buck Stops Here: The 28 Toughest Presidential Decisions and How They Changeed History” illustrieren Thomas J. Craughwell und Edwin Kiester Jr. die schwierigen Entscheide von U.S. Präsidenten. Hier sind drei:

  • Obwohl ihm die US-Verfassung die Macht nicht zugestand, kaufte Thomas Jefferson das Louisiana-Territorium von Napoleon ab.
  • Über den Widerstand seines eigenen Kabinetts veröffentlichte Abraham Lincoln die Emanzipationsproklamation, die zur Befreiung von vier Millionen Sklaven führte.
  • Teddy Roosevelt setzte sich für den Bau des Panamakanals ein, der den Atlantik und den Pazifik verbindet.

Das schlimmste, was man tun kann, ist nichts zu tun

Wenn Entscheidungen zum Wohle des Einzelnen statt zum Wohl der Organisation getroffen werden, passieren schlimme Dinge. Wir betreten das Reich jener “kalten und zaghaften Seelen, die weder Sieg noch Niederlage kennen”.

Jede Entscheidung birgt ein gewisses Risiko in sich. Vermeiden Sie Folgendes:

  • “Ich brauche die Zustimmung aller, bevor wir uns festlegen können.”
  • “Alle müssen zustimmen, bevor wir handeln können.”
  • “Ich möchte sicherstellen, dass alle mit dieser Entscheidung einverstanden sind.
  • “Ich möchte, dass die Leute die Verantwortung für die Entscheidung übernehmen, damit sie mir später keine Schuld geben.

Wie Teddy Roosevelt sagte, wenn man vor einer Entscheidung steht, “ist das Beste, was man tun kann, das Richtige, das nächstbeste ist das Falsche, und das Schlimmste, was man tun kann, ist nichts.”

Weshalb ist ein schlechter Entscheid besser als gar keiner?

Doch weshalb ist das so? Sollte man nicht warten, bis mehr Daten vorliegen oder ein Entscheid so offensichtlich ist, dass keine Opposition mehr da ist? Der Grund liegt in der Tatsache, dass das “Window of Opportunity”, also das Zeitfenster für den besten Entscheid oft nicht lange offen steht. Oder wie es im Golf heisst: “Ein zu kurzer Ball geht nie ins Loch”.

Wenn Sie frühzeitig einen falschen Entscheid fällen, werden sie dies ziemlich schnell realisieren und werden in den meisten Fällen genügend Zeit haben, ihn korrigieren. Wenn Sie keinen Entscheid treffen, werden sie höchstwahrscheinlich auch in ein paar Wochen noch genau gleich schlau sein. Sie haben aber keine Zeit mehr, Alternativen zu Prüfen. Auf diesem Prinzip beruhen auch agile Methoden und das ist es, was sie so erfolgreich macht.

Zudem: Wenn Sie der Konkurrenz voraus sein wollen, müssen Sie in der Lage sein, Entscheide aufgrund unvollständiger Informationen zu fällen. Das heisst nicht, dass Sie ohne ihr Führungsteam entscheiden Sollen — im Gegenteil. Lassen Sie alle zu Wort kommen. Aber der Entscheid liegt am Schluss bei Ihnen.

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[1] Dieser Artikel wurde im englischen Original von Rene Boer verfasst und ist am 20. März 2017 auf EOS Worldwide erstmals erschienen. https://www.eosworldwide.com/blog/decide-dont-vote

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Chris Burger
Antarius

Entrepreneur, Visionär und Certified PINNACLE Business Guide. Ich helfe mittelständischen Unternehmer:innen, ihre Vision zu realisieren.