„Sie was Süßes?”

Klaus Hansen

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Eine Rezension von Jochen Göbel

Es fällt nicht leicht, sich unter den über 100 Fotos in Klaus Hansens neuem Bildband „Sie was Süßes“, die unsere Erde aufgenommen aus dem Flugzeugfenster zeigen, für das schönste, beste, interessanteste zu entscheiden.

Mein Lieblingsbild des Bergisch-Gladbacher Fotografen findet sich auf Seite 103: Die Spitze des schneebedeckten Fujisan, die aus dichten Wolken in einen blauen Himmel herausragt und zeigt, dass der Berg ein Vulkan ist. Ein Foto, das nur aus der Höhe möglich ist.
So habe ich den heiligen Berg der Japaner auch viele Male bei Vorbeiflügen gesehen und manches Mal gedacht, wieder keinen Fotoapparat parat. Das kann Klaus Hansen (fast) nie passieren. Wenn er unterwegs ist, egal wo, befolgt er sein Motto:

„Nie ohne meine Kamera“.

Sumatra, Seite 56

Auf diese Weise hat er bei Flügen in ferne Länder unzählige Bilder geschossen — Gebirgsketten, Eismeere, einsame Tundren, beackerte Felder, auch Raubbau an der Landschaft, Flussbette, Schluchten, Wolkenformationen, Sonnenuntergänge – Sibirien, Grönland, Südamerika, USA, Deutschland, Asien.

Der informative Untertitel des Bildbandes, der noch Titel einer kleineren Vorläuferausgabe war, trifft es: „Die Welt ganz fern ganz nah“. Der neue Titel dagegen mag neugierig machen – oder auch nicht.

Sibirien, Seite 26

Klaus Hansens lässt bewusst die Fotos für sich sprechen. Es gibt einen wohltuend knappen einleitenden Text und für technisch interessierte Betrachter ein paar Hinweise, welche Kameras er benutzte, wie einige Bilder am Computer (Zitat: „behutsam“) bearbeitet wurden.

Beindruckend, ungewöhnlich, zauberhaft schön finde ich besonders zwei Fotos (Seiten 26 und 56), die wie Grafiken oder gar Federzeichnungen anmuten. Und die Seiten 89 ff. Fotos? Es könnten auch Gemälde sein.

Sumatra, Seite 56

Bergisch Gladbacher kennen Klaus Hansen schon als jemanden, der mit seinen Fotos aufrütteln, zur Diskussion anregen, durchaus auch anecken will, unbequem, engagiert, spöttisch. Zum Beispiel seine Fotos und die Ausstellung (2013) über die hässlichen Ecken, Bausünden und Ungereimtheiten seiner Wahlheimat Bergisch Gladbach.

Auch in „Sie was Süsses“ bleibt das nicht verborgen. Der Blick aus der Distanz, schreibt Klaus Hansen,

„lässt die Verletzlichkeit und Endlichkeit unseres Raumschiffes Erde … ahnen“.

Klaus Hansen, unterwegs

Klaus Hansen: „Sie was Süßes? Die Welt ganz fern ganz nah”
120 Fotos, Format 30 x 21 cm, 108 Seiten plus Hardcover
24,80 Euro plus 3 Euro Versand

Bestellungen an: klaus.hansen@koeln.de
Klaus Hansen, An der Flora 7, 51469 BGL

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