Emotions in Motion

Eva W.
BeChange
Published in
2 min readDec 31, 2018

Wer Menschen führen will, muss seine Gefühle kennen und mit diesen umgehen lernen.

Nicht verstecken, Gefühl zeigen!

“Emotionen sind die Kraft des Menschen.” Dieser Satz steht bereits auf Seite 38 von “Stark in stürmischen Zeiten. Die Kunst sich selbst und andere zu führen” des Unternehmers Bodo Janssen und des Benediktiners Anselm Grün — für mich ist es die zentrale Botschaft des Buches. Gemeint ist damit: Manager meinen oft, man könne Mitarbeiter, also andere Menschen nur ganz nüchtern und auf Basis von rationalen Kriterien führen, “Gefühlsduselei” gehöre ins Private und habe im Job nichts verloren. Die Autoren meinen hingegen, dass jemand, der keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat, andere Menschen auch nicht motivieren, inspirerien, begeistern, ergo kein Leader sein kann.

Nicht, dass man sich nur mehr von seinen Gefühlen leiten lassen soll oder gar negativen Gefühlen wie Neid, Agression und Frustration freien Lauf lassen, sondern, dass man sich selbst sehr gut kennen und an negativen Emotionen arbeiten soll, bevor man sich selbst auf andere Menschen loslässt. Nur, weil man Gefühle ignoriert, heißt das ja nicht, dass sie verschwinden — und brechen sich in Form von Krankheiten Bahn.

Ähnliches sagt der deutsche Psychiater und Management-Coach Christian Peter Dogs in einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung “Der Bund”: “Wir wissen dank der Hirnforschung, dass es keine sachlich-objektiven Entscheidungen gibt. Jede Entscheidung ist emotional geprägt, und je besser wir unsere Emotinen kennen, desto besser fallen unsere Entscheidungen aus, weil wir dann wissen, in welcher Stimmung wir gute Entscheidungen treffen können.” Anlass für das Interview Ende November war der Suizid des Chefs einer großen Schweizer Versicherung. Dogs sagt: “Viele Manager sind emotionale Krüppel und nehmen gar nicht wahr, welche chronischen Konflikte im Berufs- und vor allem im Privatleben sie mitschleppen.” Vieles würde sich zu besseren wenden, würden sich Manager ihre Gefühle eingestehen, auch einmal zugeben, dass sie ängstlich sind, gestresst, etwas nicht wissen, etwas nicht können. “Aber wenn mal einer bei einer Rede umkippt wie vor einiger Zeit BMW-Chef Harals Krüger, dann erklärt man das medizinisch als Kreiskaufkollaps”, sagt Dogs.

Das Buch “Stark in stürmischen Zeiten” von Bodo Janssen und Anselm Grün, erschienen im Verlag Ariston, ist wirklich empfehlenswert. Für mich, die ich immer als “Kopfmensch” eingeordnet wurde und mich dann auch selbst so gesehen habe, war es eben der eingangs erwähnte Satz, der mich wirklich zum Nachdenken brachte. Aber ich wette, jeder und jede wird einen anderen Satz als zentrale Botschaft aus dem Buch für sich mitnehmen.

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