Meine Lernreise zum Kern von Führung: Woche 2
Nun ist bereits über eine Woche seit meinem Einstiegs-Post meiner Lernreise vergangen. Seitdem klicke ich mich von Artikel zu Artikel, habe gefühlt 100 Tabs im Browser offen, schaue regelmäßige in die Medium Blogs der anderen Gruppen und die Word Datei mit Ideen und Inspiration für neue Beiträge wird immer länger.
Die Fülle der Informationen und möglichen Betrachtungsweisen der Thematik ist mal wieder überwältigend. Meine gewohnte Reaktion auf diese Komplexität lässt immer wieder Unruhe in mir hochkommen, insbesondere im Hinblick auf die nahenden Präsenzzeit und die Abschluss-Präsentationen. Wie soll ich bis dahin alles erfasst und strukturiert haben, eine kreative Idee für die Vorstellung der Ergebnisse entwickeln und nebenher noch alle anderen Aufgaben des Alltags neben dem Universitätsleben erledigen?
Trotz der inneren Anspannung, muss ich im Gedankenstrudel auch schmunzeln. Schließlich kenne ich dieses Gefühl ja schon, es wurde sogar im Rahmen der letzten Uniwoche diskutiert, analysiert und belächelt. Daher weiß ich auch, dass ich die Komplexität einfach zulassen muss und ich weiß auch, dass am Ende alles gut wird, irgendwie. Ich versuche mich nicht von meiner eigenen Reaktion blockieren zu lassen und denke an alles, was ich in den letzten zwei Wochen erreicht habe. Und auch wenn ich bislang vielleicht keine bahnbrechenden Erkenntnisse gewonnen oder völlig neue Zusammenhänge entdeckt habe, so habe ich doch bereits sehr viel gelesen, gelernt und verstanden — vor allem, über mich selbst.
Die wirkliche Befriedigung bei dieser Lernreise und der unseres Master Studiums ist doch, dass wir uns bewusst die Zeit für etwas nehmen, das uns wichtig und wertvoll erscheint. Menschen klagen immer darüber, dass das Leben viel zu kurz sei, wir nie genügend Zeit zur Verfügung haben, die Zeit an uns vorbei rast. Dieses Empfinden ist keine Erfindung unserer schnelllebigen, modernen, digitalen Lebensweise. Bereits der römische Philosoph Seneca beleuchtet das menschliche Empfinden von der Kürze des Lebens als zentralen Gegenstand: Die Menschen leben, als wären sie unsterblich, widmen ihre Zeit anderen statt sich selbst und verschwenden sie durch Geschäftigkeit, Gier, Ehrgeiz und Neid. Sie verschieben ihr Leben auf später und bereuen das erst, wenn es fast vorbei ist (siehe: Seneca, Von der Kürze des Lebens).
In meinen Augen treffen die Aussagen Senecas von vor fast 2000 Jahren genauso auf das 21. Jahrhundert zu. Daher schließe ich diesen Beitrag mit dem Gedanken, unsere gemeinsame Lernreise als sinnvoll genutzte Zeit zu verstehen, die wir uns selbst und einander widmen, im Hier und Jetzt.
“Das Leben ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst.” Seneca