Was wir von “The War of Art” über den Umgang mit unseren internen Widerständen lernen können

Daniel Boos
Beton
Published in
5 min readApr 15, 2018

Ist jetzt wirklich der richtige Moment? Soll ich es wirklich tun? Eigentlich ist ja noch dieses E-Mail und mit der Kollegin habe ich schon lange nicht mehr gesprochen. Wie läuft es den bei ihr und kommt sie wenigstens voran? Oh… Spesen könnte ich auch noch gleich erledigen.

Immer wieder lenken wir uns selber ab, suchen Argumente etwas erst später zu tun. Wir tun es dann nicht heute, nicht morgen und auch nicht übermorgen. Eigentlich wollten wir es schon vorgestern erledigt haben.

Kennt Ihr das?

*Alle so: ja klar kennen wir das”. Erzähl mir was Neues!*

Eben. Es gibt bereits genug Tools und Tipps aus der Corporate Beton Welt, die uns helfen fokussierter zu arbeiten. Sei es die “Pomodoro Technique” oder auch der immer wiederkehrende Hinweis Multitasking zu vermeiden.

Heute geht es um das Buch “The War of Art” gestossen, auf das Dani auf Hyper Island gestossen ist. Darin widmet sich Autor Stephen Pressfield der berühmten Schreibblockade, die Menschen in kreativen Berufen hindert, ihren Job zu erledigen.

Meet the Author: Stephen Pressfield

Für Pressfield spielen interne Widerstände die tragende Rolle und bilden den Hauptkern seines Buches. Dabei argumentiert er, dass ein Künstler ständig mit seinen internen Widerständen zu kämpfen hat. Und erst wenn er diese besiegt, kann er seiner Arbeit erfolgreich nachgehen.

Wir sehen eine Analogie zum Thema: “Warum können wir uns manchmal nicht überwinden, die wirklich wichtigen Dinge anzugehen? Und warum schieben wir sie vor uns her?

Denn je besser wir unsere internen Widerstände besiegt haben, desto besser können wir dafür sorgen, dass Gras aus Beton wächst.

Daher haben wir unsere lieblingspassagen für Euch zusammen getragen.

Legen wir los:

Was sind interne Widerstände?

Resistance cannot be seen, touched, heard, or smelled. But it can be felt. We experience it as an energy field radiating from a work-in-potential. It’s a repelling force. It’s negative. Its aim is to shove us away, distract us, prevent us from doing our work.

Wonach priorisieren wir unsere Arbeit am Besten?

Steve Pressfield zeigt den feine Unterschied ob etwas dringend und etwas tatsächlich wichtig ist:

I’m keenly aware of the Principle of Priority, which states (a) you must know the difference between what is urgent and what is important, and (b) you must do what’s important first.

Einmal starten geht immer irgendwie. Was kann ich aber tun, um voran zu kommen?

How many pages have I produced? I don’t care. […]There’s a secret that real writers know that wannabe writers don’t, and the secret is this: It’s not the writing part that’s hard. What’s hard is sitting down to write.

Pressfield empfiehlt sich hinzusetzen und den Widerstand zu überwinden. Die Blockade wegzulegen, ambitioniert zu sein, sich am Effort messen und nicht an künstlichen Metriken, wie die Anzahl der Seiten. Tun wir es regelmässig, dann werden wir sogar regelmässig inspiriert:

Someone once asked Somerset Maugham if he wrote on a schedule or only when struck by inspiration. “I write only when inspiration strikes,” he replied. “Fortunately it strikes every morning at nine o’clock sharp.”

That’s a pro.

Eine Faustformel, die stimmt, wenn wir ehrlich mit uns sind:

Remember our rule of thumb: The more scared we are of a work or calling, the more sure we can be that we have to do it.

Wie verlassen wir unsere Komfortzone und lernen mit Unsicherheiten umzugehen?

The professional tackles the project that will make him stretch. He takes on the assignment that will bear him into uncharted waters, compel him to explore unconscious parts of himself.

Kann ich meine Freunde mitnehmen? Sie können mich sehr gut auf dem Weg begleiten? Ich don’t think so:

Seeking support from friends and family is like having your people gathered around at your deathbed. It’s nice, but when the ship sails, all they can do is stand on the dock waving goodbye.

Leider sieht das Pressfield anders: -Du- musst an Dich glauben und dich von den Weg alleine beschreiten.

Aber was ist denn mit den anderen? Die sollten es doch tun und wegen denen kann ich auch.

If you find yourself criticizing other people, you’re probably doing it out of Resistance. When we see others beginning to live their authentic selves, it drives us crazy if we have not lived out our own.

Individuals who are realized in their own lives almost never criticize others. If they speak at all, it is to offer encouragement. Watch yourself. Of all the manifestations of Resistance, most only harm ourselves. Criticism and cruelty harm others as well

Fingerpointing lenkt nur von einem selber ab.

Wenn Du mit einem Finger auf andere zeigst, zeigen die anderen Finger auf Dich.

Wir brauchen also auch gar kein Ego.

Löst man sich von den anderen und hört mit dem Nörgeln auf, dann geht es um die eigene gemeinsame Weiterentwicklung.

The instinct that pulls us toward art is the impulse to evolve, to learn, to heighten and elevate our consciousness. The Ego hates this.Because the more awake we become, the less we need the Ego.

Die Sache ist nämlich viel grösser, als Du denkst:

Here’s another test. Of any activity you do, ask yourself: If I were the last person on earth, would I still do it? If you’re all alone on the planet, a hierarchical orientation makes no sense. There’s no one to impress. So, if you’d still pursue that activity, congratulations. You’re doing it territorially.

Der Marsianer schreibt auch alleine und ohne Kontakt zur Menschheit noch sein Tagebuch.

Jeder Tag ist Day 1

Henry Fonda was still throwing up before each stage performance, even when he was seventy-five. In other words, fear doesn’t go away.

The warrior and the artist live by the same code of necessity, which dictates that the battle must be fought anew every day.

Rien ne va plus

Das waren sie also. Unsere liebsten Zitate aus “The War of Art”. Falls Ihr mal zum Thema “Angst” und “Widerstand” etwas ausprobieren möchtet empfehlen wir Euch für Euer nächstes Teammeeting mal den StinkyFish von Hyper Island ausprobieren und so das Thema Angst adressieren. Ihr wollt weiter theoretisch bleiben? Wie wäre es dann mit einem Ted Talk. Wie wir mit unseren Ängsten umgehen können und über die Kosten des Nicht-Handelns gibt es einen guten Ted Talk von Tim Ferriss:

Whatever you can do, or dream you can, begin it.

Boldness has genius, magic, and power in it.

Begin it now.

Wie immer, hat Winston das Schlusswort :)

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Daniel Boos
Beton
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