Das Leben geht weiter .. eine Geschichte unter vielen …

Stephan Bertagnolli
Bildungsausschuss Lana
2 min readMay 6, 2016

Der Vater versteckte das Getreide

Ida Hillebrands Eltern optierten für Deutschland. Der Vater ließ Betten und Kästen zimmern, denn die Familie sollte in der Fremde einen ordentlichen Hausrat haben. Schlussendlich übersiedelten sie aber dann doch nicht ins Deutsche Reich. Die Brüder mussten alle einrücken und den 62-jährigen Vater, der unter starken Rückenschmerzen litt, holten die Nazis aus St. Pankraz mitten in der Nacht aus dem Bett und brachten ihn nach Brixen zu den Standschützen. Als die Mutter klagte, wie sie nun ohne Männer den Hof bewirtschaften solle, bekam sie die Antwort, sie habe große Töchter, die würden das leicht schaffen.

Nachdem die Deutschen einmarschiert waren, mussten die italienischen Soldaten fluchtartig das Land verlassen. Einmal klopften in der Nacht italienische Soldaten an die Haustüre. Die Eltern ließen sie im Stadel übernachten und gaben ihnen Decken und auch etwas zu essen. Eine Woche später kamen vier weitere Soldaten und auch diese wurden mit Essen versorgt. Als die Nazis davon erfuhren, hieß es: „Wenn ihr Italiener verköstigt, werdet ihr eingesperrt!“

Ida kann sich auch noch an die Tiefflieger erinnern, vor denen man sich schnell verstecken musste und auch daran, dass die Bauern das geerntete Getreide abgeben mussten. Der Vater hatte aber Getreide unter den Bodenbrettern versteckt, das dann in der eigenen Mühle gemahlen wurde. Aus dem Roggenmehl wurde Brot gebacken und aus dem Hafermehl machte die Mutter ein herrliches Mus.

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