Intro: Warum Böden?

Lars – systemic_de
BodenART
Published in
2 min readApr 21, 2017

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Böden und ihre Funktionen sind etwas, das die meisten Menschen als selbstverständlich gegeben hinnehmen. Sie befinden sich zwar direkt unter unseren Füßen, doch wir verschwenden kaum einen Gedanken im Alltag an sie. Zwar leben wir auf und auch von Böden, denn 80% der globalen Nahrungsmittel werden durch sie produziert, doch wer denkt beim Essen schon an die Rolle der Böden? Vielleicht weil alle Prozesse, denen wir ihre wichtigen Eigenschaften verdanken, nur im Verborgenen stattfinden?

Neben Ackerbau spielen Böden eine wichtige Rolle in der Forstwirtschaft und beim Gewinnen von Rohstoffen. Doch nicht nur wir Menschen verdanken ihnen unsere Lebensgrundlage, nein sie sind auch der Lebensraum für unzählige Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen. Würden Böden keine Schadstoffe filtern, hätten wir Probleme mit verschmutztem Trinkwasser. Sie reichern Kohlenstoff an und regulieren das Klima. Ohne ihre Regelungs- und Speicherfunktion würden die Stoffkreisläufe in der Natur fundamental anders verlaufen. Sie sind Zeitzeugen der natürlichen Entwicklung unserer Landschaften und archivieren so unsere Geschichte.

Böden nehmen also eine enorm wichtige Rolle ein. Und sie sind gefährdet. Denn durch falsche und fahrlässige Nutzung gehen jedes Jahr rund 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verloren. Wie kann es sein, dass eine so wichtige Komponente des globalen Ökosystems so wenig Aufmerksamkeit erfährt? Selbst das Bundesbodenschutzgesetz wurde erst 1998 verabschiedet. Es scheint, es fehlt an Bewusstheit und Bewusstsein für den Boden als wortwörtliche Lebensgrundlage.

Es gab in den letzten Jahren verschiedene Versuche das Bewusstsein für die Rolle der Pedosphäre zu wecken: Seit 2002 ist der 5. Dezember ein Aktionstag: Der Weltbodentag. Die Internationale Bodenkundliche Union hat ihn ins Leben gerufen.

Das Jahr 2015 von den Vereinten Nationen zum Jahr des Bodens erklärt. Im selben Jahr haben auch die Heinrich-Böll-Stiftung, Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), BUND und Le Monde diplomatique das Buch “Bodenatlas: Daten und Fakten über Acker, Land und Erde” veröffentlicht.

Aber trotz dieser Bemühungen, gelten Böden gemeinhin immer noch als endlose Ressource und erfahren selten den Stellenwert, der ihnen eigentlich gebühren sollte.

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Lars – systemic_de
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