Angeblich ist der physische Retail tot — Unser Future Lab beweist das Gegenteil

LIGANOVA
Business Bites
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6 min readJan 15, 2020
Auf dem Bild steht in coolem Schriftzug: the brand retail experience space

Überall ist vom Ende des physischen Retails die Rede. Wir sehen das anders, und das aus gutem Grund: Wir haben ein Labor und Showroom entwickelt, das unsere Vision der Zukunft des Retails darstellt. In unserem BrandRetail Space verschmilzt Technologie mit Retail, Content und Community.

Mit Experten aus verschiedenen Bereichen haben wir uns intensiv mit der Zukunft des Retails beschäftigt. Dabei haben wir essenzielle Punkte herausgearbeitet, die für Marken notwendig sind, um vorne mit dabei zu bleiben. Das sind unsere Ergebnisse:

Man sieht eine Person von hinten, die auf eine leuchtende Bildschirmwand schaut.

1. Der Point of Sale wird zum Point of Experience

„Der Retail verändert sich drastisch. In Zukunft wird es den Point of Sale, wie wir ihn kennen, nicht mehr geben. Er entwickelt sich gerade zum Point of Experience — dem stärksten Medien-Kanal von allen“, erklärt LIGANOVA Gründer und CEO Vincent Bodo Andrin. „Ganz im Zentrum stehen Community, Commerce und Content. Marken müssen Stories zu ihren Produkten erzählen, die die Leute berühren, überraschen und inspirieren.“

2. Menschliche Interaktion steht im Mittelpunkt — und Technologien müssen darauf ausgerechnet sein

Anders als in anderen Innovationslaboren geht es in unserem BrandRetail Space nicht um Technologie. Wir haben festgestellt, dass wir die Welt nicht um jeden Preis digitalisieren müssen. Die Technologie sollte im Hintergrund bleiben, menschliche Kommunikation fördern und die Verbindung zu Marken und Produkten herstellen. So haben wir völlig neue Experiences geschaffen, die unsere Vision vom künftigen Point of Experience widerspiegeln: ein Ort, an dem Marken auf Menschen treffen und in physische, menschliche Interaktion treten. Damit das gelingt, müssen wir interaktiven Content kreieren, bei dem der Mensch an erster Stelle steht.

Eine Frau berührt einen Spiegel, auf dem Mäntel aufleuchten.

Eine zentrale Herausforderung für Retailer besteht nun darin, aus existierenden Silo-Strukturen auszubrechen und interne Kompetenzen zu vernetzen, um eine integrierte Lösung für den Point of Experience der Zukunft zu finden.

3. Produkte allein reichen nicht mehr aus

So wie bisher getrennte Lebensbereiche ineinander übergehen, verändern sich auch die Kundenerwartungen. Den Hauptanreiz für den Besuch eines Retail Stores bilden nicht mehr die Produkte, sondern die Experiences: Man kommt vorbei, fühlt sich wohl und bleibt ein bisschen. Im stationären Handel werden nur Marken überleben, die sich an die neuen Anforderungen anpassen können.

4. Analog und digital zu verknüpfen ist die Grundlage des erlebnisbasierten Retail

Dass der Point of Sale zum Point of Experience werden muss, steht fest. Aber wie? Indem die Lücke zwischen der analogen und der digitalen Welt geschlossen wird.

Ein cool designter Sessel ist verbunden mit einem Tisch, auf dem eine VR Brille liegt.

5. Work, Life und Play werden eins

Die analoge und digitale Welt zu verbinden, eröffnet praktisch grenzenlose Möglichkeiten. Der Kunde ist heute wichtiger denn je. Lösungen erfordern Kreativität und Einfallsreichtum, um bisher getrennte Retail-Bereiche zusammenzubringen und so die ultimative Customer-Experience zu inszenieren.

Dieser Trend geht über die offensichtlichen Kategorien wie Arbeit und Privatleben hinaus und schließt vielmehr verschiedenste Bereiche mit ein: Mode, Reisen, Hospitality, Health & Beauty und Interior. Wir nehmen diese Bereiche nicht mehr als getrennt wahr. Um weiter erfolgreich zu sein, müssen wir dynamisch und agil sein, offen für Veränderungen und bereit, uns anzupassen, sobald sich entsprechende Gelegenheiten bieten. Eine Marke ist dann auf dem richtigen Weg zum Erfolg, wenn sie in ihren Kunden ein Gefühl der Sicherheit und Verbundenheit erzeugen kann und sie sich verstanden fühlen.

Kreativität braucht kreative Orte, um richtig fließen zu können. Das perfekte Beispiel ist unser Co-Working-Bereich, ein inspirierender Ort für Arbeit, Brainstorming und Workshops. Im BrandRetail Space ist man überall von natürlichem Licht durchflutet. Ausgestattet mit biophilen Elementen stimuliert das den Ideenfluss und die Produktivität.

Warum sollten nicht auch Retail Spaces einladende Orte wie dieser sein, wo wir gerne arbeiten oder einfach unsere Zeit verbringen?

Ein Showroom, der Seifen ausstellt.

6. Content und Produkt müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein

In unserem BrandRetail Space dient Technologie dazu, das physische Produkt subtil zu ergänzen und es noch lebendiger zu machen. Der zusätzliche Kontext fördert Interaktion und beflügelt die Vorstellungskraft. Wir sind der Ansicht, dass Technologie das Produkt und seine Benefits hervorheben und nicht ersetzen sollte. Es spielt durchaus eine Rolle, was man zeigt und wieso. Kommentarlos ganz für sich allein können Produkte kaum mehr stehen. Vielmehr wünschen sich die Kunden Expertise, Beratung und einen persönlichen Touch.

Empfehlungsmaschinen sind von gestern. Trotzdem bekommen wir bisher Produktvorschläge, die uns „auch gefallen könnten“, praktisch nur online. Warum eigentlich nicht auch im stationären Handel? Smarter Einsatz von Technologie bedeutet, dass wir uns von physischer Räumlichkeit nicht einschränken lassen sollten. Retailer können selbst aus kleinen Räumen das Meiste herausholen, indem sie Kernprodukte zeigen und sich aufs Storytelling verlegen.

Eine Installation einer Regenjacke und eines Gummistiefels mit leuchtenden Bildschirmen im Hintergrund.

Zum Beispiel ermöglichen Touchscreens, gemeinsam mit anderen integrierten Technologien, den Kunden Zugang zu weitergehenden Informationen, Videos und entsprechenden Services. Technologie kann aber auch völlig neue Möglichkeiten bieten und uns über das Produkt hinausgehende, relevante Services empfehlen — eine echte Chance für Retailer. Sie können zeigen, wie gut sie ihre Kunden verstehen, neue Experiences schaffen und durch eine solche unerwartete emotionale Verbindung die Markenloyalität stärken.

Es gibt eine Tendenz unter Interior-Retailern, sich an traditionellen Modellen zu orientieren und Technologien zum Cross-Selling verwandter Produkte zu nutzen. Aber man könnte den Kunden doch auch mal mit etwas völlig Unerwartetem überraschen, oder?

7. Content ist überall. Community ist alles

Bei der Umstellung auf ein „seamless life“ spielt das Konzept der Gastfreundschaft eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Je mehr ein Kunde sich wie zuhause fühlt, desto entspannter und offener wird er für Experiences sein. Darauf aufbauend sind emotionale Verbindungen zur Marke möglich, die wiederum die Grundlage für einen echten Community Spirit bilden. Retailer sind keine gesichtslosen Verkäufer mehr, sondern freundliche, attraktive Präsenzen, die Besucher jedes Mal neu willkommen heißen.

Eine Tasse Tee steht auf einem schwarzen Tisch, auf den ein Text projiziert wird, der Informationen zum Tee gibt.

So, wie das Zuhause den Kern der Familie darstellt, ist unser Gemeinschaftsbereich das Herz des BrandRetail Space. Mit seiner fast magnetischen Ausstrahlung und der Abwesenheit traditioneller Grenzen fördert er positive Experiences, bei denen man sich wohlfühlt. Technologie spielt ihre Rolle als Ergänzung, nicht als Ersatz — und immer nur dann, wenn es tatsächlich sinnvoll ist und es einen Grund dafür gibt. Wir legen Wert darauf, digitale Geräte subtil zu integrieren, sodass jede Oberfläche zwar zunächst analog erscheint, bei Bedarf aber Content zeigt und ihre Funktion ändern kann. Unsere ambiente Technologie ist einfach, interaktiv, intuitiv, ästhetisch und ergänzt das Produkt.

8. AI, VR, IoT … Neue Technologien spielen eine überragende Rolle

Unsere VR-Bar zeigt, wie wichtig neue Technologien für Retail Experiences sind. Virtuelle Realität hat die einzigartige Fähigkeit, uns ein Gefühl der Gegenwart und Realität zu vermitteln, was wiederum ein tiefes Empathie-Erlebnis erzeugt. Ebenso sind etwa sprach-aktivierte Assistenten wirksame Tools für Marken — nicht nur für die Vorhersage aller möglichen Kundenwünsche, sondern auch für deren Beeinflussung.

„Durch Sensoren, AI und ansprechende Benutzeroberflächen ermöglichte Seamless Services entwickeln sich derzeit besonders schnell weiter“, so Daniel Kellmereit, Managing Director Liganova USA. „Wenn man sich den Markt für Bots und die Entwicklungen rund ums vernetzte Zuhause und vernetzte Gebäude insgesamt anschaut, ist deutlich zu sehen, dass bei diesem Markt ein immenser Wachstumsschub bevorsteht.“

Ein Kreis auf dem: Change your view! steht

Wir lernen ständig durch unser Labor und freuen uns schon darauf, noch mehr Hypothesen zu testen und anhand anschaulicher Beispiele in der realen Welt den Weg für die Zukunft des Retail zu bereiten. Wie muss Retail aus eurer Sicht zukünftig aussehen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Hier geht’s zur englischen Version dieses Artikel.

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