Fünf Key-Takeaways für die Zukunft des physischen Retails

LIGANOVA
Business Bites
Published in
3 min readJan 15, 2020
In einem umgekippten Einkaufswagen liegen weiße Schuhe. Links qualmt es.

Der Retail entwickelt sich rasant. Zusammen mit Marken und Innovatoren arbeiten wir an Konzepten für die Gegenwart — und der Zukunft. Dabei haben wir fünf Schlüsselaspekte definiert, wie physischer Retail aussehen kann.
Es wird zunehmend um Community, Empathie, Diskretion, Dynamik und — vor allem — Experience gehen.

1. Communities sind die neuen Zielgruppen

Der Community-Begriff lässt sich längst nicht mehr physisch oder geographisch eingrenzen. Menschen auf der ganzen Welt finden heute über gemeinsame Interessen und Identitäten zusammen. Dabei kristallisiert sich eine Reihe verschiedener Einstellungen heraus und Communities werden immer bedeutender. Dass Menschen Gemeinschaft suchen und für ihr Wohlbefinden brauchen, ist nicht neu — neu ist aber, dass Marken immer mehr auf die Entstehung von Communities mit starken emotionalen und ästhetischen Identifikationsmerkmalen setzen, um so Gleichgesinnte anzusprechen und zusammenzubringen.

Auf einem schwarz-weiß Bild streckt ein Mann die Arme in die Luft. Es sieht aus, wie auf einer Party.

2. Technologie geht nahtlos in Infrastruktur über

Unsere Technologien sind inzwischen so fortgeschritten und omnipräsent, dass sie im Alltagsleben praktisch nicht mehr auffallen. Im Silicon Valley gibt es dafür bereits einen eigenen Begriff: Shytech. Während in Europa der technologische Schwerpunkt immer noch auf dem Engineering liegt, hat sich in den USA bereits eine digitale Lifestyle-Kultur etabliert, der es eher um spezifische Problemlösungen und konkrete Use Cases geht. Nahtlos in die Infrastruktur integrierte Technologie wird einen Kernaspekt des physischen Retail darstellen. Bei der Umsetzung werden Unternehmen und Marken dann Kreativität beweisen müssen; Digital Signage ist beispielsweise teuer und passiv und bringt dem Kunden rein gar nichts. Im erfolgreichen Retail Store der Zukunft werden dagegen diskrete, unauffällige Technologien die In-Store-Experience bereichern.

In einem großen Gebäude hängt eine Leinwand, auf die ein schwarz-weißes Muster projiziert wird.

3. Nicht alle Produkte werden im stationären Retail erhältlich sein

Dank ständig verbesserter Same-Day-Lieferservices und IoT-Systemen, die automatische Nachbestellungen ermöglichen, muss niemand mehr Artikel des täglichen Bedarfs im stationären Handel kaufen. Einzelhändler müssen also grundlegend umdenken, um Kunden dazu zu bringen, einen physischen Store zu besuchen. Zum Beispiel indem sie sich auf spezialisierte, originelle und einmalige Warenbestände zu fokussieren. Eine dementsprechende Neufokussierung wird also nur erfolgreich gelingen, wenn Marken nicht nur ihr In-Store-Angebot neu ausrichten, sondern auch dessen Präsentation.

4. Wir müssen zwischen Shoppen und Einkaufen unterscheiden

Es muss in Zukunft zwischen Shopping und Einkaufen / Bedarfsdeckung unterschieden werden. Shopping sollte eine immersive, multisensorische Experience sein, die eine emotionale Reaktion hervorruft. Einkaufen ist dagegen eine alltägliche Aufgabe, bei der zunehmend künstliche Intelligenz ins Spiel kommt: zum Beispiel durch Erinnerungsnachrichten, virtuelle Assistenten oder indem es uns gleich ganz abgenommen wird. Dadurch fragen sich Kunden natürlich vermehrt, ob sie hierfür Zeit aufwenden und Geschäfte aufsuchen wollen. Für den Retail liegt die Herausforderung (und Chance) nun darin, attraktive Angebote zu generieren — bei den Produkten und, noch viel wichtiger, bei den Experiences.

Ein silberner Schuh ist in einem großen Eiswürfel eingefroren. Drumherum sind Reagenzgläser und Hände.

5. Willkommen am Point of Experience

Experience ist ein komplexer Begriff und sogar ein eigenes Konzept, das sich gerade grundlegend verändert. Verbraucher kaufen keine Produkte mehr. Es geht vielmehr darum, dass sie uns Experiences „abkaufen“. Das digitale Zeitalter hat viele unserer räumlichen Herausforderungen gelöst — wenn Menschen zukünftig an einem physischen Ort zusammentreffen, wird es zunehmend um Experiences gehen. Für Retailer heißt das, eine überzeugende Marken-, Produkt- und Service-Experience zu schaffen und umzudenken. Statt Flächenleistung pro Quadratmeter sollten wir uns vielmehr mit dem Konzept Experience pro Quadratmeter vertraut machen.

Hier geht’s zur englischen Version dieses Artikels.

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