Erneuerbare Energien und Perspektivenwechsel

Danusch Mahmoudi
BUZZN
Published in
2 min readJul 10, 2013

Je intensiver man aktuell die Debatte zum Thema Energiewende verfolgt, desto komplizierter erscheint der ganze Sachverhalt. Selbst wer sich jahrelang mit der Materie befasst, bleibt am Ende oft ratlos zurück.

Aber immerhin! Auch wenn sich die Experten permanent uneinig sind und sich in jedem zweiten Punkt widersprechen, so gibt es doch einen kleinen gemeinsamen Nenner: Nämlich dass die Lösung am besten bei dezentral platzierten, großflächigen Energieerzeugern liegt, die Erneuerbare Energien liefern sollen. Manch pfiffiger Geschäftsmann träumt gar davon, dank großzügiger Fördergelder, drei dutzend oder mehr Windräder auf Feld und Flur zu errichten. Im Gegenzug firmiert sich dann schnell die Gegenfront; besorgte Bürger, die sich gern für nachhaltige Energien einsetzen — aber bitte nicht vor der eigenen Haustür.

Beim Kunststudium lernen Studenten eine einfache Methodik, damit jeder seine Zeichnungen besser beurteilen kann. Egal ob es um Lichtverhältnisse geht, um die Komposition oder das Verhältnis der einzelnen Objekte zueinander. Einfach mal das Bild auf den Kopf stellen! Also ein Perspektivenwechsel oder eine „Wende“, die sehr schnell und einfach die eigenen Defizite und Fehler aufdecken kann.
Vielleicht wird es langsam Zeit, die Energiewende zur Abwechslung ebenfalls durch ein Perspektivenwechsel zu betrachten; vielleicht sieht mancher am Ende klarer als zuvor. Voraussetzung wäre die Idee, einen Lösungsansatz zu finden, der wirklich nachhaltig für Gesellschaft und Natur ist, und nichts mit Augenwischerei zu tun hat.

Zum Beispiel könnte man ja mal ganz unkonventionell über den (Un-)Sinn unserer Fördermentalität nachzudenken, die ohnehin nur finanzierbar bleibt, wenn sich langfristig die Steuern erhöhen. Stattdessen könnte man diese unrentablen Zusatzkosten einstellen und mehr Raum für einen freien Markt schaffen.
Außerdem könnte man sich von großflächigen Energieerzeugern getrost verabschieden und vermehrt auf kleinere Anlagen setzen. Die würden dann dort platziert, wo die Menschen auch den produzierten Strom wirklich benötigen — in oder an den Häusern. Das Potential, Häuser mit stromerzeugenden Generatoren zu bestücken, damit sie ihren Eigenverbrauch abdecken, ist nämlich langfristig wesentlich günstiger und rentabler.

Also eine echte Wende in der Energiewende.

Foto: Oli aus F

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