Oma, erzähl aus deinem Leben

Das ist der Titel eines Buches, den meine Mutter von ihrer Tochter geschenkt bekommen hat. Buttler-Verlag. Wenn man mal nach diesem Titel googelt, kommt man schnell auf eine ganze Reihe ähnlicher Bücher.

Das Buch meiner Mutter machte einen wertigen Eindruck, dickes Papier, Hardcover-Einband. Darin um die 20 Fragen, jeweils mit einem linierten Bereich zum Aufschreiben einer kleinen Geschichte darunter. Als Zielgruppe werden explizit Enkel und Großmütter angesprochen.

Dasselbe gibt es natürlich auch für Opas, Papas und Mamas aus demselben Verlag. Aber der Buttler-Verlag steht nicht allein. Die Niederländerin Elma van Vliet nennt ihr im Knaur-Verlag erschienenes Erinnerungsbuch für Mütter sogar “Das Original”. Manche Rezensionen sagen, dass die erste Auflage sogar noch wertiger wirkt als die aktuelle Neuauflage. Auch der Knaur-Verlag hat ähnliche Bücher für Oma, Opa und Papa im Angebot. Und für die restliche Verwandtschaft gibt es ein Blanko-Buch.

Glaubt man dem Entstehungsmythos um das Buch von Elma van Vliet, entstand die Idee für diese Erinnerungsbücher um die Jahrtausendwende. Das ist 16 Jahre her. Die Vorstellung, ein schönes Buch mit Erinnerungen der lieben Verwandten in den Händen zu halten und vielleicht weiter geben zu können, ist sicher immer noch attraktiv. Auch das handschriftliche Ausfüllen ist eigentlich eine schöne Sache.

Ich glaube aber, dass zumindest die Vorarbeit inzwischen auch digital unterstützt werden kann. Das Sammeln und Teilen von Geschichten auf einer privaten Website ist für viele, auch ältere Leute, inzwischen nach fast zehn Jahren Facebook und Co. fast schon zum Alltag geworden. Am Ende kann man die gesammelten Geschichten immer noch, vielleicht zusammen mit Erinnerungsfotos, in ein Buch drucken. Mein Webprojekt Erinnertes will das Bewahren von Erinnerungen auf moderne Weise unterstützen. Im August ging es an den Start.