Integration first —
Bureaucracy second!

3 Positiv-Beispiele, die Integration von Geflüchteten in Unternehmen fördern

Leo Punke
CONNECTEURS
3 min readDec 5, 2018

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In der Integration von Geflüchteten liegen große Chancen, nicht nur für unsere Gesellschaft. Das hat man mittlerweile auch in der deutschen Wirtschaft erkannt und sucht nach Wegen, Geflüchtete schneller und gezielter in den Unternehmen zu integrieren.

Große Probleme stellen jedoch häufig die Rechtslage sowie hohe bürokratische Hürden für die Unternehmen dar. Zudem mangelt es vielen Unternehmen an Wissen und Erfahrungen, wie man Integration ganz praktisch und erfolgreich anpackt. Eine schnelle Integration von arbeitssuchenden Geflüchteten ist daher oft nicht möglich. Häufig fehlen entsprechende Nachweise und Zeugnisse, die Zustimmungen von Arbeitsagenturen und Ausländerbehörden oder Asylanträge ziehen sich in die Länge, sodass Geflüchtete keine Arbeitserlaubnis erhalten.

Kurzum, viele Geflüchtete dürfen oder können nicht arbeiten und das, obwohl Fachkräfte, Auszubildende und Praktikanten hierzulande in vielen Branchen händeringend gesucht werden! Nachfolgend findet ihr drei Positivbeispiele von Initiativen bzw. Unternehmen, die diese Missstände versuchen zu lösen.

First Mover: Drei Leuchttürme in Sachen Integration

  1. refugeeswork.at
Webseite: refugeeswork.at

Das Startup aus unserem Nachbarland Österreich betreibt eine Online-Arbeitsvermittlungsplattform für Flüchtlinge. Das Geschäftsmodell? Die Plattform versucht, den Unternehmen alle bürokratischen Hindernisse rund um die Beschäftigung von Asylbewerbern abzunehmen und bietet unter anderem Formulare sowie Hilfs- und Checklisten an. Refugeeswork versteht sich als Sozialunternehmen und spendet seine Gewinne an gemeinnützige Zwecke.

2. Türöffner e.V. — Jobnetzwerk für Geflüchtete

Webseite: http://tueroeffner-ev.de/

Der gemeinnützige Verein im Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick vermittelt Geflüchtete an ein Netzwerk von Unternehmen. Türöffner e.V. berät und schult potenzielle Arbeitgeber, baut Vorurteile und bürokratische Hürden ab und fungiert als Ansprechpartner und Begleiter während der Praktikumsphase der Geflüchteten.

3. Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge — Eine Initiative der Deutschen Industrie- und Handelskammer.

Webseite: www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de

Das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge ist eine Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das Netzwerk bringt Unternehmen und Geflüchtete zusammen. Es bietet seinen Mitgliedern (Unternehmen aller Branchen und jeder Größe) u.a. Informationen zu Rechtsfragen, Praxis-Tipps zur Integration von geflüchteten Menschen in Ausbildung und Beschäftigung sowie Erfahrungsaustausch und Kooperation. Die Mitgliedschaft ist für Unternehmen kostenlos! Der Anspruch des NETZWERKS:

“Gemeinsam wollen wir eine Wissensplattform, Veranstaltungen sowie Online-Formate gestalten, die Unternehmen helfen, geflüchtete Menschen erfolgreich zu integrieren.”

Die oben genannten Beispiele zeigen, dass Integration immer auch eine Leadership-Aufgabe ist! Denn wenn der Staat an seiner eigenen Bürokratie in Sachen Integration scheitert, müssen eben engagierte Initiativen und Unternehmer das Ruder übernehmen! Die o.g. Beispiele zeigen auch, dass Integration eine Win-Win Situation für alle Seiten sein kann. Während die Geflüchteten durch ihre Arbeit unabhängiger werden und sich besser und schneller integrieren können, haben Unternehmen die Möglichkeit, dringend gesuchte Vakanzen zu besetzen und von den interkulturellen Erfahrungen der Geflüchteten zu profitieren. Also: Integration first — Bureaucracy second!

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Habt ihr weitere Positiv-Beispiele für Initiativen oder Social Startups, die sich für die Integration von Geflüchteten in Unternehmen einsetzen? Oder fallen euch weitere Gründe ein, woran diese Integration oft scheitert?
Wir freuen uns auf eure Kommentare und sind gespannt auf euer Feedback!

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