Recycling für Fortgeschrittene
Samstagmorgen, 10 Uhr in einem bayerischen Kleindorf. Die Gemeinde trifft sich — nicht wie man jetzt vermuten mag, im dorfeigenen Tante-Emma Laden — weit gefehlt! Man trifft sich am Wertstoffhof, entsorgt die Überbleibsel der vergangenen Woche und tauscht zwischen Altpapier- und Altglascontainern den neuesten Klatsch und Tratsch aus.
Es lebt sich doch direkt viel leichter, wenn man gleichzeitig die Umwelt und das eigene Sozialleben pflegt!
Eine kleine Familie aus den Niederlanden hat sich hingegen für einen anderen Weg entschieden. Das Ehepaar hatte genug vom eigenen Plastikmüll und sagte diesem kurzerhand den Kampf an: Das übergebliebene Plastik wurde in einen langen Plastikfaden eingeschmolzen und anschließend in einen 3D-Drucker gelegt, um daraus kleine Bausteine zu drucken.
Wer bei Bausteinen nun an Legoteilchen denkt, der muss leider vertröstet werden — auch, wenn sich der Lego Recycling-Truck durchaus sehen lassen kann:
Das Ehepaar hat sich für einen Truck der etwas anderen Art entschieden und aus den entstandenen Einzelzeile einfach ein Plastikmüll-Auto konzipiert, das die beiden nun betrieben durch Solarzellen bis an den Südpol bringen soll! Recycling für Fortgeschrittene sozusagen.
Wem das nun zu umständlich ist, der kann beruhigt sein: Das Umweltministerium in Deutschland hat ebenfalls genug vom ansteigenden Plastikmüll und erarbeitet gerade einen Fünf-Punkte-Plan mit gesetzlichen und freiwilligen Maßnahmen zur Reduzierung der Plastikmüllberge.
Wollen wir hoffen, dass das ebenso effektiv wird, wie die Einführung des Verbots von Plastiktüten — dieses hat schließlich dazu geführt, dass deren Nutzung um zweidrittel zurückgegangen ist.
