Die S-Klasse oder wie Klassecontent den Umsatz steigert.

Bruno Habegger
contentmarkething
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2 min readJan 22, 2016

Content leistet so einiges. Das versprechen die Vertreter der neuen Marketingwelt: Content stärkt die Glaubwürdigkeit. Content schafft loyale Kunden. Content richtet ein Unternehmen permanent nach der Wahrnehmung des Unternehmens im Markt aus.

Content verkauft aber auch. Content ist das nächste grosse Ding im E-Commerce. Lahme Produktbeschreibungen und neutral ausgeleuchtete Produkteshots – vom Hersteller automatisiert geliefert – interessieren niemanden. Nur der Preis! Der Preis! Der machts. Zusammen mit dem Service.

E-Shops unterscheiden sich durch ihren Content von den Konkurrenten. Wer hier investiert, schafft ein System an Wechselwirkungen zwischen sich, den Kunden und den eigenen Mitarbeitenden.

Content verkauft. Aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Das Unternehmen muss bereits ein glaubwürdiges Auftreten haben. Eine Contentschicht über seine Verkaufskanäle zu ziehen, reicht demnach nicht. Es braucht eine Contentstrategie, die das gesamte Unternehmen durchdringt. Das ist in der Regel mit einer Neuorganisation des Marketings verbunden. Die Content-Abteilung entwickelt die Storys, pflegt den Content-Pool, aus dem die Spezialisten schöpfen.

Die Contentstrategie beschreibt auch die Zusammenarbeit mit dem Produktmanagement und dem Einkauf, definiert den Contentifizierungsgrad des E-Shops.

Content soll unabhängig von den Interessen der Abteilungen entwickelt werden. Erscheint ein negativer Testbericht über ein Produkt - na und? Müssen sich die Einkäufer halt mehr anstrengen. Letztlich ist Content eine Haltung den eigenen Kunden gegenüber: Ich richte mich voll auf ihre Interessen aus.

E-Commerce-Unternehmen setzen ihre Contentenergie gut ein, wenn diese vier Ratschläge beherzigen:

  • Vom Hersteller gelieferte Bilder sind meist nicht brauchbar. Visualisieren Sie stets die erzählte Geschichte. Notfalls müssen Sie neue Bilder schiessen lassen.
  • Vom Hersteller gelieferte Texte sind meist nicht brauchbar. Schreiben Sie diese neu und entfernen Sie jeden PR-Unrat.
  • Versetzen Sie sich beim Entwickeln von Geschichten in Ihre Leser. Diese sind nicht unbedingt Kunden. Sollen es aber werden.
  • Stellen Sie höchste Qualitätsansprüche an Ihren Content. Tun Sie dies nicht, schliesst der Contentnutzer daraus auf Ihre Angebote oder Ihren Kundenservice.

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Bruno Habegger
contentmarkething

Unternehmensjournalist. Langjähriger freier Mitarbeiter diverser Zeitschriften und Zeitungen. Mitglied Gründungsteam zweier Newsplattformen in den 90ern.