Consulting in der Finanzbranche — Neubewertung der Matrix?

Tobias Enke
Context & Conversation
2 min readApr 6, 2016

Die Organisationsstrukturen großer Beratungshäuser kamen in den letzten Jahren zunehmend auf den Prüfstand. Eine internationale Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft kündigte nun unlängst an, sich statt nach Funktionsbereichen stärker nach Branchen ihrer Mandanten auszurichten. Ein grundlegender Wandel in der strategischen Aufstellung, dem andere Berater folgen werden?

In regelmäßigen Gesprächen mit Marketern und Kommunikatoren wollten wir herausfinden, welchen Stellenwert für Finanz­dienstleister die Branchenerfahrung ihrer Beratungs­häuser hat. Die Untersuchung folgt dabei dem „Fifth Seat“-Konzept, wonach neben Banken, Managementberatungen, Wirtschaftsprüfern und Kanzleien auch Kommunikationsagenturen zu den Beratern auf Entscheiderebene zählen.

Unsere Analyse richtete den Blick vornehmlich auf den Markt für Kommunikationsagenturen in Deutschland. Wie sieht der Bedarf aufseiten der Kunden im Detail aus? Wie wichtig ist Finanzdienstleistern branchenspezifisches und funktionales Know-how?

Branchenwissen nimmt hohen Stellenwert ein

Neben der Pharmaindustrie dürfte der Finanzsektor zu den Branchen mit der höchsten Regulierungs­dichte sowie Komplexität und Erklärungsbedürftigkeit der Produkte und Dienstleistungen gehören.

Auf einer Skala von 1 (unwichtig) bis 10 (sehr wichtig) gaben die Befragten die Bedeutung des Branchenwissens ihrer Kommuni­kations­berater durchschnittlich mit 8,6 an.
Knapp die Hälfte der Teilnehmer denkt, dass industriespezifisches Wissen für die Kommuni­kationsarbeit im Finanzsektor wichtiger (33 Prozent) oder wesentlich wichtiger (22 Prozent) als in anderen Branchen ist.

Was Kunden von Kommunikationsberatern verlangen

Bei der Frage, welche Eigenschaften des Agentur­partners neben Interesse und Kenntnis spezifischer Branchenthemen Top-Priorität haben, ergibt sich ein relativ konsistentes Bild.

Besondere Bedeutung nimmt nach wie vor ein hoher Qualitätsanspruch ein (8,5 von 10 auf der Skala). An zweiter Stelle ordnen die Teilnehmer die Proaktivität des Beraters ein (8,3 von 10). Dieser Aspekt hat in den letzten Jahren, wenngleich zuweilen inflationär oder sogar pejorativ verwendet, erheblich an Gewicht gewonnen. Die Informierung der Mandanten zu regulatorischen und wirtschaftlichen Trends und Entwicklungen, ebenso wie die regelmäßige Identifizierung und Präsentation von Chancen spielen dabei eine Rolle.

Wichtig wird ebenfalls die Verlässlichkeit des Kommunikationsdienstleisters eingestuft (8,1 von 10), was sich auf das Einhalten von Deadlines und das Erwartungsmanagement bezieht.

Berater müssen den Wandel managen

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Über die Autoren:

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Patrick Racky, Board Director, Head of Financial & Professional Services
Patrick.Racky@hkstrategies.com

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Dirk Ulmer, Account Manager, Financial & Professional Services
Dirk.Ulmer@hkstrategies.com

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