Und das ist alles nur geklaut heyho heyho

Tobias Enke
Context & Conversation
3 min readOct 21, 2016

--

Es ist doch einfach wunderbar, wenn sich Social-Media-Plattformen gegenseitig ihre Features adaptieren. Natürlich weniger für den Social-Media-Kanal, da dessen USP verloren geht. Denn die Grundlagen des Markenaufbaus besagen, dass starke Marken Individualität und Einzigartigkeit besitzen.

Doch nun macht Instagram mit seinen Instastories einen auf Snapchat, WhatsApp testet wiederum in einer Beta-Version die Möglichkeit, Bilder unter anderem mit Emojis aufzuhübschen und die Frontkamera für Selfies zu nutzen. Auch hier lässt Snapchat grüßen. Für Android sollen die neuen WhatsApp-Funktionen bereits zur Verfügung stehen. IOS soll folgen. Snapchat hingegen hat seinen Core Value verlassen, indem es mit seiner neuen Backupfunktion Usern ermöglicht, eigene Snaps zu speichert.

Zielgruppen mitnehmen

Während sich die drei Social-Media-Plattformen gegenseitig die Features weg-upgraden, eröffnet das der PR Alternativen in der Zielgruppenansprache. Bisher waren die Zielgruppen X, Y, Z überwiegend nur auf Kanal A, B, oder C unterwegs, weil sie da ihrem Alter und Nutzen entsprechend schalten und walten können. Die jeweiligen Upgrades bieten nun die Möglichkeiten, Zielgruppen auf kanalübergreifende Customer Journeys zu schicken. Das mag vielleicht erst mal chaotisch klingen, kann jedoch bei guter Planung und Umsetzung zu einem Mehrwert führen.

Bitte weiter upgraden

Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Kanal stärker mit Content zu bespielen, der vielleicht vorher stiefmütterlich behandelt wurde. Neue Features ermöglichen, Achtung Binsenweisheit, schließlich neue Möglichkeiten. Ein deutscher Automobilhersteller nutzte die Instastory Anfang August, um in Echtzeit über das Making-Of einer Kampagne zu berichten. Am ersten Tag generierte der Automobilhersteller 5 Millionen Views.

Raus auf den Spielplatz

Für User und PR-Strategen bietet sich also ein Spielplatz, der gemeinsam genutzt werden kann. Es ist halt wie das herumtollen an der frischen Luft; gemeinsames „spielen“ erzeugt Synergien und führt im besten Fall zu unbeschwerten Momenten. Es kommt darauf an, diese zu kreieren und zu gestalten. Der PR-Consultant übernimmt die Position des Anführers, der durch Impulse die Mitspieler (User) mitnimmt und begeistert. Es sollte selbstverständlich sein, dass der Consultant in diesem Fall ein Konzept vorliegen haben muss. Denn „freies Spielen“ könnte sonst zu unvorhersehbaren Unfällen führen.

Um User zum Spielen auf dem Spielplatz zu bewegen, braucht es einen Trigger. Influencer können diese Funktion einnehmen. Werden die erreicht, ist es wahrscheinlicher, dass der User seine Aufmerksamkeit den Stories auf den Social-Media-Plattformen widmet. Die Story muss ihn nur abholen und den richtigen Anreiz bieten. Denn so ist die Möglichkeit groß, ihn auf eine spannende Customer Journey zu schicken.

Keine Reaktanz erzeugen

Damit das gelingt, ist es bei der Umsetzung wichtig, dass beim User keine Reaktanz erzeugt wird. Diese führt bekanntlich dazu, dass der kreierte Content links liegen gelassen wird und der User der jeweiligen Plattform weniger Aufmerksamkeit schenkt. Klappt jedoch alles ist es wahrscheinlich, dass die PR über die Social-Media-Plattformen eine Möglichkeit erhält, sich zum Teil in Echtzeit so authentisch, nah und zugänglich zu zeigen wie es mit anderen Maßnahmen nicht möglich ist.

Also: Mögen sich Snapchat und Co bitte weiterhin gegenseitig zu neuen Features nötigen, damit die PR neue Möglichkeiten zur Ansprache und Customer Journey erhält.

Über den Autor:

Sascha Kappel, Junior Account Executive im Frankfurter Tech-Team
Sascha.Kappel@hkstrategies.com

--

--