Content Strategen, Entwickler und andere Exoten.

Sabine Ettema
CosARTig’s Blog
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3 min readMay 9, 2016

Das Studium Content Strategie befasst sich sehr stark mit der Schnittstelle zwischen all jenen, die sich in einem Unternehmen mit Content beschäftigen. Will man das Thema Content strategisch behandeln, müssen alle an einem Strang ziehen. Sonst passiert es, dass die Vertriebsabteilung völlig andere Inhalte in Richtung Kunden transportiert als die Marketingabteilung oder der Support. Davon abgesehen, entwickelt die IT vielleicht völlig an den Bedürfnissen der Zielgruppe vorbei, da es auch hier nie einen Austausch darüber gab, WER denn die Zielgruppe genau ist und welche Erwartungshaltung diese hat.

Arbeiten nun alle losgelöst von einander und ohne Rücksicht auf die übergeordnete Unternehmensstrategie, entstehen diffuse Bilder eines Unternehmens und Unmengen an Budget werden ver(sch)wendet, ohne nur annähernd ans Ziel zu kommen.

Es braucht also jemanden, der Entwicklung, Design (Multimedia), Text, Marketing, Social Media Experten und viele mehr hinsichtlich Content zielgerichtet koordiniert. Hier kommt der Content Stratege ins Spiel. Voraussetzung ist jedoch, dass er alle Teilbereiche zumindest so weit versteht, dass er gute von mäßigen Lösungsvorschlägen unterscheiden kann. Dass hier jeder Content Stratege Lieblingsbereiche hat ist klar.

Analyse als Basis für die Strategieentwicklung

Nachdem ich mich beruflich vor allem mit der Erarbeitung von Marketingstrategien beschäftige ist mir der Blick auf die Zielgruppe bzw. den Markt an sich hier besonders wichtig. Dass am Anfang jeder Strategieentwicklung eine umfassende Analysephase steht, ist mir nicht nur bewusst sondern ein großes Anliegen. Schon in einem der ersten Vorträge von Doris Eichmeier stellte ich fest, dass es hier zahlreiche Parallelen zu meiner Marketingwelt gibt. Doris Eichmeier stellt in ihrem Buch “Die Content Revolution im Unternehmen” 3 Perspektiven vor, die für eine Content Analyse unerlässlich sind:

die Stakeholder-, die Marken- und die Unternehmensperspektive.

Ebenso wie eine klassische Marktanalyse beinhaltet also auch eine Contentanalyse sowohl einen externen als auch einen internen Teil. Diese bilden die Basis für die weitere Strategieentwicklung. Denn nur wenn klar ist, mit welchen Voraussetzungen man es zu tun hat und welche Ziele man erreichen möchte, macht die weitere Maßnahmenplanung Sinn. Alles andere wäre verschwendete Zeit bzw. falsch investiertes Geld.

Mit dem Artikel Die Content-Analyse — unverzichtbare Basis der Content-Strategie hat Judith Köck eine tolle Vorlage geliefert, die ich ins Englische übersetzen durfte. Durch zahlreiche Überarbeitungen und einige Uneinigkeiten innerhalb des Redaktionsteams scheint Judith zwar nicht mehr als Autorin auf, dennoch möchte ich mich hier für ihre Inputs und die daraus entstandenen interessanten Diskussionen über Content Strategie bedanken.

Diskussionen bringen uns weiter

Diese und viele weitere Diskussionen mit Content Verantwortlichen, Marketingexperten, Strategen oder auch Entwicklern bringen uns alle enorm weiter. Schließlich ist es nachwievor nicht immer klar, worin sich Begriffe wie Content Strategie, Content Marketing, Content Marketing Strategie uvm unterscheiden. Auch über einheitliche Definitionen oder Vorgehensweisen ist man sich noch nicht immer einig. Wenn wir Firmen jedoch davon überzeugen möchten, dass diese Themengebiete extrem wichtig für sie sind, dann brauchen wir über kurz oder lang eine gemeinsames Verständnis der Thematik. Und dazu können wir im Studiengang Content Strategie hoffentlich beitragen.

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Sabine Ettema
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marketing strategy, content strategy, konzeptschmiede