Judith Köck
CosARTig’s Blog
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3 min readApr 25, 2016

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Einblicke und Einsichten

Jetzt drücke ich mich schon seit Tagen um diesen Blogbeitrag. Ein Blogbeitrag über einen anderen Blogbeitrag — wenn auch einen eigenen — ist kein leichtes Unterfangen. Und wenn man über persönliche Erfahrungen schreiben soll, schwingt ein mulmiges Gefühl mit, wie tief Einblicke sein dürfen.

Ich fange einmal damit an zu erklären, worum es eigentlich geht. Wir, die Studierenden des Studiengangs Content Strategie, sind maßgeblich an der Erstellung unseres Studien-Blogs beteiligt, bei dem es darum geht, die Lehrinhalte zu dokumentieren. Eine coole Sache eigentlich, wir produzieren Content darüber, wie man lernt Content zu produzieren.

Wir mussten aber auch lernen, wie man an diese Sache am besten herangeht und da kommt man um einen mehr oder weniger langwierigen „Learning-by-doing“-Prozess nicht herum. Oft merkt man erst beim Lesen der nahezu fertigen Beiträge, ob die Texte den Anforderungen genügen oder nicht. Und anfänglich wurde oft nachjustiert, was mitunter ziemlichen Unmut hervorgerufen hat.

Aber meine Bloggeschichte ist eigentlich eine ganz andere. Ich habe mich sehr gern eingebracht, fand es spannend an verschiedenen Beiträgen mitzuarbeiten. Auch für die generelle Zusammenarbeit unter uns Studierenden fand ich die gemeinsamen Anstrengungen am Blog sehr positiv. Und der Anspruch, die Beiträge auf wissenschaftlichem Niveau zu halten, gefiel mir auch.

Schlussendlich habe ich einen Beitrag, zur Einführung in die Content Strategie übernommen. Gerade als Vorbereitung auf die Projektarbeit war es hilfreich sich schon einmal grundlegend mit der Thematik auseinander zu setzen. Viel gelesen zu diesem Thema hatte ich schon vor Studienbeginn im Herbst. Also ging es bei meinem Beitrag darum, nicht nur den Inhalt der entsprechenden Lehrveranstaltung zu dokumentieren, ich wollte das Gehörte auch in einen Rahmen stellen und verschiedene Blickwinkel einnehmen. Hilfreich fand ich auch, dass Julia, Sue und Christoph an einem Beitrag zum selben Thema arbeiteten. Dasselbe Thema, jedoch unterschiedliche Lehrveranstaltungsleiter, daraus ergeben sich schon von selbst andere Blickwinkel.

Eigentlich war ich schon ein bisschen stolz, als mein Beitrag (neben ein paar anderen) letztendlich ausgewählt wurde, um beispielgebend weiterbearbeitet zu werden. Nachdem die Lehrende ihn abgenommen hatte, wurde nochmals redigiert, der Text hinsichtlich des erarbeiteten Wordings geprüft und nach diesem ordentlichen Stück Arbeit von Sabine ins Englische übersetzt. Damit war der Beitrag bereit für die Veröffentlichung.

So weit ist es aber nicht gekommen. Bei einem meiner nächsten Blicke ins Portal musste ich feststellen, dass der Beitrag in seiner „erarbeiteten“ Form nicht mehr existent war. Ohne mich zu informieren, war mein Text von der Lehrenden nachträglich „verbessert“ worden.

Nachdem ich mich vergeblich darum bemüht hatte, meinen Beitrag in der ursprünglichen Form zu behalten, habe ich die Autorschaft für die überarbeitete Version abgelehnt. Schließlich möchte ich mir nichts in den Mund legen lassen und ich möchte auch nur für etwas verantwortlich zeichnen, wofür ich auch die Verantwortung trage.

Letztendlich stehe ich nach vielen Stunden an Arbeit ohne Ergebnis da, mein Beitrag ist irgendwo im Blogarchiv verschwunden. Der Stolz ist einer Mischung aus Unmut, Enttäuschung und Abgeklärtheit gewichen.

Am Ende bleibt die Einsicht, dass auch wir nicht für die „Schule“ lernen und man immer versuchen sollte, das Positive zu sehen. Schließlich habe ich mich für diesen Beitrag in die Theorie der Content Strategie eingearbeitet, was für meine Projektarbeit sehr hilfreich war. Und die Zusammenarbeit mit meinen Studienkollegen macht wirklich Spaß, egal was am Ende des Tages dabei herauskommt.

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Judith Köck
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