Markenbotschaft als Einzelunternehmer

Anna Fokina
CosARTig’s Blog
Published in
3 min readMar 25, 2017

Ich bereite gerade meine Personal Content Strategy vor und habe damit angefangen, meine Markenbotschaft zu entwickeln. Dafür benutze ich den Brand Sort Ansatz von Margot Bloomstein in etwas abgewandelter Form.

Worum geht es? Bevor ich mir Gedanken über Kanäle, Content und Prozesse mache, bin ich einen Schritt zurück gegangen und überlege mir: Was will ich eigentlich sagen?

Im Grunde geht es um die Frage, die Margot Bloomstein in ihrem Buch “Content Strategy at work” stellt:

„If you don’t know what you need to communicate, how will you know if you succeed?“

Deshalb entwickle ich zuerst die Markenbotschaft (was will ich sagen) und dann die Content Strategie (wie will ich es sagen).

Was ist eine Markenbotschaft?

Margot Bloomstein beschreibt es so:

“… a message architecture is an outline or hierarchy of communication goals that reflects a common vocabulary.”

“Note that a message architecture differs from brand values, which speak more to the company’s credo than to how it should communicate with its target audience.”

Jetzt ist es ja so, dass ich bisher auch ohne dokumentierte Markenbotschaft auf eine bestimmte Art und Weise kommuniziert habe. Das bedeutet, dass alle meine Kollegen meine Markenbotschaft wahrgenommen haben. Gleichzeitig fällt es mir schwer, sie aufzuschreiben, weil ich sie teilweise nicht bewusst gesendet habe.

Deshalb dachte ich, ich frage meine Kollegen, wie sie mich im beruflichen Kontext wahrnehmen und nehme das Ergebnis als Ausgangspunkt für meine Markenbotschaft.

Wie baut man eine Markenbotschaft?

So eine Markenbotschaft besteht aus verschiedenen Kommunikationszielen. Bei vielen Unternehmen ist es so wie bei mir — es gibt keine oder nur wenig Dokumentation dazu, obwohl die Kommunikation in vollem Gange ist.

Damit sich alle in einem Unternehmen an die gleiche Markenbotschaft halten und die Kommunikation konsistent ist, ist es gut, die Markenbotschaft festzuhalten.

Dafür muss man aber erst rausfinden, welche Kommunikationsziele es bisher gibt. Eine schnelle und umkomplizierte Methode dafür ist der Brand Sort. Dabei lässt man Stakeholder aus dem Unternehmen — am besten in einem Workshop — verschiedene Attribute in drei Kategorien sortieren:

  1. Wer wir sind
  2. Wer wir nicht sind
  3. Wer wir sein wollen

Am besten funktioniert es mit mehreren Stakeholdern, damit verschiedene Perspektiven vertreten sind.

Brand Sort als Einzelunternehmer

Genau das habe ich vor ein paar Monaten versucht zu machen — für mich selbst, mit mir selbst. Aber das Ergebnis war nicht berauschend, ziemlich farblos und neutral — fast schon langweilig.

Deshalb habe ich gestern einen neuen Versuch gestartet. Dieses Mal hole ich Feedback von außen ein. Ich habe Kollegen gebeten, mich und meine Arbeitsweise anhand einiger Begriffe zu bewerten.

Als Basis dienen die Begriffe von Margot Bloomstein, die in ihrem Buch oder als Kartenset zu finden sind. Ich habe alle Begriffe auf Deutsch übersetzt und sehr ähnliche oder unpassende Begriffe entfernt.

Google Tabelle mit den Begriffen für meinen Brand Sort

Die Umfrage habe ich in Typeform gebaut, damit sie gut bedienbar und mobil gut nutzbar ist. Die Teilnehmer der Umfrage können auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten, inwiefern der Begriff zutrifft. Die Umfrage ist komplett anonym, damit die Teilnehmer wirklich ehrlich bei der Bewertung sein können.

Meine Brand Sort Umfrage in Typeform

Auswertung

Ich werde die Umfrage voraussichtlich nächste Woche auswerten und bin schon gespannt, was dabei rauskommt.

Ich habe vor, Mittelwerte für die einzelnen Begriffe zu bilden. Das verschafft mir einen ersten Eindruck davon, wie ich im beruflichen Kontext wahrgenommen werde. Davon erwarte ich mir:

  • Zu sehen, inwiefern meine eigene Einschätzung mit der Wahrnehmung von anderen übereinstimmt.
  • Zu entscheiden, ob es Aspekte gibt, die ich verändern will.

Auf dieser Basis werde ich dann meine Markenbotschaft entwickeln, an der ich meine komplette Kommunikation ausrichten kann.

Zur Auswertung gibt es dann nächste Woche ein Update.

Danke!

Vielen Dank an alle, die bei der Umfrage mitmachen und an alle, die mich bei diesem großen Projekt unterstützen. Das bedeutet mir echt viel!

Links

Buch “Content strategy at work” von Margot Bloomstein

BrandSort Kartenset

Umfrage-Tool Typeform

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Anna Fokina
CosARTig’s Blog

Freelance UX designer and karaoke singer from Berlin.