Bitcoin Payment — Challenge 1.0 — Die “Tour Satoshi” — Sport- Sponsoring durch Krypto

Flavia Baldassarri
Crypto Tree
Published in
6 min readSep 16, 2019

Wie Vitus Zeller aus München mit seinem Projekt “Tour Satoshi” Sport-Sponsoring mittels Kryptowährungen für jedermann möglich machen möchte!

(Quelle: Vitus Zeller)

Wir von Crypto Tree haben uns diesen Sommer mit Vitus Zeller zu einem Interview getroffen. In der gemeinsamen Zeit erzählte Vitus uns von seiner spannenden “Tour Satoshi”, welche er Anfang diesen Jahres bei Wind und Wetter meisterlich absolvierte. Bevor wir nun auf den Satoshi-Zug aufspringen, wollen wir Dir noch kurz ein wenig was zu Vitus erzählen.

Wer ist Vitus?

Vitus Zeller, gebürtiger Rosenheimer und Unternehmer, war früher leistungsmäßig mit dem Radl unterwegs, kurz gesagt: Rennradfahrer. Mit dem Einstieg ins Arbeitsleben und dem Gründen mehrerer Unternehmungen kam das Rennrad schleichend immer weniger zum Einsatz, bis es letztendlich ganz im Keller verstaubte. Mit Bitcoin und Co. kam er dann zum ersten mal 2011/2012 flüchtig in Kontakt: aber so wie es nun mal ist, sieht man sich ja immer zweimal im Leben, und diese zweite und tiefer reichende Begegnung erfolgte dann 2013.

Nachdem 2018 seine neueste Unternehmung Starwings, deren Geschäftsmodell auf ‘Smart Contracts abzielte , unglücklicherweise aufgrund steuerrechtlichen Gründen nicht erfolgreich auf die Fahrt geschickt werden konnte , wurde es Zeit für einen Plan B. Und war es da nicht naheliegend, etwas mit Bitcoin zu tun…..? Richtig! Gesagt getan, und so wurde die Idee der “Tour Satoshi” geboren.

Wie alles begann. Was genau ist denn nun “Tour Satoshi”?

“Wenn Bitcoin ein Unternehmen wäre, hinter welchem Dritte stehen würden, könnte man als Marketing-Maßnahme ein Sportteam sponsern”.

Ein Mann, ein Wort: Zum 10-jährigen Jubiläum der ersten Bitcoin-Transaktion am 3. Januar 2019 — also genau 10 Jahre nach dem der allererste Block (=Genesisblock) in die Bitcoin-Blockchain geschrieben wurde — startete Vitus seine Radtour im Namen von Satoshi.

Die Eckdaten

10 Jahre Bitcoin — 10 Tage touren — von Florenz nach Frankfurt, und das alles mit dem Fahrrad, egal bei welchem Wetter!

Florenz als der optimale Startpunkt, denn ‘good to know’: hier entstanden im 13. Jahrhundert die ersten Bankwesen, die auch europaweit agierten. Und Frankfurt als Endpunkt? Genau, denn hier steht die allseits bekannte Europäische Zentralbank, kurz EZB.

In Zahlen sprechen wir hier von insgesamt 984 km und dazu auch noch etliche Höhenmeter ‘on top’.

Die Challenge:

Die Unterkunft ausschließlich mit Bitcoin zu bezahlen

(Quelle: Vitus Zeller)

Die Ausbeute

Bitcoin 7: Euro 2.

Von insgesamt 9 Nächten konnte er stolze 7 mit Bitcoin bezahlen.

Wo musste er sich gegen den Euro geschlagen geben? Einmal in Cremona (Italien) und in Chur (Schweiz).

“Entschuldigen Sie, aber kann ich mit Bitcoin bezahlen?”

Jeden Tag, nach stundenlangem Radfahren durch Kälte, Regen und dichtem Schneefall, kam erst noch die eigentliche Herausforderung des Tages: ein Hotel finden, welches Bitcoin akzeptiert. Bei Ankunft im neuen Ort suchte er aber zuallererst eine Tankstelle, wo er seine nass-feuchte Kleidung gegen trockene austauschen konnte und um seine Zuckerreserven wieder aufzufüllen. Schließlich musste er top gewappnet sein für die Challenge der Hotelsuche.

Sein Vorgehen

Dafür klapperte Vitus solange Hotels ab, bis er eines fand, welches sich einverstanden erklärte, Bitcoin anzunehmen. Dabei meidete er Hotelketten, denn da die Chance gegen Null gewesen wäre.

Auf Hilfsmittel wie Internet oder Krypto-Maps verzichtete er komplett.

Schnell hatte er seine Taktik ermittelt: immer sofort nach dem Eigentümer fragen, denn da würden die Chancen 50:50 stehen. Diese Frage an den Rezeptionisten machte ihn dann auch sofort “wichtiger”. Allerdings war das Problem, dass Vitus meist erst zwischen 18 und 20 Uhr im Ort ankam und zu dieser Zeit der Eigentümer oft nicht mehr im Haus war. Er bemerkte schnell, dass die Leute sich hauptsächlich auf die Challenge einließen, weil sie Vitus sympathisch fanden, aus Mitleid oder weil sie seine Radtour bei den Konditionen stark bewunderten. Es kam sogar mal vor, dass ihm sogar das Zimmer ‘for free’ angeboten wurde, ganz nach dem Motto: es ist eh schon spät und neue Gäste kommen höchstwahrscheinlich nicht mehr, ‘why not’. Natürlich lehnte Vitus in diesem Fall dankend ab, denn — Challenge ist Challenge!

Bitcoin-Zahlung

In keinem Hotel war das Bezahlen von Kryptowährungen von Haus aus integriert, somit gab es weder ein passendes Crypto-Payment-Gateway, noch ein Wallet. Und somit wurde Vitus mal eben kurz zum Mentor: “Wie richte ich mir ein Crypto-Wallet auf meinem Smartphone ein”. Denn vom Bitcoin hatte jeder schon mal irgendwie gehört (bis auf zwei wenige Ausnahmen), aber es selber benutzen? “Nein, das ist doch nichts für mich”. Als Crypto-Wallet nutzte er hauptsächlich das Electrum Wallet.

Pro Bitcoin?

Der Geschäftsführer in einem der Hotels war sogar so davon begeistert, dass er sich als Ziel setzte, zukünftig auch Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Im Hotel in Heidelberg fand die Rezeptionistin sogar die Idee so toll (Eigentümer wollte keine Bitcoin-Zahlung akzeptieren), dass sie sich anbot, das Zimmer für Vitus in Euro auszulegen und dafür von Vitus Bitcoin zu bekommen — denn praktischer weise wollte sie schon immer mal Bitcoin besitzen — zwei Fliegen mit einer Klappe, wie man so schön sagt.

Zeitlimit für die Suche

Solange, bis sich ein Hotel fand, welches Bitcoin akzeptierte — denn dies war die Challenge. Die längste Suche war in Chur: stolze zweieinhalb Stunden klapperte Vitus Hotels ab, 10 an der Zahl, bis er sich dem Euro geschlagen geben musste.

Sein Fazit bzw. krasseste Erfahrung

Schlechteste Erfahrung:

Eiskalt (Quelle: Vitus Zeller)

Zweimal hintereinander einen Platten innerhalb weniger Kilometer — und dies bei starkem Schneefall. Durch die Radschuhe, die kaum Schutz vor der Kälte bieten konnten, sind die Füße so eingefroren, dass ein paar Zehen heute noch leicht taub sind.

Nach der Tour, erzählte er lachend, hatte er erstmal ein Trauma, sobald er Hotelschilder sichtete. Denn da kam sofort das Gefühl hoch, er müsse da nun ins Hotel und Überredungskünste leisten, um dort mit Bitcoin bezahlen zu können. Zudem wollte er erstmal eine ganze Weile nicht mehr raus in die Kälte — absolut verständlich, oder? :)

Prägendste positive Erfahrung:

Es war eine einzigartige Erfahrung, wie eine Mission: und zwar 10 Tage wie in einem Tunnel zu sein, mit dem einzigen Ziel, gesund und am Leben zu bleiben, genügend zu Essen und zu Trinken und ausreichend zu schlafen. Mission geschafft!

Finanzierung

Für diese Tour sammelte Vitus Bitcoin-Spenden ein. QR-Codes mit dem Public key waren auf seinem Sport-Dress abgebildet. Und die Crypto-Community spendete auch fleißig und ermöglichte Vitus somit, seine ganzen Übernachtungen durch Bitcoin-Spenden zu finanzieren.

Trotz der großen körperlichen und mentalen Anstrengung, welche er sich jeden Tag aussetze, schrieb er abends immer noch gewissenhaft seinen Blog auf Medium, wo er von seinen Erfahrungen und seinem Tag berichtete.

Aktuelles Projekt:

Als Sportler liegt Vitus nur selten auf der faulen Haut und somit plante er schon alsbald sein neues Projekt: den Satoshi Freeathlon, der vom 24.-27.08.2019 stattfand. Von Zug in der Schweiz ging es in die oberbayerische Landeshauptstadt München. Und diesmal bestritt er die Strecke nicht allein, im Gegenteil — keine geringeren als u.a.

Team Satoshi — das Dachprojekt

Dieses Projekt ermöglicht Sportlerinnen und Sportlern, sich ihren Sport zu finanzieren: jeder kann mühelos und kostenlos dem “Team Satoshi” beitreten. Das Sponsoring erfolgt hier über die Community selbst — d.h. jeder der möchte, kann einfach Bitcoins spenden.

Wie kann ich dieses Projekt unterstützen?

Möchtest Du also das Team unterstützen, kannst Du einfach Bitcoins an die unten genannte Adresse (public key) schicken und dazu beitragen, dass Sportler — gleich welchen Status sie innehaben — ihren Sport betreiben können.

Public Address Team Satoshi

Public address:

bc1qmsxts3vyc7rfn27hjfy7vw698kfds2hhravrfu

Was willst Du den Leuten da draußen noch mitgeben?

Einmal die Ideale der Cypherphunks* & das Bitcoin-Whitepaper zu lesen!

Sport ist geil & emotional — also, treibt Sport!

*=allgemein ”Internet-Aktivisten”, welche u.a. für Informationsfreiheit, Transaktionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Privatsphäre einstehen

Hiermit bedanken wir uns für das spannende Interview bei Vitus und wünschen ihm für die Zukunft ganz viel Erfolg für sein innovatives Projekt “Team Satoshi”! Dieses Projekt zeigt u.a. mal wieder, wie toll und stark die Crypto-Community sich gegenseitig unterstützt! Sei auch Du dabei!

Krypto-Interessiert? Dann schaue doch mal bei uns auf der Seite vorbei und erfahre u.a. mehr über unsere Krypto-Map-App — Crypto Advisor!

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